News Bild Beschluss des KLB: Stoppt den Verbrauch landwirtschaftlicher Flächen
Beschluss des KLB: Stoppt den Verbrauch landwirtschaftlicher Flächen

Über den verantwortungsvollen Umgang mit Mutterboden

Home / News

Wies, 10. März 2023

Beschlossen von der Landesversammlung der KLB Bayern - Am 10. März 2023 in der Landvolkshochschule Wies
Der Gäuboden zählt zu den 5 % der fruchtbarsten Böden weltweit und ist die „Kornkammer“ Bayerns. Seit Jahrhunderten sichert er unsere Ernährung. Die Lößböden bringen nicht nur höchste Erträge, sondern können auch am meisten Wasser speichern und CO2 binden. Sie tragen zu einer hohen Luftfeuchtigkeit bei und sorgen so für Abkühlung in heißen Sommern. In Zeiten des Klimawandels sind genau diese Böden ein unbezahlbarer Schatz!

Eine Versiegelung der Böden durch Bebauung verschlechtert das Klima und der landwirtschaft-lich nutzbare Boden wird unwiederbringlich zerstört! Der anhaltende Verlust von wertvollen Ackerflächen bedeutet unter anderem, dass die Versorgung mit regionalen Lebensmitteln immer schwieriger wird. Die Folgen des Angriffskrieges auf die Ukraine zeigen uns deutlich, wie wichtig es ist, Lebensmittel vor Ort zu produzieren.So werden zur Zeit im Landkreis Straubing Bogen wieder zwei größere Projekte (das BMW-Batteriewerk Straßkirchen/Irlbach und die Umgehungsstraße Haindling Nord) geplant. Dazu werden wieder über 150 Hektar bester Böden in Anspruch genommen! Seit Jahren wird von unterschiedlichen Seiten, auch von der Bayerischen Staatsregierung, ge-fordert, den Flächenverbrauch deutlich zu reduzieren. Im Koalitionsvertrag hat sich die Baye-rische Staatsregierung zum Ziel der Bundesregierung, bis 2030 den Flächenverbrauch auf bun-desweit unter 30 Hektar pro Tag zu reduzieren, bekannt. Bayern strebt daher an, eine Richt-größe für den Flächenverbrauch von 5 Hektar pro Tag im Landesplanungsgesetz zu verankern.

Derzeit werden in Bayern 13 bis 15 Hektar verbraucht und in Niederbayern im Verhältnis sogar noch mehr! Trotz eindeutiger wissenschaftlicher Erkenntnisse und vielerlei gesellschaftlicher Anstrengungen erfährt das Ziel der Flächenschonung zu wenig Beachtung. Es besteht kein Erkenntnisproblem, sondern vielmehr ein Bewusstseins- und Umsetzungsdefizit. Wir fordern die Bayerische Staatsregierung sowie alle Kommunen und Landkreise in Bayern auf, jedem leichtfertigen Umgang mit dem Mutterboden entgegenzuwirken. Statt auf ver-meintliche örtliche Vorteile zu hoffen, muss eine verbindliche Begrenzung festgeschrieben werden. Die Staatregierung, Landkreise und Gemeinden müssen sich aktiv für nachhaltige Alternativen zum Verbrauch landwirtschaftlicher Fläche einsetzen. Die bestehenden Siedlungs- und Nutzungsflächen müssen besser genutzt werden.
Es braucht einen verbindlichen Kriterienkatalog, der steuert, dass

  • bereits bebaute Flächen und Leerstände erneut genutzt werden und
  • wertvolle landwirtschaftliche und für den Naturschutz bedeutsame Flächen geschont werden

Text: Christine Reitinger, Christian Liebenstein, Ernestine Gietl



Nachrichten