„Bemüht Euch um das Wohl der Stadt“ - Pontifikalgottesdienst am Vorabend von Christi Himmelfahrt
Angesichts der zahlreichen Nöte und Anliegen unserer Zeit lud Weihbischof Reinhard Pappenberger am Vorabend des Hochfestes Christi Himmelfahrt die Gläubigen der Regensburger Pfarreien zu einem Pontifikalgottesdienst in den hohen Dom St. Peter ein. „Aus gegebenem Anlass“, so wurde den Gläubigen kurz vor dem Pontifikalamt mitgeteilt, „entfällt die anschließende Lichterprozession durch die Regensburger Innenstadt heute“. Den Grund dafür verriet Weihbischof Pappenberger dann selbst. Teile man auch die Freude der Fans des SSV Jahn Regensburg über dessen Aufstieg in die 2. Bundesliga, so wolle man dann doch nicht bei der Bittprozession durch die Innenstadt mit ihnen zusammenstoßen.
Unter das Wort des Propheten Jeremias, „Bemüht Euch um das Wohl der Stadt“ (Jer 29,7), war der gesamte Pontifikalgottesdienst und die anschließenden Fürbitten gestellt. Bei der Messfeier, die Weihbischof Pappenberger in Konzelebration mit zahlreichen Priestern feierte, bot sich auch ein vielfältiges Bild der Menschen in der Stadt Regensburg. Neben den Seminaristen aus dem Priesterseminar St. Wolfgang waren zahlreiche Ordensleute gekommen, die sich mit ihrer vielfältigen Arbeit „um das Wohl der Stadt“ und die Menschen darin tagtäglich kümmern. Fahnenabordnungen der Kolpingfamilie, der Marianischen Männerkongregation und der Katholischen Arbeiterbewegung boten nicht nur ein farbenprächtiges Bild im abendlichen Dom, sondern standen sozusagen auch stellvertretend für die vielen, die sich ehrenamtlich „um das Wohl der Stadt“ bemühen.
In seiner Predigt griff Weihbischof Pappenberger dann das Prophetenwort auf und stellte die Frage danach, was denn das Wohl der Stadt sei? Sicher handele es sich dabei nicht um die vielen Dinge, die der Mensch heute als Wohlstand oder Wohlergehen betrachte. In der Frage nach dem Wohl der Stadt, nach dem, was dem Menschen wirkliches, tiefgründiges Wohlergehen bringe, zitierte er das Lebensmotto des bedeutenden Regensburger Bischof Johann Michael Sailer (1751–1832) „Gott in Jesus Christus – das Heil der Welt“. Bei unserer Suche nach dem Wohl, dem Heil der Stadt, wäre es falsch, um sich selbst zu kreisen. Die Orientierung müsse da, so betonte Weihbischof Pappenberger, nach oben zu Gott sein. In diesem Suchen verschmelze auch das Festgeheimnis Christi Himmelfahrt - mit Christus unserem Bruder gehen wir in Gott ein - mit dem Gebetsanliegen dieses Bitttages „um das Wohl der Stadt“. Wer den vielfältigen Spuren des Auferstanden Christus in seiner Stadt folge, so schloss der Weihbischof seine Predigt, der tue das Beste für seine Stadt.
Stellvertretend für die vielen, die in den Pfarrgemeinden der Stadt Dienst tun, brachten zwei Frauen und zwei Männer in der anschließenden Gabenprozession Brot und Wein zum Altar, die Weihbischof Pappenberger entgegennahm. Den feierlichen Abschluß des Pontifikalamtes bildeten die Eucharistische Verehrung und der Eucharistische Segen. Im Angesicht des ausgesetzten Allerheiligsten wurden dann die Bitten „um das Wohl der Stadt“ vorgetragen. Es wurde Fürbitte gehalten, für die Kirche in Regensburg, dass sie stets in der Treue zum Papst und in der Gemeinschaft mit ihrem Bischof stehe, und damit ein Zeichen der Gegenwart Gottes in der Welt geben möge. Es wurde gebetet für geistliche Berufungen zum Priester- und Ordensleben, für die Kinder und Jugendlichen um die Festigkeit im Glauben und für die Eheleute und Familien, das sie in Liebe und Treue zueinander stehen. Auch die in Notgeratenen, die Heimatlosen und Opfer von Krieg, Terror und Naturkatastrophen wurden in den Fürbitten nicht vergessen. Und schließlich wurde auch gebetet für alle Bürgerinnen und Bürger der Stadt Regensburg, dass sie in Friede und Eintracht füreinander einstehen mögen. Zum Abschluß formierten sich der Bischof und seine Konzelebranten sowie der gesamte Liturgische Dienst um die Verkündigungsmadonna am westlichen Vierungspfeiler und grüßten die Gottesmutter im Marienmonat Mai mit dem Lied „Segne du, Maria“.