News Bild „Aus Ruinen geistliches Leben geschaffen“ – Kloster Strahlfeld feiert 100-jähriges Jubiläum

„Aus Ruinen geistliches Leben geschaffen“ – Kloster Strahlfeld feiert 100-jähriges Jubiläum

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Mit der höchsten Auszeichnung, die der Landkreis Cham zu vergeben hat, mit dem Kreisehrenzeichen in Gold, ist am Sonntag im Klosterhof von Strahlfeld die Priorin der Missionsdominikanerinnen, Schwester Annette Fecker ausgezeichnet worden. Anlässlich des hundertjährigen Bestehens des Klosters, verlieh Landrat und Bezirkstagspräsident Franz Löffler diese Auszeichnung stellvertretend für alle Schwestern des Ordens. Höhepunkt an diesem Sonntagvormittag unter strahlender Sonne war der Pontifikalgottesdienst mit Diözesanbischof Dr. Rudolf Voderholzer. Auch Staatsministerin Emilia Müller kam zur großen Feier.

 

In seiner Predigt erinnerte der Bischof daran, dass die beiden Klostergründerinnen Ignatia Haslinger und Alacoque Moosmann genau am 28. Mai 1917 – auf den Tag genau vor hundert Jahren begonnen haben, „hier in Strahlfeld aus Ruinen ein blühendes Kloster zu machen.“ Aus dem damaligen Rhodesien seien die beiden Schwestern 1914 nach Deutschland aufgebrochen und hätten endlich einmal Erholung suchen können, von den Strapazen in der englischen Kronkolonie. Kaum seien sie hier gewesen, sei der erste Weltkrieg ausgebrochen und Rhodesien, „war plötzlich mit Deutschland befeindetes Ausland, und so sei eine Rückkehr in ihren Wirkungsort nicht mehr möglich gewesen.“ Langsam sei in beiden der Entschluss gereift, in ihrer Heimat ein Kloster zu gründen, in dem junge Schwestern für den Dienst in der Mission vorbereitet werden konnten. Mit einigen wenigen Gefährtinnen hätten sie schließlich am 28. Mai 1917 begonnen, hier in Strahlfeld Hand anzulegen. Es sei Schwerstarbeit gewesen und es habe sich gezeigt, dass „der Herrgott auf den krummen Zeilen der Geschichte gerade schreiben und sein Heilswerk zielstrebig und mit Nachhaltigkeit verfolgen kann.“ Viel Gottvertrauen hätten die beiden Klostergründerinnen benötigt, denn erst 1924, „nach Überwindung manchen Misstrauens und vielen Schwierigkeiten war es soweit, dass die ersten Schwestern in die Mission entsandt werden konnten.“

Schwestern im Alter von 22 bis 101 Jahren

Regionalpriorin Schwester Astrid Hermes lenkte den Blick auf die Geschichte des Klosters: Die Ordensgründerinnen hätten zwei Ziele verfolgt, einmal eine Stätte zur Ausbildung für junge Schwestern zu errichten und zum zweiten eine „Heimat für uns Schwestern zu schaffen, die aus der Mission zurückkehren.“ Diese Zielsetzung habe sich erfüllt, so die Priorin. Zwischen 1923 und 1970 seien fast 500 junge Schwestern nach Afrika für die Missionsarbeit ausgesandt worden. Seit dem Jahr 2000 seien schon über 60 afrikanische junge Schwestern jeweils für ein Jahr von Simbabwe nach Deutschland gereist, um „uns auch in Strahlfeld zu unterstützen, nachdem wir hier schon in die Jahre gekommen sind.“ Zwischen 22 und 101 Jahren seien derzeit die Schwestern alt, mit einem Altersdurchschnitt von 81 Jahren. Strahlfeld sei in den hundert Jahren ein schönes Kloster geworden, doch gehe auch die Baugeschichte vom Tag eins bis heute ununterbrochen weiter. Der Priorin Dank galt Gott, „der uns in der wechselvollen Geschichte geführt hat“, den Strahlfeldern, Freunden und Wohltätern.“



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