An Albertus Maß nehmen - Bischof Gerhard-Ludwig Müller am Grab seines Vorgängers
Mit einem Pontifikalamt in St. Andreas, der Grabeskirche des heiligen Albertus Magnus, gedachte der heutige Bischof von Regensburg, Gerhard Ludwig Müller, seines Vorgängers auf dem Bischofsstuhl. 1260 hatte Papst Alexander IV. den Dominikanerpater und Naturforscher Albertus zum Bischof von Regensburg ernannt.
In dem gut besuchten Gottesdienst,der vom Chor St. Andreas/St. Ursula und der Accademia Andreae sowie Alexander Rüth an der Orgel unter der Leitung von Christoph Kuhlmann musikalisch gestaltet wurde, forderte Bischof Müller die Gläubigen auf, an Albertus Magnus Maß zu nehmen. Der sei zum Bischof ernannt worden, um das kirchliche Leben zu entwickeln. Das Kreuz, so Bischof Müller, sei ein Zeichen der Hoffnung, weil Christus siegte und am Ende immer das Gute siegen werde.
Mit Blick auf den Naturwissenschaftler Albertus sagte Müller in seiner Predigt: „Erkenntnisse der Wissenschaft stehen nicht im Gegensatz zum Glauben.“ Vielmehr gelte es aus dem Glauben wissenschaftliche Möglichkeiten anzuwenden. „Wissenschaft ist zu Gunsten des Menschen und seiner Würde anzuwenden.“ Das sei zu beachten. Nach dem Gottesdienst betete Bischof Müller mit den Dominikanern von St. Andreas am Grab des heiligen Albertus in der Krypta das Gebet, das Papst Johannes Paul II. vor 30 Jahren dort gesprochen hatte. Darin heißt es: „Stärke und beschütze auf seine Fürsprache unseren Glauben in der geistigen Verwirrung unserer Tage. Gib uns die weite seines Geistes, damit uns auch der Fortschritt der Wissenschaft hilft, dich tiefer zu erkennen und dir näherzukommen.“
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