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Amtseinführung des neuen und Verabschiedung des bisherigen Generalvikars

Alter Ego des Bischofs

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Anlässlich der Verabschiedung des langjährigen Generalvikars, Prälat Michael Fuchs, und der Amtseinführung von Domkapitular Msgr. Dr. Roland Batz als neuen Generalvikar feierte Bischof Dr. Rudolf Voderholzer heute im Regensburger Dom St. Peter eine Non. In einem anschließenden Festakt überreichte der Bischof an Dr. Batz die offizielle Ernennungsurkunde. Michael Fuchs, der das Amt des Generalvikars mehr als 15 Jahre innehatte, wirkt seit 1. September als Seelsorger in der Regensburger Pfarrei St. Wolfgang und gleichzeitig als Regionaldekan für die Region Regensburg. Dr. Roland Batz war von 2012 bis 2017 Caritas-Direktor und seither als Hauptabteilungsleiter für die Diözesane Caritas Vorsitzender des Diözesancaritasverbandes und der Katholischen Jugendfürsorge.

Neue Herausforderungen: Der bisherige Generalvikar, Prälat Michael Fuchs, leitet seit 1. September die Regensburger Pfarrei St. Wolfgang.

Bischof Voderholzer: Dank für Treue und Loyalität

In seiner Predigt dankte Bischof Dr. Rudolf Voderholzer dem scheidenden Generalvikar Michael Fuchs für sein Engagement, fielen in seine Amtszeit doch unter anderem die Organisation des Papstbesuches, der Besuch des emeritierten Papstes am Krankenbett seines Bruders, die Rätereform, die Generalsanierung der beiden Gebäudekomplexe Diözesanzentrum Ober- und Niedermünster, die Gründung des Institut Papst Benedikt XVI., der Katholikentag, die Finanztransparenzoffensive, die Dekanatsreform, die Missbrauchs-Aufarbeitung mit der wegweisenden Einbeziehung externer Hilfe bis hin zur Mitarbeit der Betroffenen sowie dann die Umsetzung der Präventionsmaßnahmen und zuletzt noch die administrative Bewältigung der Corona-Pandemie. „Danke für die geleistete Arbeit. Für die Treue und Loyalität. Sieben Jahre unter meinen Vorgänger, ein gutes halbes Jahr in der Sedisvakanz und dann über acht Jahre als mein ‚Alter ego‘. Sie haben die jüngere Geschichte des Bistums Regensburg mitgeschrieben!“, so der Bischof.

Auch an den neuen Generalvikar, Dr. Roland Batz, richtete Bischof Rudolf seinen Dank: „Danke für die Bereitschaft, dieses Amt, das sicher zu den undankbarsten gehört, die ein Bischof zu vergeben hat, auf sich zu nehmen. Danke, dass Sie Ihre wissenschaftliche Kompetenz als promovierter Sozialethiker, Ihre Erfahrung aus der Pfarr-Pastoral, aus der Verbandsarbeit, schließlich aus der Leitung in Caritas und Jugendfürsorge, großer und auch personalintensiver Einrichtungen, jetzt in den Dienst des Bistums, ganz konkret in den Dienst des Bischofs stellen!“ Bischof Rudolf überreichte nicht nur Dr. Batz die offizielle Ernennungsurkunde, sondern auch an die stellvertretenden Generalvikare, Dr. Franz Frühmorgen und Johann Ammer.

Aus der Hand von Bischof Rudolf Voderholzer erhielt Roland Batz die Ernennungsurkunde zum Generalvikar.

Dompropst Dr. Franz Frühmorgen: Mit Respekt gegenüber den Menschen handeln

Bevor Bischof Rudolf dem neuen Generalvikar im anschließenden Festakt die offizielle Ernennungsurkunde überreichte, erklärte Dompropst Dr. Franz Frühmorgen an die anwesenden Gäste gerichtet: „So ein Amt übernimmt man nicht so nebenbei, indem man sein neues Dienstbüro aufschließt, sich an den Schreibtisch setzt und loslegt. So ein Amt braucht zuerst Vergewisserung, vor wem und für wen man das tut – das war vorhin im Dom. Und es braucht Vergewisserung: Ich bin nicht allein; da sind Menschen, die mich in dieser Aufgabe annehmen, unterstützen und mit am gleichen Strang ziehen.“ Dem neuen und dem bisherigen Generalvikar sprach der Dompropst seinen Dank aus: „Dem Früheren, dass er die Last des Amtes 16 Jahre lang getragen hat, viel in der Bistumsverwaltung und für die Diözese auf den Weg gebracht hat und dabei immer bestrebt war, wohl abwägend und mit Respekt den Menschen gegenüber zu handeln. Und dem Neuen, dass er vor der Komplexität und Verantwortung dieses Amtes nicht zurückschreckt, es beherzt annimmt und in den zurückliegenden Wochen vielfach hat erkennen lassen, dass er auf ein gutes Miteinander baut und entschlossen vorangehen möchte!“

Der neue Generalvikar: Dr. Roland Batz

Generalvikar em. Michael Fuchs: Ideengeber und Architekt für viele Projekte

In seinen Dankesworten skizzierte Prälat Fuchs unter anderem den Verantwortungsbereich eines Generalvikars. Dieser sei in erster Linie ein Mitseelsorger mit dem Bischof, seine zweite rechte Hand sozusagen, damit dieser seine eigene zum Segnen freihat. Dann ist er auch ein Verwaltungsleiter, ein Chef also. Aber auch Ideengeber und Architekt für viele Projekte. Manchmal wird er als Tröster angefragt, manchmal muss er Richter sein. „Und in allem bleibt er ein Priester, der all seine täglichen Päckchen und Pakete nicht alleine tragen könnte, sondern auf den Altar legt als Frucht der Erde und der menschlichen Arbeit”, so Prälat Michael Fuchs. Im Gedächtnis bleiben Fuchs die Rätereform, die beiden segensreichen Besuche Benedikts XVI., viele Umstrukturierungen in Seelsorge und Verwaltung und die Digitalisierung. Seit 2007 beschäftige die Verantwortlichen immer wieder der Missbrauch in den eigenen Reihen und der Umgang damit.

Zahlreiche Gäste waren gekommen, um den neuen Generalvikar zu begrüßen und den alten zu verabschieden. Hier die Kuratorin des Bistums, Dr. Maria Baumann und Dekan Dr. Thomas Vogl aus Waldsassen.

Auch äußerlich habe sich einiges verändert, das Ordinariat ist größer geworden, von 350 auf etwa 560 Vollzeitstellen, erläuterte der scheidende Generalvikar und warf auch einen Blick auf die zukünftigen Aufgaben. Diese seien offensichtlich: Die Neuevangelisierung und die kirchliche Einheit. „Und ich bin zuversichtlich, weil ich in den Pfarreien und hier im Ordinariat viele Frauen und Männer sehe, die ihr Herz an die Angel hängen, wie es Don Bosco einmal gesagt hat. Eine nicht weniger wichtige Aufgabe wird sein, sich um die Einheit der Kirche zu mühen in ihren verschiedenen Dimensionen: die Einheit mit ihrem Ursprung, mit Jesus Christus und den Aposteln; die Einheit mit der Weltkirche der Gegenwart und die Einheit im Glauben, der Zukunft hat. Am Schluss dieser fast 16 Jahre möchte ich Danke sagen. Danke an Gott, der mich in seinen Dienst berufen hat und immer wieder neue Aufgaben für mich hat. Offensichtlich kann er mich brauchen“, so Prälat Michael Fuchs abschließend.

Dr. Roland Batz: Loyal zum Bischof, loyal zur kirchlichen Lehre und klar im Bekenntnis

„Neun Monate konnte ich mich vorbereiten: neun Monate – das ist genau jene Dauer, in der menschliches Leben heranwächst, um sich dann in der Welt zu entfalten. Doch in diesem neunmonatigen Werden habe ich kein Programm entwickelt, nach dem ich handeln möchte. Ja: Ich frage mich sogar, kann ein Generalvikar überhaupt als alter ego des Diözesanbischofs ein Programm vorlegen? Steht ihm das zu? Letztlich gibt es für mich nur ein Programm und das lautet: loyal zum Bischof, loyal zur kirchlichen Lehre und klar im Bekenntnis. Das genügt – basta!“, hob der neue Generalvikar, Dr. Roland Batz, in seiner offiziellen Begrüßung hervor. Und weiter: „Ich habe in den zurückliegenden Monaten natürlich auch den Kodex des kanonischen Rechtes bemüht, um von daher einen Einblick in die Aufgaben des Generalvikars zu erhalten. In canon 478 § 1 ist festgelegt, dass der Generalvikar Priester sein muss. Ich lese aus dieser Festlegung heraus, dass sich also die Tätigkeit eines Generalvikars und die eines Priesters nicht ausschließen, ja nicht ausschließen dürfen! Priester sein und Generalvikar sein, das heißt, es geht um Geistlichkeit und Verwaltung. Beide Bereiche sind zwar zu unterscheiden, aber sie dürfen nicht voneinander getrennt werden. Beide Bereiche müssen sich ergänzen und innerlich durchdringen. Und so will ich versuchen, als Generalvikar Priester zu sein und ganz zu bleiben und meine Aufgaben priesterlich zu erfüllen.“

Ein kluger Verwalter lehne sich aber nicht zurück und lasse den Dingen ihren Lauf, erläuterte Dr. Batz. Kein Verantwortlicher der Kirche könne sich heute mit dem Bedeutungsverlust des Glaubens und der Kirche in unseren Breitengraden abfinden. Es kann und darf ihm daher auch nicht nur darum gehen, einfach bloße Strukturen zu verwalten. Im Gegenteil: „Wir müssen uns fragen, glauben wir wirklich daran, dass das Evangelium auch heute den Menschen etwas zu sagen hat? Glauben wir daran, dass wir auch heute noch Menschen für Christus gewinnen können? Die Mission der Kirche geschah und geschieht allein durch Zeugen - durch nichts Anderes. Christinnen und Christen sind deshalb vor allem heute das fünfte Evangelium, das von den Menschen überhaupt heute noch gelesen wird“, so Roland Batz. In den vergangenen Monaten, so Batz, habe er einen Einblick in die Fülle von Themen erhalten, die in der nächsten Zeit auf ihn zukommen werden. „Mit zu den Wichtigsten zählen für mich das Mithelfen im verständlich machen dessen, was apostolische Leitungskompetenz bedeutet, das kirchliche Arbeitsrecht und der sogenannte Dritte Weg, die pastorale Weiterentwicklung, die weitere Professionalisierung der Kommunikation, und vor allem der offene und ehrliche Umgang mit Menschen in den verschiedenen Lebenssituationen, um nur einiges kurz zu benennen. Ich baue dabei auf die zuverlässige und tatkräftige Mitarbeit der vielen Frauen und Männer, die unter dem Dach des Generalvikariates und darüber hinaus an anderen Stellen in unserem Bistum tätig sind, und ich bitte Sie alle, mit mir gemeinsam diese Aufgaben anzugehen“, so der neue Generalvikar abschließend. Zum Ende dankte auch die Vorsitzende der Mitarbeitervertretung dem ehemaligen Generalvikar für das entgegengebrachte Vertrauen und begrüßte den neuen Generalvikar mit Blick auf eine gute Zusammenarbeit.

 

Auch der emeritierte Generalvikar und Vorgänger von Prälat Fuchs, Dr. Wilhelm Gegenfurtner, war zur Feier aus dem Kloster Mallersdorf angereist.



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