News Bild Als Zeichen der Verständigung beruft Bischof Stanislav Přibyl einen Sudetendeutschen ins Domkapitel

Als Zeichen der Verständigung beruft Bischof Stanislav Přibyl einen Sudetendeutschen ins Domkapitel

Pfarrer Kruschina wird Ehrendomherr in Leitmeritz

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Leitmeritz/Regensburg, 5. September 2024

Es ist eine besondere Geste: Der Bischof des Bistums Leitmeritz, Stanislav Přibyl, wird am Wenzelstag, dem 28. September, erstmals zwei deutsche Priester als Ehrendomherren ins Domkapitel aufnehmen.

Pfarrer Holger Kruschina, Vorsitzender des Sudetendeutschen Priesterwerkes und Mitglied der Sudetendeutschen Bundesversammlung, sowie Pfarrer Sćepan Delan von der Lausitzer-Sorbischen Gemeinde Ralbica/Ralbizt im Bistum Dresden-Meißen, werden am Samstag, 28. September, ab 17 Uhr in der Kathedrale St. Stephan in Leitmeritz von Bischof Přibyl feierlich in das Amt eingeführt. „Priester und Gläubige deutscher Nationalität gehörten jahrhundertelang zu unserer Diözese Leitmeritz – bis zur Vertreibung in der Nachkriegszeit. Dies ist nicht nur eine Geste meinerseits. Ich möchte nicht nur an diese schmerzhafte Geschichte erinnern, sondern das Volk Gottes weiterhin auf dem Weg der tschechisch-deutschen Versöhnung führen“, erklärte Bischof Stanislav Přibyl die Berufung von Pfarrer Kruschina. Im Vorfeld hatte der Leitmeritzer Bischof Přibyl sein Anliegen dem Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer vorgetragen, der der Würdigung einer seiner Priester gerne zustimmte.

 

Zur Würdigung von Pfarrer Delan sagte der Bischof: „Er unterstützte unsere Priester und Gläubigen während des Kommunismus nicht nur durch den Schmuggel verbotener theologischer Literatur, sondern setzt sich auch beharrlich für die grenzüberschreitende Freundschaft zwischen dem deutschen, lettisch-sorbischen und tschechischen Volk ein. Ihm ist es zu verdanken, daß die Lausitzer Sorben ein gutes Verhältnis zu unserer Diözese haben.“

Der 53jährige Kruschina ist nach zwölf Jahren in Roding seit einem Jahr Pfarrer von Nittenau und Fischbach und betreut dort 6000 Gläubige. Seit 2017 ist Kruschina außerdem Vorsitzender des Sudetendeutschen Priesterwerks. Wie weit seine sudetendeutschen Wurzeln zurückreichen, hat der Pfarrer nach einer intensiven Familienforschung ermittelt – bis in die Zeit kurz nach dem Dreißigjährigen Krieg.  Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Kruschinas Familie väterlicherseits 1946 aus Laubendorf im Schönhengstgau in die Oberpfalz vertrieben. 1971 wurde Kruschina dann in Brand im Landkreis Tirschenreuth geboren. 2022 wurde Kruschina in die Sudetendeutsche Bundesversammlung gewählt.

Text: Torsten Fricke, Sudetendeutsche Zeitung / jas
Unser Titelfoto zeigt Leitmeritz mit der Kathedrale St. Stephan.

 

Freut sich über die Ernennung zum Ehrendomherren: Pfarrer Holger Kruschina (Foto: privat).



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