ACIES-Feier der Legion Mariens mit Bischof Rudolf in Bad Gögging
Die Legionäre Mariens – eine Frucht der Kirche Irlands
Bad Gögging/Regensburg, 21. März 2024
Am Sonntagnachmittag zelebrierte Diözesanbischof Dr. Rudolf Voderholzer das Pontifikalamt anlässlich der ACIES-Feier der Curien Regensburg und Tirschenreuth der Legio Mariae in der Gögginger Pfarrkirche St. Andreas. Zusammen mit den Konzelebranten Pfarrer Pater Alexander Mathews Thekkekut, Pfarrer Stefan Haimerl, Pfarrer Michael Götz und Pater Gregor feierte er das Meßopfer. Der Chor der Magic Singers unter Leitung von Sonja Artinger umrahmte die feierliche Bischofsmesse.
Bad Gögging, so Bischof Rudolf in seinen einleitenden Worten, sei der Ort, an dem seit den letzten Tagen des Zweiten Weltkriegs durchgehend der Rosenkranz gebetet werde. Dies geschehe aus Dankbarkeit darüber, dass die Stadt damals von einem Bombenangriff verschont blieb. Die Fürbitte an die Gottesmutter Maria, ausgedrückt durch ein intensives Beten des Rosenkranzes, sei damals in Erfüllung gegangen.
Für Bischof Rudolf ist die diesjährige ACIES-Feier in Bad Gögging ein besonderes Ereignis, weil sie in die Passionszeit fällt. Ihren Sinn beschrieb der Regensburger Oberhirte als „die Erneuerung der Gemeinschaft und das Versprechen im Geiste des Evangeliums, verbunden mit Papst und Bischof sowie der ganzen Kirche, ein intensiv gläubiges Leben zu führen und andere Menschen für Christus gewinnen zu können“. Er bekräftigte: „Dafür wollen wir uns heute in besonderer Weise wieder bestärken lassen, um die Taufgnade und die Firmung im Leben zu verwirklichen!“
Sich selbst an Andere verschenken
Seine Predigt über das Evangelium vom Passionssonntag vom Weizenkorn begann der Regensburger Oberhirte mit einer Erzählung von einem alten und weisen Mann, zu dem eine junge Frau kommt – mit der Bitte um einen guten Ratschlag: „Sag mir doch, wie kann ich im Leben glücklich werden?“ Der alte Mann antwortet, dass er keine klare Wegweisung geben könne, jedoch: „Ich kann Dir sagen, wie Du es mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit nicht wirst – wenn alle Deine Gedanken und Dein Streben und Tun nur ständig darauf ausgerichtet ist, glücklich zu werden!“ Glück, so Bischof Rudolf weiter, sei nicht das direkte Ziel des Menschen. Vielmehr lehre die Erfahrung aus allen Kulturen, dass nur diejenigen, die etwas Gutes tun, die sich selbst an andere verschenken, die Erfüllung Ihres Lebens finden: „Glück kann man nicht anziehen, sondern es ist die Begleiterscheinung eines guten und sinnvollen Lebens!“ Diese Menschheitserfahrung werde von Jesus im Wort vom Weizenkorn, das nur Frucht bringt, wenn es in die Erde fällt und stirbt, vertieft und durch seine Lebenshingabe am Kreuz auf radikalste Weise verwirklicht.
Weiter erinnerte Bischof Dr. Voderholzer daran, dass der diesjährige Passionssonntag auf den 17. März und damit auf den Gedenktag des irischen Heiligen Patrick falle. Dieser sei mit dem Ursprung der Legio Mariae, der in Dublin ist, eng verbunden. Die 1921 gegründete Legio Mariae, eine über die ganze Welt verbreitete evangelisierende Laien-Gebetsbewegung, nannte er dementsprechend „eine Frucht der Kirche Irlands“. Der Shamrock – also das dreiblättrige Kleeblatt, mit dem St. Patrick einst dem König von Irland die Dreifaltigkeit erklärt hat – gelte nicht nur als Glücksbringer, sondern es sei zum Nationalsymbol Irlands geworden. Bischof Rudolf bedankte sich zum Abschluss seiner Predigt bei den Legionären Mariens für ihren Gebetsdienst und für ihr Apostolat, ihre Treue und ihre Mühen bei der Weitergabe des katholischen Glaubens.
Bei Ausgrabungen rund um die Gögginger Pfarrkirche waren in den Tagen vor dem bischöflichen Pontifikalamt metallene Votivkreuze aus der Mitte des 7. Jahrhunderts gefunden worden. Dieser archäologische Fund sei, so erläuterte Pfarrer BGR Pater Alex, ein deutlicher Hinweis darauf, dass Bad Gögging eines der frühesten christlichen Zentren nördlich der Alpen gewesen sei.
Text und Fotos: Martin Haltmayer
(SG)