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Abschluss der großen Visitation im Dekanat Leuchtenberg

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Möglichst vielen Menschen zu begegnen, mit ihnen ins Gespräch zu kommen, sich auszutauschen – das war Bischof Rudolf Voderholzer besonders wichtig bei seinem Pastoralbesuch im Dekanat Leuchtenberg. Zum Abschluss der großen Visitation standen deshalb für ihn viele Stationen auf dem Programm: Es ging von Waidhaus über Eslarn, Vohenstrauß und Leuchtenberg bis nach Pleystein. Begleitet wurde der Bischof von Regionaldekan Manfred Strigl und Dekan Alexander Hösl.

Erste Station des Tages. Bischof Rudolf war zu Gast bei den Grenzpolizisten in Waidhaus – für ihn eine „außerordentlich bewegende“ Begegnung. Denn mit der Grenze in Waidhaus verbindet er ganz persönliche Erinnerungen. Seine Mutter erzählte ihm oft davon, wie sie im Winter 1945/46 nach Deutschland flüchtete, um der Deportation zu entgehen.

Für die Zukunft der Polizei hofft Inspektionsleiter Wolfgang Franz, dass sich viele junge Menschen für den Beruf begeistern, auch wenn er mit großer „Verantwortung für andere“ verbunden ist. Für ihren wichtigen Dienst dankte Bischof Rudolf den Polizisten: „Ich bin froh, dass wir Leute haben, auf die wir uns verlassen können.“

Am Wegesrand in Waidhaus wurden Bürgermeisterin Margit Kirzinger und Bischof Rudolf Voderholzer auf einen Gedenkstein aufmerksam, der an die Grenzöffnung am 23.12.1989 erinnert.

Auf der Karte hat der Bischof natürlich auch gleich Kladrau / Kladruby gefunden, der Ort, aus dem seine Mutter stammt.

Rast für Leib und Seele bietet die Autobahnkirche am Waidhauser Ortseingang. Sie liegt am Paneuroparadweg und wird ökumenisch genutzt, weiß Pfarrer Georg Hartl.

Rund 5000 Menschen besuchen die Kirche jährlich. Bischof Voderholzer entzündete zwei Kerzen – auch für die Verstorbenen aus der „alten Heimat“ Böhmen.

Weiter ging’s nach Eslarn zur Firma BaS Kunststoffverarbeitung GmbH. 150 Mitarbeiter stellen hier beispielsweise Autoteile her, die dann aus der Oberpfalz in die ganze Welt exportiert werden. Für Seniorchef Ludwig Bauriedel, der Mitglied im Kolpingverband ist, ist das Wohl seiner Mitarbeiter ein wichtiges Anliegen. Auch Pfarrer Erwin Bauer freut sich sehr über die Arbeitsplätze in der Region: „Das ist ein Segen!“

Auch Pfarrvikar Pater Dr. Beatus Urassa aus Eslarn interessiert sich für die Produktionsvorgänge. Bald wird er Eslarn verlassen, denn er wird Bischof – und zwar in der tansanischen Diözese Sumbawanga. Dass im Bistum Regensburg so „kompetente Priester für die Weltkirche“ leben, freut nicht nur Bischof Rudolf.

Drei der elf Enkel von Seniorchef Ludwig Bauriedel werden in diesem Sommer gefirmt. Für Nina, Justin und Antonia gab es deshalb eine Bibel mit persönlicher Widmung des Bischofs.

Und dann gab es auch noch ein kleines Geschenk des Bischofs: einen Regensburger Rosenkranz.

Derweil sind die Kinder in Vohenstrauß schon ganz gespannt. Gleich kommt der Bischof! Kaplan Ulrich Eigendorf übt mit den Kindern schon fleißig die Lieder.

Und alle singen mit: „Gottes Liebe ist so wunderbar, sooo wunderbar groß.“

Dann ist er da – der Bischof. Und es gab viele erstaunte Augen, als er plötzlich einige Kinder beim Namen nannte und zu sich bat.

Alle Namen kann sich auch der Bischof nicht merken, gestand er ein.

Doch einer kennt alle Namen: Gott.

Bischof Rudolf segnete jedes Kind.

Auch die Kleinsten.

Weiter ging’s zur Burg Leuchtenberg. Rita Lingl kennt sie wie ihre Westentasche. Sie führt Besucher schon seit zwanzig Jahren durch die Burg.

Oben bietet sich ein atemberaubender Panoramablick. Da kann man beispielsweise bis nach Michldorf, Lückenrieth oder Trebsau blicken, erzählt der Leuchtenberger Bürgermeister Anton Kappl.

Zum Glauben zu stehen und öffentlich zu bekennen, dass man betet, dass einem die Kirche wichtig ist – das ist nicht immer leicht. Bei der Andacht in der Pfarrkirche von Leuchtenberg äußerte der Bischof dennoch seine Bitte an die Mitfeiernden, Vorbild im Glauben zu sein, den Glauben weiterzugeben, damit die Kirchen auch in vielen Jahren noch Orte der Anbetung sein können.

Am späten Nachmittag begegnete Bischof Rudolf mit Regionaldekan Manfred Strigl und Dekan Alexander Hösl den Priestern und pastoralen Mitarbeitern des Dekanats im Rahmen einer Dekanatskonferenz. Dabei hatten alle Anwesenden Gelegenheit, dem Bischof von der Situation in ihren Pfarreien zu berichten und sich mit ihm auszutauschen.

Dekan Alexander Hösl überreichte Pfarrvikar und Neu-Bischof Dr. Beatus Urassa aus Eslarn im Rahmen der Dekanatskonferenz ein kleines Präsent. So eine Bischofsernennung ist schließlich etwas ganz Besonderes!

In Pleystein machten sich die Fahnenträger, Ministranten und Geistlichen auf den Weg!

Wohin?

Zum feierlichen Pontifikalamt in der Pfarrei Pleystein. Unzählige Gläubige aus dem gesamten Dekanat fanden sich in der Kirche ein – die buchstäblich aus allen Nähten platzte.

In seiner Predigt erinnerte Bischof Rudolf an den hl. Evangelisten Markus, dessen Gedenktag die Kirche am Mittwoch feierte. Der Regensburger Oberhirte würdigte die Bedeutung des ersten Evangelisten, ohne den die Evangelienliteratur sowie das Neue Testament selbst wohl ganz anders ausgesehen hätte. Auch heute noch könne der hl. Markus dazu inspirieren, das Evangelium - die „frohe Botschaft“ des christlichen Glaubens -  weiterzugeben – egal ob man nun Bischof, Priester, Diakon oder Weltchrist sei.

Im Anschluss an das feierliche Pontifikalamt trug sich Bischof Voderholzer im Beisein von Pfarrer P. Hans Ring OSFS (l.), Dekan Alexander Hösl (2.v.l.), Regionaldekan Manfred Strigl (2.v.r.) sowie dem Pleysteiner Bürgermeister Reiner Rewitzer ins Goldene Buch Pleysteins ein – und das übrigens bereits zum zweiten Mal!

… und dies schrieb der Regensburger Oberhirte ins Goldene Buch:

Im Hotel Regina kam Bischof Rudolf schließlich mit vielen Gläubigen ins Gespräch.

Mit einem Bischof mal ins Gespräch kommen zu können – das fanden viele spannender als das Champions-League-Halbfinale zwischen Bayern München und Real Madrid im TV.

Denn bei einem Fußballspiel kann man die Ergebnisse auch noch nachträglich erfahren oder es sich auch noch einmal in der Wiederholung ansehen…

… einen Bischofsbesuch jedoch – den muss man unbedingt persönlich erleben.



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