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Zur Neuigkeit
800 Jahre St. Kassian beim Stiftskapitel U.L.F. zur Alten Kapelle
„Credo heißt: Ich gebe mein Herz“
Regensburg, 10. August 2025
„Ich erinnere mich gerne an den Kirchweihsonntag vor nunmehr fast genau zehn Jahren, als ich nach der Generalsanierung dieser wunderbaren Kirche diesen Altar weihen und den Ambo segnen durfte“, so begrüßte Bischof Dr. Rudolf Voderholzer am Sonntagvormittag die zahlreichen Gläubigen in der Stiftspfarrkirche St. Kassian in der Regensburger Innenstadt. Die Inkorporation (Eingliederung) der bereits bestehenden Pfarrei St. Kassian in das Kollegiatstift „Unserer Lieben Frau zur Alten Kapelle“ durch Papst Honorius III. vor genau 800 Jahren sowie das Fest des Kirchenpatrons des hl. Bischof Kassian (13. August) waren die beiden Anlässe für das festliche Pontifikalamt.
Mit Bischof Rudolf feierte das Stiftskapitel, an der Spitze Stiftsdekan Prälat Robert Thummerer, die Heilige Messe. Der Pfarradministrator von St. Kassian, Kanonikus Prälat Helmut Huber, begrüßte den Bischof und die Festgemeinde im Namen des Kollegialstiftes. Aus der Stiftsbasilika waren der Stiftskapellmeister Alexander Britzl mit Orchester, Chor und Solisten in die kleinste Pfarrei (50 Gläubige) und wohl älteste Pfarrkirche des Bistums gekommen, um das Jubiläum kirchenmusikalisch eindrucksvoll zu gestalten.
Kostbarkeiten der Kirchenkunst
In seiner Predigt, für die Bischof Rudolf mitten in das Kirchenschiff trat, richtete er wieder einmal, wie schon so oft, den Blick nach oben. Nicht dem alttestamentarischen Freskenzyklus mit sechs Vorbildern von Maria, der „Mutter von der schönen Liebe“ galt heute seine Aufmerksamkeit, sondern zwei Fresken im nördlichen Seitenschiff, die Leben und Martyrium des Kirchenpatrons darstellen. Das eine Fresko zeigt den Bischof als Lehrer, der den Schülern das Alphabet lehrt. Kassian ließ in seinen Elementarunterricht auch immer wieder christliche Inhalte einfließen. Das dies in Zeiten der Christenverfolgung lebensgefährlich sein konnte, zeigt das zweite Fresko, auf dem ihn seine Schüler mit Griffeln und Schiefertafeln töten, so geschehen der Überlieferung nach zur Zeit der diokletianischen Christenverfolgung um das Jahr 304 bzw. 305.
Zeitreise in Kassians Unterricht
Bischof Rudolf lud die Gläubigen, die die Kirche bis auf den letzten Platz füllten, zu einer Zeitreise in den Unterricht des hl. Kassian in das oberitalienische Imola ein und stellte eine mögliche Unterrichtseinheit zum Thema Credo vor. Das Wort setzt sich zusammen aus den lateinischen Worten „Cor“ = Herz und „do“ = ich gebe. Credo heißt „ich gebe mein Herz“. Dann wurden die Anwendungsmöglichkeiten vorgestellt. Ich kann Credo mit dem Dativ verwenden, „ich glaube dem Petrus, weil er ehrlich ist“ oder mit dem Akkusativ und Infinitiv, „ich glaube, dass er kommt“. Neu bei den Christen, die damals noch unter der Verfolgung im Römischen Reich zu leiden hatten, ist die Verwendung von Credo mit „in“, das eine Richtung angibt: „Credo in unum deum“ – „ich glaube an Gott/ in Gott hinein“. So tritt der Mensch in eine Beziehung zu Gott, der ihm in Jesus Christus sein Herz geschenkt hat.
„Wie kann ich denn Christ werden?“
…lässt Bischof Rudolf den imaginären Schüler Marcellinus den Lehrer Cassianus fragen. Geh zu Deinem Bischof, lass Dir von ihm einen Paten zur Seite stellen, der Dich in den christlichen Glauben einführt und bitte dann um die Taufe. Dreimal wird gefragt werden: „Glaubst Du, an den Vater…den Sohn…den Heiligen Geist“, dreimal wird die Antwort lauten: „Credo! Ich glaube!“ Nach jedem Bekenntnis des Täuflings wird dieser eingetaucht ins Taufwasser und zieht dann mit dem weißen Taufkleid Christus an. Der hl. Bischof Kassian – traditionell auch als erster Bischof von Brixen verehrt – sollte das Konzil von Nicäa im Jahre 325 nicht mehr erleben, als die Konzilsväter den Glauben an den dreifaltigen Gott im Glaubensbekenntnis festschrieben. Und so konnte der Bischof schließlich überleiten zum Credo der Großen Credo-Messe von Mozart.
„Klingendes Glaubensbekenntnis“
Schon bei seinen Dankesworten zur Eröffnung der Festmesse, hatte Bischof Rudolf dem Stiftskapitel nicht nur für ihre Innenstadtseelsorge gedankt, sondern auch für die Pflege der Kirchenmusik. Im 18. Jahrhundert sollte das Credo unzählige Male vertont werden. Besonders in Italien und Österreich erfreuten sich „Credo-Messen“ großer Beliebtheit, in denen mehrfach das Credo gesungen wurde. An diesem Sonntagvormittag wurde das Glaubensbekenntnis der Gläubigen mit Wolfgang Amadeus Mozarts (1756–1791) „Messe in C-Dur KV 257“, auch „Große Credomesse“ genannt, bravourös zum Klingen gebracht. Der vierstimmige Chor, Solisten und ein Orchester standen unter der fachkundigen Leitung von Stiftskapellmeister Alexander Britzl. Sage und Schreibe 18 Mal wird das „Credo“ je neu aufgegriffen und im Bezug auf die einzelnen Glaubensgeheimnisse bekräftigt.
„Der Papst führt Gutes im Schilde“
Vor dem feierlichen Schlusssegen durften die Gläubigen noch der Segnung des Papstwappens für die Stiftsbasilika U.L.F. beiwohnen, mit der St. Kassian ja seit genau 800 Jahren verbunden ist. Jede Kirche, die den päpstlichen Ehrentitel „Basilika“ trägt, ist berechtigt, meist im Eingangsbereich, das Wappen des jeweiligen Papstes anzubringen. Bei der Segnung deutete Bischof Rudolf die beiden zentralen Elemente des Wappens. Zum einen die Lilie, die für die Gottesmutter und deren Reinheit steht, zum anderen das flammende und durchbohrte Herz über der Bibel, das an das Wort des hl. Mönchsvaters Augustinus erinnert: „Du hast mein Herz mit deinem Wort durchbohrt“.
Fotos und Text: Carl B. Prämaßing
(SG und jas)













