2500 Frauen des Diözesanverbandes des Katholischen Frauenbundes feierten das hundertjährige Bestehen - Bischof Gerhard Ludwig Müller: „Maria ist wie ein Stern auf dem dunklen Meer der Zeit, der uns Licht gibt und Orientierung“
(pdr) Mehr als 2500 Mitglieder des Frauenbundes haben sich am Sonntag zu einer Sternwallfahrt anlässlich des 100-jährigen Geburtstages des Diözesanverbandes des Katholischen Frauenbundes (KDFB) Regensburg aufgemacht. Von drei Sammelplätzen in Regensburg aus pilgerten die Mitglieder des Frauenbundes betend und singend zum Hohen Dom St. Peter. Im Jahr 1910 war in Regensburg in Anwesenheit der Gründerin des KDFB in Bayern, Ellen Amann, in der Bischofsstadt der erste KDFB-Zweigverein gegründet worden. Das Jubiläum war in diesem Jahr vom Frauenbund schon mit mehreren Aktionen gefeiert worden. Die Sternwallfahrt und das anschließende Pontifikalamt mit Bischof Gerhard Ludwig Müller war ein weiterer Höhepunkt des Jubiläumsjahres.
In seiner Predigt im bis auf den letzten Platz besetzten Dom sprach der Bischof von Maria, der Mutter Gottes. Sie sei den Gläubigen Urbild des Menschen vor Gott. „An ihrem Glauben und Leben orientieren wir uns alle. Denn sie ist wie ein Stern auf dem dunklen Meer der Zeit, der uns Licht gibt und Orientierung“. „Maria zeigt uns, dass wir auf dem Weg der Nachfolge nur durch das Kreuz hindurch auch zur Auferstehung gelangen“, predigte der Regensburger Oberhirte. Vom Geist Marias geprägt hätten sich die Frauen von Regensburg ausgehend in vielen Pfarreien des Bistums zusammengefunden und sich im Frauenbund zusammengeschlossen. Der Bischof hob drei Punkte der 100-jährigen Geschichte des Regensburger Frauenbundes besonders hervor. Die Gründungsinitiative 1910 sei von Frauen ausgegangen, die aus einem positiven christlichen Menschenbild heraus als Frauen für Frauen die großen Veränderungen im Arbeitsleben und in der gesellschaftlichen Mentalität aufgreifen und in christlichem Sinnen mit gestalten wollten. Als zweites Beispiel lobte er den „bewundernswerten Mut von 500 Frauen in Amberg und 1000 in Regensburg, die sich furchtlos den damaligen Machthabern entgegenstellten, als diese das Kreuz Christi aus den Schulen verschwinden lassen wollten.“ Schließlich hob Bischof Gerhard Ludwig Müller noch eine sehr junge Aktion des KDFB Regensburg hervor. „Mit einer öffentlichen Aktion im Bahnhofsgebäude von Regensburg machten sie auf das entsetzliche Los von Frauen aufmerksam, die aus dem Osten verschleppt oder hierher gelockt als Sexsklavinnen gemartert und entwürdigt werden“. Er lobte den „erfolgreichen geschichtlichen Weg des Katholischen Frauenbundes im Bistum Regensburg“ und dankte den Frauen für ihr stetes christliches und soziales Engagement. Er forderte alle Gläubigen auf, sich „mit all den Frauen zu vereinen, die auf dem Weg waren und schon am letzten Ziel angekommen sind und mit allen, die in der Kirche auf dem Weg der Nachfolge Christi sind, in unseren gemeinsamen Bitten.“ In seine Schlussworte der Predigt nahm der Bischof das Leitwort des KDFB Regensburg mit auf: „So sagen wir in der Eucharistia Gott Dank für alles, was wir empfangen haben und anderen schenken konnten – und bleiben wir `selbstverständlich engagiert`“.
Der Katholische Frauenbund im Bistum Regensburg wurde am 28. November 1910 gegründet. Mittlerweile gibt es 29 KDFB-Bezirke, 472 Zweigvereine und 65.000 Mitglieder im Bistum Regensburg (bundesweit hat der KDFB 220.000 Mitglieder).Die Vorsitzende des Diözesanverbandes des KDFB Regensburg ist Elisabeth Popp.
Predigt des Bischofs im Wortlaut