2000 Jugendliche bei der ‚Nacht der Lichter’ im Regensburger Dom – Gedenken an Papst Johannes Paul II. und Frère Roger Schutz
(pdr) Am Freitag, 18. November, fand im Regensburger Dom die „Nacht der Lichter“ mit Gesängen aus Taizé statt. Über zwei Stunden lang erfüllten mehrere tausend Jugendliche das Gotteshaus im Wechsel mit Gesang und Schweigen. „Die Lichter, die ihr entzündet habt, sind Sinnbild für die Wärme und Liebe Christi“, so Bischof Gerhard Ludwig bei seiner Ansprache. „Sie erinnern uns in diesem Jahr an zwei außergewöhnliche Menschen, die besonders den Jugendlichen nahe gewesen sind und die wahrhaftige Zeugen Christi gewesen sind. So hat der verstorbene Papst Johannes Paul II. in seinem missionarischen Wirken immer die Jugend als die große Hoffnung und Stütze der Kirche gesehen. Er hat zu den Weltjugendtagen eingeladen und hat zu euch gesprochen. Aber auch im Sterben hat er gezeigt, dass die Würde des Menschen nicht nur dann besteht, wenn man jung und vital ist. In seinem Leiden ist er so geworden wie Christus. Und trotzdem hat er seine Zuversicht, bald beim ewigen Vater zu sein, nie verloren. ‚Ich bin froh, seid ihr es auch!’ – das war seine letzte Botschaft. Aus dieser Zuversicht auf Gottes ewige Liebe können auch wir leben. Das ist das Geschenk, das Christus uns gemacht hat!“ Im Gedenken an den gewaltsamen Tod von Frère Roger Schutz sagte der Regensburger Bischof: „Die von ihm gegründete Gemeinschaft ist für die jungen Menschen in Europa und der Welt ein Beispiel gelebter christlicher Liebe geworden. Er hat gerade nach der Öffnung des Eisernen Vorhangs auch vielen Jugendlichen aus Osteuropa den Weg zu Christus gezeigt. Durch sein Leben und Wirken war er ein wahres Vorbild. Aus der inneren Tiefe des monastischen Lebens konnte er zeigen, wie großartig die Liebe ist, die Gott uns schenkt. Als uns die Nachricht von seinem Tod beim Weltjugendtag in Köln erreicht hat, waren wir sehr bestürzt. Er ist für Christus gestorben, im Dienst an den Menschen. Damit ist er ein Märtyrer der Neuzeit.“
Während des gesamten Abends wurde im Dom weitgehend auf elektrisches Licht verzichtet, lediglich Kerzenschein erleuchtete den Innenraum. Viele Jugendlichen machten es sich auf Decken und Thermomatten sowie in Schlafsäcken bequem. Nach Gesängen, Schriftlesungen und Stille endete die „Nacht der Lichter“ mit der Kreuzverehrung. Das Taizé-Kreuz wurde vor dem Altar niedergelegt und konnte durch Verneigung oder Berührung verehrt werden. Unter den Teilnehmern der „Nacht der Lichter“ war auch Frère Wolfgang von der Communauté de Taizé zu Gast. Frère Wolfgang wurde in Regensburg-Kumpfmühl geboren und lebt seit 1975 in Taizé.