19:21 – eine Gebetsinitiative der Berufungspastoral mit und für junge Menschen
Um 19:21 Uhr? In einem Kino? Solch bruchstückhafter Anfragen hatte sich Gerhard Pöpperl, Direktor der Diözesanstelle für Berufungspastoral, zu stellen, als er am Donnerstag, den 30. Januar, zu ungewöhnlicher Uhrzeit an einen ebenso ungewöhnlichen Ort ins Regina-Kino in Regensburg zum gemeinsamen Abendgebet einlud.
Schnell stellte sich heraus, dass die überraschende Uhrzeit bewusst und mit voller Absicht gewählt war. Sie rekurriert auf eine Stelle aus dem Matthäusevangelium, die Diakon Fritz Reil vortrug. Jesus spricht dort zu einem jungen Mann, der zu ihm gekommen ist und ruft diesen in aller Deutlichkeit auf: „Dann komm und folge mir nach“ (Mt 19,21). Auf diese Weise biblisch motiviert will sich „19:21“ als Gebetsinitiative verstanden wissen. Im Anschluss an das Jahresthema 2014 „gerufen“ der Regensburger Berufungspastoral geht das Gebet auf Wanderung und findet fortan jeden letzten Donnerstag im Monat statt. Die Initiative richtet sich an junge Menschen, die ihren eigenen Weg suchen. In ihrem Zentrum steht dabei die Herausforderung „Berufung“. Gott ruft jeden Menschen in einzigartiger Weise. Diese Berufung zu hören, sie zu erkennen, ihr zu folgen und sie zu leben, ganz wie Jesus dies in Mt 19,21 einfordert, wird zum Lebensziel, ob als Priester, Diakon, Ordenschrist, Religionslehrer/-in, Krankenschwester, Erzieher/-in oder Gemeinde- und Pastoralreferent/-in, um nur einige Berufungen in der katholischen Kirche zu nennen.
Im gemeinsamen Gebet und Gesang eröffnete sich für die Teilnehmer ein Raum, diesem Ruf Gottes nach- und auf den Grund zu gehen, ein Gespür und Gehör für ihn zu entwickeln und sich für die Zukunft zu fragen: „Herr, was soll ich tun?“ (Apg 22,10). Die Wahl des Veranstaltungsortes fiel dabei bewusst auf ein Kino. Denn Jesus selbst erschloss den Menschen seiner Zeit seine Heilsbotschaft vom Reich Gottes auf der Straße. Dort erzählte man sich Geschichten. Heute ist nicht mehr die Straße, sondern das Kino der Ort von Geschichten. Warum also nicht ein Gebet im Kino, so durfte zurecht gefragt werden und die Gekommenen trugen ihren Teil zur praktischen Umsetzung dieser innovativen Idee bei. In authentischer Kinoatmosphäre und mit bis nah an die vollkommene Dunkelheit gedimmter Beleuchtung führte Gerhard Pöpperl unterstützt durch Lied, Bild, Text und Film, die auf die Leinwand des Kinosaals projiziert wurden, durch den Gebetsabend. Mit Blick auf das symbolisch gewählte Blaulicht als Zeichen für die Rettung, wies Pöpperl darauf hin, dass Jesus es gewesen sei, der den immer währenden Kreislauf von Notruf und Rettung durchbrochen habe. Jesus stehe als heilender Arzt für die endgültige Rettung. Doch seien wir Menschen gewiss nicht überflüssig. Gott brauche uns, wir seien seine Rettungshelfer, die jene, die Not leiden, zu Jesus Christus dem Arzt führten.
Nächste Veranstaltungen:
Für alle, die der winterlichen Kälte getrotzt hatten, war es eine gelungener Abend, der seine nächsten Fortsetzungen am 27. Februar in St. Paul und am 27. März in St. Bonifaz finden wird. Offen ließ Direktor Pöpperl jedoch, was die Gäste dann – zumal am unsinnigen Donnerstag – erwarten werde.