News Bild 180 Menschen feiern den Diözesanen Schöpfungstag im Kloster Waldsassen
180 Menschen feiern den Diözesanen Schöpfungstag im Kloster Waldsassen

Warum maßvoll mehr sein kann

Home / News

Waldsassen, 30. September 2023

180 Teilnehmer und Teilnehmerinnen trafen sich am Samstag im Kloster Waldsassen, um gemeinsam den 19. Diözesanen Schöpfungstag im Bistum Regensburg mitzuerleben. Jedes Jahr wird ein bestimmter Schwerpunkt gesetzt, der sich mit wichtigen Themen rund um den Umweltschutz beschäftigt. Heuer stand der Tag unter dem Motto „Maßvoll leben, nachhaltig entwickeln – Impulse aus dem Klosterkosmos“.

Gastgeberinnen in diesem Jahr waren die Umweltbeauftragte für das Bistum Regensburg, Beate Eichinger, und die Hausherrin des Zisterzienserinnenklosters Waldsassen, Äbtissin Laetitia Fech. Beide begrüßten die zahlreichen Teilnehmer, bevor der Schöpfungstag mit einem Impulsreferat startete. Zum zweiten Mal konnte der Tag in Waldsassen begangen werden, denn bereits 2008 war der Schöpfungstag zu Gast im Kloster. Als Gastreferentin konnte man Frau Dr. Hildegard Gosebrink von der Arbeitsstelle Frauenseelsorge der Freisinger Bischofskonferenz gewinnen, die mit ihrem Vortrag „Die Kunst zu unterscheiden und Maß zu halten – Schätze christlicher Spiritualität“ die Besucher für das Tagesthema sensibilisierte. Dabei beleuchtete sie biblische Fundamente zu Maß und Maßlosigkeit sowie Impulse von Benedikt von Nursia, Hildegard von Bingen, Bernhard von Clairvaux, Ignatius von Loyola und Papst Franziskus.

Beate Eichinger, Umweltbeauftragte im Bistum Regensburg begrüßte die zahlreichen Teilnehmer.

Das Kloster Waldsassen war ein idealer Ort für das diesjährige Motto, leben die Ordensschwestern doch nach der Benediktsregel im harmonischen Wechsel von Gebet, Arbeit und Lesung und verfolgen ein Leben im Maß und ohne Überfluss. Die zum Kloster gehörende Umweltstation mit Kloster- und Naturerlebnisgarten konnte gezielt in verschiedene Workshops zur Vertiefung des Jahresthemas eingebaut werden.

Gastgeberin war heuer Laetitia Fech, Äbtissin des Klosters Waldsassen. Hier mit der Gastreferentin Dr. Hildegard Gosebrink.

Workshops, Exkursionen, Spaziergänge und Diskussionen

So gab es in der Palette der Angebote eine Einführung und Ortsbegehung zum Thema Klostergärten früher, heute und morgen in Theorie und Praxis, eine Klosterführung mit Informationen zum klösterlichen Management sowie eine Führung durch die historische Klosterbibliothek unter den Gesichtspunkten „vom Buchdruck zum eBook“, eine Stadtführung zum Thema Flächenbewusste Kommune – Wohnen im ehemaligen Leerstand mit dem Waldsassener Bürgermeister Bernd Sommer, eine politische Diskussion zu „Wege aus dem Flächenfraß – lebendige Ortskerne statt Neubau auf der grünen Wiese“, Spirituelle Schöpfungsimpulse nach Hildegard von Bingen, Best-Practice Beispiele für eine umweltfreundliche Pfarrei, unter der Moderation von Dekan Dr. Thomas Vogl aus Waldsassen, eine Gesprächsrunde mit Planspiel zur Frage „Wie viel Luxus muss es sein? Welche Wege legen unsere Lebensmittel und ihre Ur-Ressourcen zurück?“, ein Spaziergang über sieben Stationen zur Gemeinwohlorientierung, eine Exkursion zum bedrohten Umwelt-Juwel: das Moor im Engelmannsholz bei Tirschenreuth, sowie einen Gesprächskreis zur Frage, wie Philosophie die Ökobewegung unterstützen kann. Auch für Familien, Kinder, Jugendliche und Zaungäste bot der Schöpfungstag ein eigenes Begleitprogramm an. Zudem konnten sich alle Gäste über Themen rund um den Umweltschutz an zahlreichen Infoständen austauschen und beraten lassen.

Gemeinsames Beten am Ufer der Wondreb (Foto: Manfred Fürnrohr).

Interreligiöse Andacht als Spaziergang durch den Klostergarten

Traditionell findet der Schöpfungstag seinen Ausklang in der Feier einer Andacht. Äbtissin Laetitia Fech hatte dazu eine interreligiöse Andacht mit Prozessionselementen konzipiert, Schülerinnen der Realschule des Klosters gestalteten die Feier nicht nur musikalisch, sondern auch mit Theaterszenen zur päpstlichen Enzyklika „Laudato Si“. Zelebranten waren der Hausgeistliche des Klosters, Dekan Simon Mayer, Kloster Volkenroda, Pfarrer Andreas Kraft von der evangelischen Gemeinde, Archimandrit Georgios Siomos von der griechisch-orthodoxen Metropolie München, Rabbiner Werner Friedmann von der jüdischen Gemeinde in  Weiden und Maher Kedar von der muslimischen Gemeinde. Die Andacht gestaltete sich als „Ge(h)bet“, also als Spaziergang mit drei Stationen rund um das Kloster: Am Beginn des Klostergartens, auf der Brücke über die Wondreb und am Ufer des Flusses.

Text und Fotos: Jakob Schötz, Titelbild: Beate Eichinger



Nachrichten