News Bild 130 Gläubige nehmen an 34. Oberpfälzer-Böhmischer Fußwallfahrt von St. Quirin nach Maria Kulm teil
130 Gläubige nehmen an 34. Oberpfälzer-Böhmischer Fußwallfahrt von St. Quirin nach Maria Kulm teil

Wallfahrten sind Exerzitien unter freiem Himmel

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Maria Kulm, 29. September 2023

Körperliche Anstrengungen nahmen am vergangenen Donnerstag und Freitag 130 Fußwallfahrer auf sich, um an beiden Tagen die fast 80 Kilometer Fußmarsch von der Wallfahrtskirche St. Quirin bis in den tschechischen Marienwallfahrtsort Maria Kulm zurückzulegen. Bereits zum 34. Mal fand diese Traditions-Fußwallfahrt statt. Höhepunkt war in der Wallfahrtskirche ein Festgottesdienst mit Regionaldekan Markus Brunner aus Amberg, der an beiden Tagen auch mitmarschierte. Er vertrat den zuvor angekündigten Weihbischof Josef Graf, der kurzfristig aus gesundheitlichen Gründen absagen musste.

Am ersten Tag ging es von der Wallfahrtskirche St. Quirin, bei Ilsenbach, bis nach Wernersreuth. Dort und in der benachbarten Marktgemeinde Bad Neualbenreuth übernachteten die Fußwallfahrer, ehe am zweiten Tag in aller Früh in Richtung Tschechien aufgebrochen wurde. Über die Marienwallfahrtskirche Maria Loreto ging es nach Maria Kulm, wo die Wallfahrer am Freitagnachmittag vom dortigen Probst Milan Kucera erwartet wurden. Die Wallfahrtskirche in Maria Kulm ist derzeit innen und außen eine große Baustelle, überall stehen Gerüste, die zum Zwecke der Sanierung aufgestellt wurden. Mit beim Gottesdienst dabei waren neben Regionaldekan Markus Brunner, noch Diakon Georg Lindner aus Amberg, Pfarrer Andreas Hanauer aus Schirmitz, sowie Probst Milan Kucera. Musikalisch wurde der beeindruckende Festgottesdienst von einem Bläserensemble aus Weiden gestaltet. Dank galt Wallfahrtsleiterin Christine Schwab, die im Vorfeld den Löwenanteil am organisatorischen Aufwand zu leisten hatte.

Dank galt der Wallfahrtsleiterin, Christine Schwab, die einen Großteil der Organisation übernommen hatte.

Glaube der nicht geht, geht nicht

Regionaldekan Markus Brunner, der im Übrigen von 1988 bis 1992 an der Spätberufenenschule Fockenfeld sein Abitur absolviert hatte, betonte in seiner Predigt, „ein Glaube der nicht geht, geht nicht“. Und weiter, „Gott geht mit uns alle Wege des Lebens“. Gleich zu Beginn seiner Predigt fragte der Geistliche, „warum tun wir uns diese Fußwallfahrt eigentlich an, warum nehmen wir uns zwei Tage Urlaub, warum diese Strapazen“. Markus Brunner gab die Antwort, „diese zwei Tage sind für uns gleichsam Exerzitien unter freiem Himmel. Wir haben gespürt, dass dieser buchstäbliche Glaube unserem gläubigen Empfinden guttut und die Gemeinschaft der Brüder und Schwestern im Glauben stärkt“. Weiter sagte er, „wenn der Glaube nichts mehr Dynamisches hat, sondern nur noch ein Zustand ist, der sich nicht in der Praxis zeigt, verkümmert er und stirbt irgendwann ab, weil er überflüssig geworden ist. Wir merken bei der Fußwallfahrt, dass der Glaube wachsen kann und Kraft gewinnt“.

Die Strahlkraft von Maria Kulm

Der Regionaldekan dankte allen Teilnehmern, die mit ihrer Fußwallfahrt dem Glauben neuen Schwung verleihen. „Werden wir nicht müde, uns immer wieder neu aufzumachen“, forderte Brunner zu weiteren Aktionen auf. „Der äußere Weg zu Gott und zu seinem Haus der Kirche, ist zugleich eine Wanderschaft zu uns selbst. Ich bin mir sicher, jeder hat das verspürt“. Abschließend betonte er in seiner Predigt, „wenn wir dies weiter beherzigen und unseren Glauben wieder in Gang bringen, dann geht uns die Verheißung Jesu auf, der sagte, ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben“. Am Schluss des festlichen Gottesdienstes dankte Luis Andreas Hart, vom Förderverein Maria Kulm, den Wallfahrern für ihren langen Weg, den sie auf sich genommen haben. „Eure 34. Oberpfälzer-Böhmische Fußwallfahrt stand auch heuer wieder unter dem Schutz Mariens. Es braucht Menschen wie euch, um den Glauben lebendig zu halten“, sagte Hart, und betonte, „von Maria Kulm geht viel Strahlkraft aus“. Nach einer kurzen Stärkung mit einer Brotzeit und Getränken vor der Wallfahrtskirche ging es für die 130 Fußwallfahrer glücklich und im Glauben gestärk mit dem Omnibus wieder nach Hause.

Text und Fotos: Josef Rosner / jas



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