„Maria Magdalena“

KEB | Mit Hilfe eines Films zur Ruhe kommen, bei sich selbst einkehren, die inneren Quellen entdecken, anderen und Gott begegnen? Ja, das ist möglich. Denn Filme lassen uns teilhaben an kulturellen Dramen und gesellschaftlich relevanten Themen ihrer Zeit. Des Weiteren modellieren sie persönliche Hoffnungen und Befürchtungen, Freude und Trauer, Sehnsucht und Schmerz. So kann die Leinwand zum Spiegel werden, mit Hilfe dessen wir uns auf die Spur kommen. Der Film "Maria Magdalena" stellt Fragen wie: Wo erlebe ich Suchbewegungen bei mir und anderen? Welche Fragen treiben mich an? Wohin führt mich meine Sehnsucht? Was glaube und wem folge ich? Wo entdecke ich Spuren des Reiches Gottes in meinem Alltag?

Durch den Tag im Geistliches Zentrum der Redemptoristen begleitet der britische Film „Maria Magdalena“ aus dem Jahr 2018. In der Bibel hat Maria Magdalena nur kurze Auftritte, aber die sind stark: Sie gehört zu den letzten getreuen Anhängerinnen, die Jesus im Sterben begleiten, und sie ist am leeren Grab die erste Zeugin der Auferstehung. Bei der Ausmalung dieser kargen Biographie gab es die Tradition, Maria aus Magdala mit der Prostituierten gleichzusetzen, die Jesus die Füße salbte. Der Film von Garth Davis versteht sich bewusst als Versuch der Rehabilitation der biblischen Figur als eine den Aposteln gleichgestellte Begleiterin Jesu.

Nach einem Begrüßungskaffee und einer Einführung wird vormittags zuerst der Film gemeinsam angeschaut. In Phasen der Stille, des Gebets und des Gesprächs in kleiner wie in großer Runde setzt man sich dann mit den Impulsen des Referenten zum Film auseinander. Abschluss ist um 16 Uhr in einem Wortgottesdienst mit Filmpredigt. Der Filmexperte Dr. Thomas Kroll ist Mitglied der Kath. Filmkommission und Leiter der Stabsstelle "Experimentelle Wege der Pastoral" im Erzbistum Hamburg. Seit einigen Jahren ist er geschätzter Referent bei den kulinarischen Filmabenden der KEB Cham.