Bild Jakobsweg und Europäische Identität

Ganztägig zugängliche Fotoausstellung zum Jakobsweg mit Bildern von Prag bis Weltenburg im Schloss Spindlhof und in Diesenbach

Jakobsweg und Europäische Identität

  • 21.
    September
    2021
  • Weitere Termine
    22.09.2021, 09:00
    23.09.2021, 09:00
  • Uhrzeit
    09:00 Uhr
  • Preis Eintritt frei
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KEB | Pilgern hat scheinbar unpassierbare Grenzen, so zum Beispiel jene, die durch den Kalten Krieg entstanden sind, überdauert. Pilgern wird auch in Zukunft die neu entstandenen Pandemiebarrieren überwinden.

Kaum ein anderer Weg verbindet unseren Konfinent wie die Pilgerroute zum Apostelgrab in Santiago de Compostela. Nicht umsonst wurde der Jakobsweg 1987 zur "ältesten europäischen Kulturstraße" des Europarates ernannt. Für 2021, das als "Heiliges Jakobus-Jahr" begangen wird, hat sich die Katholische Erwachsenenbildung (KEB) im Bistum Regensburg einiges einfallen lassen, um den weltbekannten Pilgerweg zu würdigen. Die KEB-Wanderausstellung ,,Jakobsweg und europäische Identität" nimmt Sie mit auf eine spannende Reise und vermittelt etwas von dem Zauber dieser jahrtausendalten Verbindung im Herzen Europas. Großformatige Bilder verschiedener Fotografen führen eindrücklich vor Augen, warum das Pilgern auch heute noch fasziniert. Man spürt: Es ist ein Weg der Begegnung - mit sich selbst, mit der Natur, mit manchen Weggefährten, mit Gott.

Pilgern bedeutet, Brücken bauen. Der Jakobsweg verbindet Europa. Weitere Informationen zur Ausstellung und das vielfältige Begleitprogramm mit Pilgerberichten, Vorträgen, Filmgesprächen und weiteren Angeboten finden Sie auf der Homepage der KEB im Bistum Regensburg: www.keb-regensburg.de "Buon camino!"

Alte und neue Verbindungen
Die Ausstellung zeigt mit dem Jakobsweg in Böhmen und Ostbayern Teile des Jakobsweges, die im breiten Bewusstsein nicht so präsent sind. Gerade diese Wege, von Prag und Pilsen nach Regensburg führen über den ehemaligen "Eisernen Vorhang" und erinnern an jahrhundertealte vielfältige Verbindungen, die von dieser Grenze jäh durchtrennt wurden. Nach dem Verschwinden des "Eisernen Vorhangs" (1989) sind alte Verbindungen zwischen Pilsen und Regensburg wiederaufgelebt. Neue Beziehungen sind entstanden, wie Partnerschaften zwischen beiden Städten, Bistümern, Universitäten und deren spanischen Kulturzentren. 2004 wurde der Ostbayerische Jakobsweg vom Grenzübergang Eschlkam/Vseruby bis nach Donauwörth durch die Fränkische St. Jakobusgesellschaft markiert.

Die Katholische Erwachsenenbildung im Bistum Regensburg arbeitet grenzüberschreitend bei ihren begleiteten Pilgerwanderungen auf dem Jakobsweg eng mit der tschechischen Jakobsweggesellschaft "Ultreia" zusammen, die den Weg von Prag bis zur Grenze markiert hat. Einzelpilger sowie Pilgergruppen aus beiden Ländern machen sich diesseits und jenseits der Grenze immer wieder auf den Weg.

Viele Bilder der Ausstellung sind auf deutsch-tschechischen Wanderungen von Prag nach Regensburg anlässlich des Katholikentages 2014 in Regensburg entstanden, der unter dem Motto stand: "Mit Christus Brücken bauen". 2015 war Pilsen Europäische Kulturhauptstadt. Vor diesem Hintergrund machte sich im selben Jahr eine Gruppe von Tschechen, Spaniern und Deutschen auf Spurensuche des alten Jakobsweges von Pilsen nach Kdyne. Diese Gegend spielt eine große Rolle in der Vita des hl. Wolfgang, des Regensburger Bistumspatrons, und ist auch für Westböhmen von großer Bedeutung.

Begegnungen am Weg, Gespräche am Abend und Stationen wie die am Hohen Bogen mit den ehemaligen Abhörtürmen des "Kalten Krieges" konnten sowohl den Umbruch in Europa eindrucksvoll veranschaulichen als auch sein Zusammenwachsen erfahren lassen. Durch die Beteiligung des vom Forschungszentrum Spanien der Universität Regensburg organisierten Festivals cinEScultura wurden die tschechisch-bayerischen Beziehungen in einen größeren europäischen Kontext gestellt und gefeiert. Ein dreisprachiges Buch mit dem Titel der Ausstellung rundet das Projekt ab.

Die 40 Bilder der Fotoausstellung dokumentieren nicht nur diese Wanderungen. Sie stammen von Gerald Richter, Thomas Wiedmann, Michael Jaumann und Gregor Tautz. Die Bilder zeigen vielfältige Jakobsdarstellungen aus verschiedenen Jahrhunderten auf beiden Seiten der Grenze und vermitteln den Reiz der unterschiedlichen Landschaften. Sie geben auch Zeugnis dafür, dass der christliche Glaube über Jahrhunderte diese Länder verbunden hat. Nicht zuletzt machen Sie Lust, sich vor der eigenen Haustüre selbst einmal auf den Jakobsweg zu machen - allein, mit Freunden oder bei den zahlreichen begleiteten Pilgerwanderungen der Katholischen Erwachsenenbildung.

https://www.keb-regensburg-land.de/aktuelle-veranstaltungen/2286-8-39205-foto-wanderausstellung-jakobsweg-und-europaeische-identitaet-im-spindlhof-und-in-der-diesenbacher-kirche/