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ZENO: Armer Bischof

  • 12.
    April
    2034
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Zeno war im vierten Jahrhundert Bischof von Verona. In seinen Predigten setzte er sich gegen den Arianismus ein.

Der heilige Zeno wurde wohl im vierten Jahrhundert in Nordafrika geboren. 362 wurde Zeno zum Bischof der norditalienischen Stadt Verona gewählt. Besonders bekannt wurden die Bescheidenheit und Armut des Bischofs: Trotz seines herausgehobenen Amtes kümmerte sich der Bischof auch weiterhin selbst um seinen Lebensunterhalt, indem er in der Etsch Fische gefangen haben soll. Aber auch theologisch war Zeno bedeutsam: Der heilige Bischof lebte an einer für die Geschichte der Kirche bedeutenden Zeitenwende. Erst zu Beginn des vierten Jahrhunderts war das Christentum zur tolerierten Religion geworden. Immer mehr Menschen wurden nun Christen – bis Kaiser Julian zum heidnischen Bekenntnis zurückkehrte und weitere Repressalien gegen die Kirche verhängte.

Ein Gott – in drei Personen

In dieser Zeit nun versah Zeno seinen bischöflichen Dienst. Zahlreiche Predigten von ihm sind überliefert. In denen musste sich Zeno auch gegen theologische Irrlehren durchsetzen. In den ersten christlichen Jahrhunderten entbrannte immer wieder Streit. Langsam entwickelten sich theologische Lehren, die beispielsweise danach fragten, wie die Trinität gedacht werden könne. Was bedeutet es, wenn Gott als Vater, Sohn und Heiliger Geist bekannt wird? Der Theologe Arius leugnete die Wesensgleichheit der drei göttlichen Personen: Wenn es nur einen Gott gibt, dann könne es nicht drei gleichwertige göttliche Personen geben.

Damit könnten Sohn und Geist vielleicht eine besondere Würde haben – aber sie könnten nicht in dem gleichen Sinne Gott sein wie der Vater. Wie an vielen Stellen innerhalb der frühchristlichen Theologie erwiesen sich diese Irrlehren letztlich doch als fruchtbar: In der Auseinandersetzung mit ihnen gelang es der Kirche, ihre Lehre tiefer zu ergründen. Der Glaube an den Vater, den Sohn und den Geist bezieht sich nicht auf drei Götter, sondern auf einen Gott, der aber in drei Personen existiert. Für diesen Glauben setzte sich Zeno ein.

Sorge um die Bedürftigen

Gleichzeitig aber verlor der Bischof auch die Armen nicht aus den Augen. In seinem Bistum war er vielmehr beliebt, weil er sich besonders um die Bedürftigen sorgte. Der heilige Zeno scheint so in vorbildlicher Weise seine Aufgabe als Bischof wahrgenommen zu haben. Auf dem Zweiten Vatikanischen Konzil (1962 bis 1965) stellten die dort versammelten Konzilsväter im Dekret „Christus Dominus“ (CD) über die Bischöfe fest: „Ihrer apostolischen Aufgabe sollen sich die Bischöfe zuwenden als Zeugen Christi vor allen Menschen. Sie sollen sich nicht bloß um die kümmern, die schon dem obersten Hirten nachfolgen, sondern sich mit ganzem Herzen auch jenen widmen, die irgendwie vom Weg der Wahrheit abgewichen sind oder die Frohbotschaft Christi und sein heilbringendes Erbarmen nicht kennen“ (CD 11). Diesem Anspruch versuchte Zeno gerecht zu werden, indem er unablässig das Evangelium verkündete.

Die Tradition sieht Zeno als Märtyrer – allerdings fehlt es an Anhaltspunkten dafür, der heilige Bischof sei für seinen Glauben getötet worden.  Die Kirche feiert den heiligen Zeno am 12. April.

Titelbild: Joachim Schäfer - Ökumenisches Heiligenlexikon

Zeno

Zeno auf dem Siegel des Augustiner-Chorherrenstift in Radolfzell Bild: Joachim Schäfer - Ökumenisches Heiligenlexikon