
Vater des Konzils: Papst Johannes XXIII.
Niemand hätte ahnen können, dass dieser kleine Junge einmal die Geschicke der Kirchen leiten würde, als Angelo Roncalli am 25.11.1881 in Sotto il Monte geboren wurde, in der norditalienischen Provinz Bergamo. Als Papst Johannes XXIII. berief er am 25.01.1959 das Zweite Vatikanische Konzil ein. Er wollte eine Kirche, die den Schatz der christlichen Lehre bewahrt, gleichzeitig aber nicht den Blick verliert für die Lebenssituationen, in denen sie das Evangelium verkünden soll.
Angelo Roncallis Familie führte ein einfaches und armes Leben als Landbauern. Bald jedoch wurde die Begabung des kleinen Angelo erkannt; der Pfarrer seines Dorfes – offenbar selbst ein heiligmäßiger Mann – förderte Angelo. Er ging im Priesterseminar von Bergamo zur Schule, studierte in Rom und wurde 1904 zum Priester geweiht. Angelo schlug schnell eine kirchliche Karriere ein: Er wurde erst Sekretär des Bischofs von Bergamo und anschließend päpstlicher Diplomat. Als Visitator und Delegat vertrat er die Interessen des Heiligen Stuhles in Bulgarien, dann in der Türkei und in Griechenland. Nach langen Jahren in Osteuropa wähnte sich Angelo Roncalli beinahe schon „vergessen“, bevor er Apostolischer Nuntius in Paris und 1953 Patriarch von Venedig wurde.

Geburtshaus in Sotto il Monte. Foto: Joachim Schäfer - Ökumenisches Heiligenlexikon