
Seliger CLEMENS AUGUST GRAF VON GALEN: Mut zur Wahrheit
Als Bischof von Münster erhob Clemens August Graf von Galen mutig seine Stimme gegen die Verbrechen der NS-Diktatur.
Als „Löwe von Münster“ wurde Clemens August Graf von Galen bekannt; diesen Ruf trugen ihm vor allem drei Predigten aus dem Jahr 1941 ein, in denen er mutig und unerschrocken die Verbrechen der Nationalsozialisten anprangerte. Galen wurde 1878 geboren, nach seiner Weihe zum Priester war er für seinen Onkel tätig, der Weihbischof war. Später ging er als Priester nach Berlin, schließlich nach Münster. Dort wurde er 1933 zum Bischof geweiht und stand von nun an der westfälischen Diözese vor.
Der Gefahr bewusst
Im Juli und August 1941 hielt Galen drei Predigten, in denen er sich mit den Verbrechen der Nationalsozialisten auseinandersetzte. In einer ersten Predigt thematisierte er verschiedene Klösterauflösungen im Bistum Münster. Unumwunden kam er dabei auch auf die Rolle der „Geheimen Staatspolizei“ (Gestapo) zu sprechen, gegen deren Maßnahmen keinerlei Rechtsschutz im Deutschen Reich bestand: „Der physischen Obermacht der Gestapo steht jeder deutsche Staatsbürger völlig schutzlos und wehrlos gegenüber.“ Niemand, so der Bischof, könne vor deren rechtswidrigen und willkürlichen Maßnahmen sicher sein – dabei wusste er auch um die eigene Gefahr, in die er sich durch solche Worte begab. Immer wieder würden Menschen plötzlich von Gestapo abgeholt und in Konzentrationslager gesperrt. „Ich bin mir darüber klar: das kann auch heute, das kann auch eines Tages mir geschehen. Weil ich dann nicht mehr öffentlich sprechen kann, darum will ich heute öffentlich sprechen“.

Clemens August Kardinal Graf von Galen © Bistumsarchiv Münster, Bildersammlung, Fotograf Gustav Albers
Titelbild: Clemens August Kardinal Graf von Galen © Bistumsarchiv Münster, Bildersammlung, Fotograf Gustav Albers