Bild Kirchenfest: Verklärung Christi

Vor Jesu Aufnahme in den Himmel

Kirchenfest: Verklärung Christi

  • 06.
    August
    2036

Das Fest der Verklärung Jesu Christi erinnert an die im Matthäusevangelium (17, 1 – 13) berichtete Verwandlung Jesu auf einem hohen Berg: „Sein Angesicht leuchtete wie die Sonne, seine Kleider aber wurden weiß wie Licht.“ Jesus und den ihn begleitenden Petrus, Jakobus und Johannes erschienen Mose und Elija, aus den Wolken sprach eine Stimme: „Siehe, das ist mein geliebter Sohn, an dem ich Wohlgefallen gefunden habe.“ Unser Bild zeigt das letzte Hauptwerk des Malers Raffael, das auf mystische Weise die Verklärung Jesu zur einer Darstellung der Himmelfahrt in Bezug setzt und damit interpretiert.

Seit Cyrill von Jerusalem wird der Berg Tabor als Berg der Verklärung betrachtet. Der Armenische Bischof Gregor Arsharuni berichtete im 7. Jahrhundert, Gregor der Erleuchter habe dieses Fest Anfang des 4. Jahrhunderts eingesetzt anstelle eines Rosenblütenfestes, mit dem Aphrodite verehrt wurde.

Auch die Orthodoxen Kirchen feiern am 6. August die Verklärung, in der sich die Göttlichkeit Jesu gezeigt habe. In der katholischen Kirche wird das Fest erstmals um 850 erwähnt, ab dem 10. Jahrhundert hat es sich ausgebreitet und wird meist auch am 6. August begangen. Papst Callistus III. ordnete 1456 das Fest für die ganze katholische Kirche an in Erinnerung an den an diesem Tag errungenen Sieg über die Türken bei Belgrad. Der Papst benutzt für die Messe an diesem Tag erstmals neuen Wein und segnet Trauben, in den Orthodoxen Kirchen werden Trauben und andere Früchte gesegnet.

Kaiser Konstantin baute die Basilika im Lateran, die am 9. November 324 von Papst Silvester I. Christus, dem „Salvator“, dem Erlöser, geweiht wurde – später wurde sie als San Giovanni in Laterano unter den Schutz Johannes' des Täufers und Johannes des Evangelisten gestellt. Das Salvatorpatrozinium wurde im 8. Jahrhundert populär vor allem unter den Karolingern, den Nachfolgern von Kaiser Karl dem Großen, die sich als Nachfolger der römischen Kaiser sahen. In der auf die Klostergründung im 8. Jahrhundert zurückgehenden Salvator-Basilika des ehemaligen Klosters in Prüm in der Eifel liegt eine angeblich aus Rom stammende Reliquie, die als Sandale des Erlösers gilt. Den Festtag „Salvator Mundi“, also den „Retter der Welt“ legte man einvernehmlich auf den 6. August, den Tag des Festes der Verklärung.

Text: Ökumenisches Heiligenlexikon

(sig)