Warum christliche Adventskalender so wichtig für unsere Kinder sind
Bereits Ende August türmen sich in den Kaufhäusern Berge von Lebkuchen und Spekulatius. Bald darauf folgt im Herbst die „festliche“ Weihnachtsdekoration in Geschäften und Gaststätten. Auch bei den Adventskalendern ist der Einzelhandel früh dabei und versucht jährlich neue Ideen zu kreieren: Soll es heuer ein Kalender mit Kosmetikartikeln, der FC Bayern Fankalender, die Diddle Maus oder lieber Santa Claus mit seinem rotnasigen Rentier Rudi werden? Der eigentliche Gedanke der Adventszeit ist vielen nicht mehr bewusst: Die Vorbereitungszeit auf das Fest Christi Geburt und damit die Feier des Weihnachtsfestes.
Gegen die göttliche Botschaft kommt Santa Claus nicht an!
Doch es ist wichtig, Kinder mit einem solchen Kalender auf die Feier der Geburt Christi vorzubereiten, meint auch Pfarrer Holger Kruschina: „Kinder lieben Geschichten und sie lieben es, sich auf etwas gespannt zu freuen. Der Adventskalender „ordnet“ diese Zeit und hilft den Kindern, den Weg in vielfacher Weise bewusster zu gehen. Menschen suchen von Anfang an nach ihrer eigenen Identität. Je mehr wir schon Kindern bei dieser Suche helfen, umso stärkere Persönlichkeiten werden sie werden. Die Geschichte mit Gott ist eine Ur-Geschichte menschlicher Identität, auch wenn sie vermeintlich nicht „in“ ist. Sie trägt ein ganzes, langes Leben. Man kann sie mitnehmen in alle Lebensalter und in alle Lebenslagen – das schafft keine Diddl-Maus und kein Santa Claus“, so der Geistliche aus Roding.
Advent erteilt viele Lektionen für Kinder und Erwachsene!
Mittlerweile ist es schwierig geworden, überhaupt einen Kalender zu finden, in dessen Mittelpunkt biblische Motive zu finden sind. Ein kleiner Verlag in Stuttgart produziert seit Jahren neben den oft nachgefragten Kalendern mit weihnachtlichen oder viktorianischen Motiven auch christliche Adventskalender. Die Kalender des <link http: www.sellmer-verlag.de external-link-new-window verlag>Richard Sellmer Verlags zeigen die Reise der heiligen drei Könige oder die berühmte Krippenszene. Hinter den 24 Türen verbergen sich Bilder, die die Weihnachtsgeschichte erzählen. Gleichzeitig findet sich in jeder Türklappe ein passender kurzer Psalm. Ein solcher Kalender kann ein weiterer Impuls sein, mit dem Eltern ihre Kinder mit hineinnehmen in die adventliche Zeit der freudigen Erwartung.
Das rät auch Pfarrer Holger Kruschina: „Advent bereichert und bereinigt – wenn wir ihn seiner Natur nach feiern. Noch vor zwei-drei Generationen war er fastenzeitlich geprägt. Das Zurücknehmen, das Bescheiden und Beschneiden lässt wie am Baum neue Frucht erst möglich werden. Der Advent erteilt so viele Lektionen für Kinder und Erwachsene, die immer noch wichtig sind für ein gelingendes Leben: Geduld, Aufmerksamkeit, Konzentration, Hoffnung, Vertrauen, Vor-Freude… Als Seelsorger rate ich den Menschen, den Trubel zu meiden und vor allem rate ich zum häuslichen Gebet und zum Gottesdienst: in der Kirche wird der Advent noch gefeiert!“
Die Geschichte des Adventskalenders
Ursprünge erster Ansätze eines Adventskalenders lassen sich bis in das 19. Jahrhundert zurückverfolgen. So wurden in christlichen Familien im Dezember 24 Bilder nach und nach an die Wand gehängt. Einfach, aber nicht weniger effektvoll, war eine andere Variante: 24 an die Wand oder Türe gemalte Kreidestriche, von denen die Kinder täglich einen wegwischen durften (sog. Strichkalender). Bekannt ist heute auch noch der Brauch, Strohhalme in eine Krippe zu legen - für jeden Tag bis Heilig Abend. Weiter Formen sind die Weihnachtsuhr, oder aber eine Adventskerze die jeden Tag bis zur nächsten Markierung abgebrannt werden durfte.