News Bild Stephanustag rückt christliche Martyrien im 21. Jahrhundert ins Licht
Stephanustag rückt christliche Martyrien im 21. Jahrhundert ins Licht

Zu viele Schicksale, die nicht bekannt sind

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Frankfurt am Main, 26. Dezember 2023

Mit Blick auf den christlichen Gedenktag des heiligen Stephanus am 26. Dezember lädt die ökumenische Stephanus-Stiftung für verfolgte Christen (Frankfurt am Main) Gläubige aus allen Konfessionen dazu ein, sich im kommenden Jahr 2024 mit dem Leben bekannter Blutzeugen auseinanderzusetzen und weniger bekannte Schicksale dem Vergessen zu entreißen.

„In einer säkularisierten und vom Glaubensverfall bedrohten Welt führt uns dies auf den Grund unseres Glaubens zurück, unseren Erlöser Jesus Christus, und näher zueinander“, sagte Michaela Koller, Vorsitzende des Stiftungsvorstands. Eine breite ökumenische Bewegung zur Pflege einer Kultur des Gedenkens könne Spaltung vorbeugen und Trennung überwinden. Bereits im März 2022 hat die Stiftung mit monatlicher Internet-Veröffentlichung neuer christlicher Märtyrer begonnen, mit bisher 22 Kurzbiographien, darunter zwölf Steckbriefe von Bekenner-Persönlichkeiten des 21. Jahrhunderts. „Eine Zusammenarbeit zwecks Dokumentation entsprechender Schicksale unter Hilfswerken, die sich für bedrängte und verfolgte Christen einsetzen, ist ausdrücklich erwünscht“, heißt es in der Erklärung weiter. Die Stephanus-Stiftung für verfolgte Christen richtet sich mit ihrer Aufforderung auch an alle christlichen Bildungseinrichtungen oder Gemeinden, Referentinnen und Referenten für entsprechende Vorträge anzufragen, die die Stiftung gerne vermittelt.

Märtyrer unserer Zeit wie Jaques Hamel

Zu der großen Zahl christlicher Märtyrer des 21. Jahrhunderts gehören etwa die am 18. April 2007 im türkischen Malatya grausam ermordeten drei evangelischen Missionare, der am 26. Juli 2016 am Altar in Nordfrankreich von zwei Islamisten erstochene 85-jährige Priester Jacques Hamel und die mehr als 200 bei den Osteranschlägen 2019 in Sri Lanka umgekommenen katholischen und evangelischen Christen.

Neue päpstliche Kommission

Mit ökumenischer Ausrichtung installierte Papst Franziskus mit Blick auf das 2025 bevorstehende Heilige Jahr eine neue Kommission unter dem Namen "Neue Märtyrer - Zeugen des Glaubens". Eine überkonfessionelle Auflistung der im ersten Quartal des 21. Jahrhunderts um des Glaubens willen getöteten Christen ist geplant. Markante Lebensbeschreibungen sollten dem beigefügt werden. Die Stephanus-Stiftung für verfolgte Christen begrüßt dieses Vorhaben und lobt lokale Initiativen als vorbildlich wie zum Beispiel das im Januar 2023 im indischen Distrikt Kandhamal errichtete Denkmal in Erinnerung an die dortigen Christen-Pogrome vom August 2008, versehen mit 105 Namen von Opfern.

Im November 2023 erfolgte die erste Sitzung der vatikanischen Kommission; dabei wurde die Zahl von 550 christlichen Märtyrern im ersten Quartal des 21. Jahrhunderts genannt. Erkenntnissen der Stephanus-Stiftung für verfolgte Christen zufolge kann es sich dabei nur um eine vorläufige Liste namentlich erfasster Opfer von Verfolgung handeln. Allein etwa in Nigeria wurde diese Zahl tatsächlich weit übertroffen.

Text: Stephanus-Stiftung für verfolgte Christen

(kw)

Weitere Infos

Die Stiftung ist nach Stephanus benannt, der im Neuen Testament als ein Diakon der Jerusalemer Urgemeinde erwähnt wird und als erster Märtyrer des Christentums gilt.

Anfragen an die Stephanus-Stiftung für verfolgte Christen senden Sie bitte an: info(at)stephanus-stiftung.org. Die Stiftung ist zudem telefonisch erreichbar unter: +49 176 31553517.



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