Stellungnahme von Rudolf Voderholzer, Bischof von Regensburg, zur Demonstration der Regensburger Bürgerinnen und Bürger gegen den NPD-Auftritt in der Stadt

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Ich begrüße sehr, dass sich die Bürgerinnen und Bürger von Regensburg – darunter auch das Diözesankomitee unseres Bistums mit seinem Vorsitzenden Graf Lerchenfeld - für den demokratischen Rechtsstaat einsetzen und für eine Politik, die die Menschen zueinander führt. Die Ideologien des 19. und 20. Jahrhunderts verursachten unermessliches Leid für die gesamte Welt. Auf der Grundlage selbstherrlicher Theorien erhob man in Deutschland die Nation zum alles rechtfertigenden Rechtsprinzip und schuf damit praktisch den totalen Staat, der sich willkürlich über alle Grenzen der Menschlichkeit hinwegsetzte. Als „Pest“, als Seuche bezeichnete der katholische Journalist Fritz Gerlich schon 1931 die nationalistische Ideologie und Papst Pius XI. stellte 1937 in seiner Enzyklika „Mit brennender Sorge“ die grundsätzliche Unvereinbarkeit solcher Ideologien mit der Lehre der Kirche dar. Eine Zivilisation der Nächstenliebe, der Menschenwürde und der Solidarität und eine Kultur der Intoleranz und des Rassismus müssen sich unversöhnlich gegenüberstehen. Ich danke deshalb von Herzen allen, die sich mit der Demonstration gegen die NPD-Ideologie auf die Seite einer zukunftsweisenden und menschengerechten Lebensordnung stellen.

 



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