News Bild Regensburger Bischof eröffnet Ausstellung des KDFB über Zwangsprostitution und Frauenhandel - „Rechtliche Grauzonen müssen dringend ausgeräumt werden“

Regensburger Bischof eröffnet Ausstellung des KDFB über Zwangsprostitution und Frauenhandel - „Rechtliche Grauzonen müssen dringend ausgeräumt werden“

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Seit gestern zieren 10 großflächige Plakate des Künstlers Gerhard Beham die Seitenfenster des Arcadenstegs am Regensburger Hauptbahnhof. Der Katholische Deutsche Frauenbund in der Diözese Regensburg (KDFB) initiierte die Ausstellung mit dem Titel „Mitten unter uns: Frauenhandel und Zwangsprostitution“. Aufrütteln, informieren und warnen sollen die Motive, die in nüchterner und gleichzeitig erschreckender Weise Einzelschicksale junger Frauen erzählen, die in die Fänge von Frauenhändler geraten sind. Das zeigt Wirkung, denn noch bevor die Ausstellung am frühen Nachmittag offiziell von Bischof Gerhard Ludwig Müller, Bürgermeister Joachim Wolbergs, der KDFB-Vorsitzenden Elisabeth Kopp und dem Künstler eröffnet wird, scharen sich zahlreiche Passanten aller Altersklassen um die Exponate. Sie nehmen sich Zeit für die Ausstellung, lesen über das in Bild und Schrift festgehaltene Unheil der Opfer und man spürt in ihren Blicken wie tief diese Verbrechen an den Frauen jeden berühren.

Der Hauptbahnhof als öffentlicher Raum ist der bestmöglichste Platz für eine Ausstellung dieser Art, stellt Bischof Gerhard Ludwig Müller fest, denn bis zu 35.000 Menschen passieren täglich den Verbindungssteg: „Diese Aktion stellt einen Dienst für die Würde der Menschen dar. Als Christen verurteilen wir die Verbrechen von Frauenhandel und Zwangsprostitution auf das Schärfste. Niemand kann erwarten, dass man Verständnis für die Gräueltaten an den Tausenden von jungen Frauen durch die Täter aufbringt“. Hier, so der Regensburger Oberhirte, sei aber auch die Politik gefragt, endlich die rechtlichen Grauzonen dieses offensichtlich illegalen Gewerbes auszumerzen. Der Sumpf der Schwerverbrechen müsse schleunigst trocken gelegt werden.

Die Ausstellung kann noch bis zum 3. März 2010 besucht werden. Über die Aktion hinaus stellt der KDFB aber noch weitere Forderungen, erklärte die Vorsitzende Elisabeth Popp: „Seit Jahren protestieren die verschiedensten Organisationen gegen Zwangsprostitution und Menschenhandel und fordern von der Politik Abhilfemaßnahmen ein. Wir sind der Meinung, es ist dringend an der Zeit dass Politiker auf die Notsituation der betroffenen Frauen und Kinder reagieren und mit geeigneten Gesetzen gegensteuern. Deshalb fordern wir im Namen aller 190.000 Mitglieder des KDFB im Bayerischen Landesverband und im Namen des im Grundgesetz verankerten Rechts auf Menschenwürde deutschlandweit einheitlich geregelte Gesetze und Verordnungen. Finanzierung von Fachberatungsstellen und anonymen Schutzwohnungen. Finanzierungvon von Sprachkursen sowie die Gewährleistung, dass die aus dem Ausland stammenden Opfer nicht abgeschoben werden“.



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