„Prozession zu Ehren des Allerheiligsten Sakramentes“
(pdr) Zum ersten Mal nach 135 Jahren fand der Kötztinger Pfingstritt heuer wieder als eucharistische Prozession statt. Rund 40.000 Menschen säumten den Weg, als Bischof Gerhard Ludwig mit dem Allerheiligsten die Prozession anführte. Zuvor hatte der Kötztinger Kaplan das Bischöfliche Dekret verlesen, wonach von nun an der Offiziator des Pfingstritts eine Monstranz mitführt. „Die enorme Teilnahme der Menschen ist ein Beleg dafür, dass der katholische Glaube nicht ausstirbt, sondern die Menschen wissen, worum es geht. Christus ist im Sakrament gegenwärtig und begleitet uns“, so der Bischof.
In seiner Predigt betonte Bischof Gerhard Ludwig, dass auch Anstrengungen zum Glaubensleben gehörten. „Als ich im letzten Jahr hier beim Pfingstritt gewesen bin, war ich sehr beeindruckt von den Anstrengungen, die hier getroffen werden, um diesem Pfingstritt durchführen zu können. Es besteht jedoch leicht die Gefahr, dass diese Prozession in eine folkloristische Veranstaltung abgleitet, zu einer äußeren Schau, bei der der eigentliche Inhalt verloren geht. Der Inhalt dieser Prozession ist unser katholischer Glaube an die eucharistische Gegenwart Jesu Christi im Allerheiligsten Altarsakrament. Das wollen wir in dieser Weise auch bezeugen“. Glaube sei keine Realität aus der Vergangenheit, der im Zuge der Zeit immer weniger werde, so dass nur ein paar äußere Hüllen zurückblieben. „Der Glaube ist eine lebendige Kraft, die von Gott her unserem Leben einen Sinn gibt“.
Jeder Gläubige solle auch in der Öffentlichkeit für seinen Glauben eintreten, so der Bischof weiter. „Der Auftrag, den Glauben zu Leben und zu verkünden, ist nicht nur der Auftrag der Priester und der Bischöfe, sondern jeder Katholik ist durch Taufe und Firmung Teil der Kirche und aufgefordert, seinen Beitrag zu leisten. Ein solcher Beitrag ist es, die Strapazen des Pfingstrittes auf sich zu nehmen und in der Öffentlichkeit für den Glauben einzustehen.“
Der Bischof dankte allen, die am Gelingen des Pfingstritts beteiligt waren und allen, die jetzt aus gläubigem Herzen an der Prozession und dem Gottesdienst teilnähmen. „So sind wir Zeugen der Liebe Gottes“.