Pressemitteilung: Initiative „CAMPUSAsyl“ der Katholischen Hochschulgemeinde Regensburg unter den Preisträgern für ersten "Katholischen Preis gegen Fremdenfeindlichkeit und Rassismus" der Deutschen Bischofskonferenz
Die Initiative „CAMPUSAsyl“ der Katholischen Hochschulgemeinde Regensburg gehört zu den Preisträgern des „Katholischen Preises gegen Fremdenfeindlichkeit und Rassismus“, den die Deutsche Bischofskonferenz dieses Jahr erstmals vergibt. Dies gab die Deutsche Bischofskonferenz heute bekannt. Mit dem Preis will die Deutsche Bischofskonferenz ein Zeichen setzen für ein respektvolles Zusammenleben von Menschen unterschiedlicher Herkunft. „CAMPUSAsyl“ erhält außerdem ein Preisgeld in Höhe von 2.500 Euro.
Erster Preisträger ist Pater Oliver Potschien O.Praem. und das von ihm geleitete Sozialpastorale Zentrum „Petershof“ in Duisburg-Marxloh. Pater Oliver und das Zentrum „Petershof“ erhalten den mit 5.000 Euro dotierten Katholischen Preis gegen Fremdenfeindlichkeit und Rassismus.
Die Preisverleihung findet am 3. Dezember 2015 um 17.30 Uhr in der Gedenkkirche Maria Regina Martyrum in Berlin statt.
Erster Preisträger
„Inmitten eines Stadtteils, der in der öffentlichen Diskussion meist als sozialer Brennpunkt wahrgenommen wird, leisten Pater Oliver und sein Zentrum einen wegweisenden Beitrag für das Zusammenleben von Menschen verschiedener kultureller und religiöser Prägungen“, so der Vorsitzende der Jury und der Migrationskommission der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Norbert Trelle (Hildesheim). Mit unermüdlichem Einsatz stehen Pater Oliver und sein Team den Flüchtlingen, Migranten und sozial benachteiligten Menschen in Duisburg-Marxloh zur Seite. Im sogenannten „Infirmarium“ des „Petershofs“ können sich Menschen ohne Krankenversicherung kostenlos medizinisch behandeln lassen. Darüber hinaus engagieren sich Pater Oliver und der „Petershof“ für eine menschenwürdige Unterbringung von Flüchtlingen und helfen ihnen in ihren materiellen und seelischen Nöten. „Pater Olivers Wirken lässt christliche Nächstenliebe, Gastfreundschaft und Barmherzigkeit unter den Bedingungen einer durch Migration geprägten Gesellschaft erfahrbar werden“, so Bischof Trelle. Der 45-jährige Prämonstratenser aus der Duisburger Abtei Hamborn arbeitet eng mit den Kirchen und Religionsgemeinschaften vor Ort zusammen. Interreligiöser Dialog geht für ihn mit der konkreten Verbesserung der Lebensbedingungen in seinem Stadtteil einher. Das Sozialpastorale Zentrum wurde im September 2012 als Reaktion auf die kirchlichen und sozialen Umbruchbewegungen, die sich im Duisburger Norden besonders deutlich abzeichnen, von Pater Oliver Potschien ins Leben gerufen.
Zweite Preisträger
Neben dem ersten Preisträger werden die Ökumenische Initiative „hingucken… denken… einmischen… Magdeburg aktiv gegen rechts“ und die Initiative „CAMPUSAsyl“ der Katholischen Hochschulgemeinde Regensburg jeweils mit einem zweiten Preis geehrt und erhalten 2.500 Euro Preisgeld.
Ökumenische Initiative „hingucken… denken… einmischen… Magdeburg aktiv gegen rechts“
Bei der Magdeburger Initiative wirken katholische und evangelische Christen seit acht Jahren gemeinsam rechtsextremistischen Tendenzen in ihrer Stadt entgegen. Beispiele für das Engagement der Initiative sind regelmäßige Gedenkzeiten für die Opfer rechter Gewalt auf der „Meile der Demokratie“, die Gestaltung einer Straßenbahn zum Thema „Vielfalt erleben“ sowie in jüngster Zeit die Unterstützung von Flüchtlingen. „In einem Umfeld, in dem die Christen nur eine Minderheit darstellen, legt die ökumenische Initiative ein überzeugendes christliches Zeugnis gegen jede Form der Fremdenfeindlichkeit ab“, betont Bischof Trelle. Grundlage für das Engagement der Initiative ist das ökumenische Gemeinsame Wort „Wir brauchen eine Kultur der Aufmerksamkeit“, an dem u. a. der Bischof von Magdeburg, Dr. Gerhard Feige, mitgewirkt hat und das 2007 alle Christen in Sachsen-Anhalt zu einem entschiedenen Kampf gegen Rechtsextremismus aufrief.
Initiative „CAMPUSAsyl“ der Katholischen Hochschulgemeinde Regensburg
Die Initiative „CAMPUSAsyl“ der Katholischen Hochschulgemeinde Regensburg nutzt die Ressourcen und Kompetenzen der Universität, um nicht nur für Flüchtlinge und Asylbewerber, sondern auch mit ihnen eine lebendige Willkommens- und Integrationskultur auf den Weg zu bringen. „Die Flüchtlingshilfe der Katholischen Hochschulgemeinde Regensburg ist ein herausragendes Beispiel für den Enthusiasmus und die Kreativität junger Christinnen und Christen“, erläutert Bischof Trelle. Die Einzelprojekte der Initiative umfassen unter anderem Maßnahmen zur Sprachförderung in der Erstaufnahmeeinrichtung, in den Gemeinschaftsunterkünften und in Schulklassen, den Aufbau eines Dolmetscherpools, Sport- und Musikangebote sowie interkulturelle Schulungen für ehrenamtlich Engagierte. Mit ihrem Eintreten für die Belange von Flüchtlingen und Asylbewerbern leisten die gut 200 Regensburger Studierenden zugleich einen wichtigen Beitrag zur Bekämpfung fremdenfeindlicher Ressentiments.
Die Preisverleihung findet am 3. Dezember 2015 um 17.30 Uhr in der Gedenkkirche Maria Regina Martyrum in Berlin statt. Neben Bischof Trelle werden der Apostolische Nuntius in Deutschland, Erzbischof Dr. Nikola Eterović, die Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages, Ulla Schmidt MdB, und die Ombudsfrau der Bundesregierung für die Hinterbliebenen der NSU-Opfer, Prof. Barbara John, sprechen.
Hintergrund
Auf Anregung der Migrationskommission lobte die Deutsche Bischofskonferenz Anfang 2015 zum ersten Mal den Katholischen Preis gegen Fremdenfeindlichkeit und Rassismus aus. Mit dem Preis werden Personen und Gruppen ausgezeichnet, die sich in Deutschland aus dem katholischen Glauben heraus im Kampf gegen Fremdenfeindlichkeit und Rassismus bzw. für ein respektvolles Zusammenleben von Menschen unterschiedlicher Herkunft engagieren. Der Preis soll dazu beitragen, das kirchliche Zeugnis gegen jede Form der Menschenverachtung zu stärken. Insgesamt 86 Bewerbungen und Vorschläge für preiswürdige Einzelpersonen und Initiativen sind bei der Deutschen Bischofskonferenz eingegangen.