News Bild Pfarrei St. Elisabeth Weiden feiert Sechswochenamt für Benedikt XVI.
Pfarrei St. Elisabeth Weiden feiert Sechswochenamt für Benedikt XVI.

„Wer glaubt, ist nie allein“

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Weiden, 14. Februar 2023

40 Tage oder sechs Wochen nach dem Tod eines Menschen ist für die Hinterbliebenen die erste, engere Phase der Trauer abgeschlossen. Dann ist es vielerorts Brauch, eine Heilige Messe, das sog. Sechswochenamt, für den Verstorbenen zu feiern. Die Pfarrei St. Elisabeth in Weiden feierte ein solches Sechswochenamt für Benedikt XVI.

Am Sonntag zelebrierte Pfarrer Thomas Jeschner in der Pfarrkirche St. Elisabeth eine Messe für den verstorbenen Papst em. Benedikt XVI. Eingangs erklärte der Pfarrer, dass es guter, alter katholischer Brauch sei, sechs Wochen nach dem Tod einer Person, den engeren Kreis der Trauer, abzuschließen. In dieser Absicht hatte sich die Gemeinde in der Pfarrkirche zum Gottesdienst versammelt.

„Wer glaubt, ist nie allein“. Mit diesem Lied, welches anlässlich des Besuches von Papst Benedikt XVI. im Jahre 2006 in Regensburg komponiert wurde, hatte die Messfeier begonnen und sollte auch damit enden. Das Kreuz auf dem Islinger Feld neben der Autobahn erinnere heute noch an dieses Ereignis, so der Pfarrer weiter.

In seiner Predigt ging Pfarrer Jeschner auf das Evangelium des heutigen Sonntags ein in dem es heißt: „(…) euer Ja sei ein Ja, euer Nein sei ein Nein (…)“. Darin sieht er eine Aufforderung zum konsequenten Handeln und spannte so den rhetorischen Bogen zum Leben und Wirken des verstorbenen Papst em. Benedikt XVI. In seinem Pontifikat habe Papa Benedetto, wie Jeschner ihn immer wieder liebevoll nannte, in der Weltkirche eine höhere Wertschätzung erhalten, als in Deutschland. Er berichtet von seinen Erlebnissen auf dem Petersplatz anlässlich der Totenmesse vom 05.01.2023. Hierbei berichtet er von einer Mailänder Gruppe, die neben „Santo Subito!“-Forderungen auch immer vom „Doctor Ecclesiae“ sprach. Übersetzt entspricht dies unserer Bezeichnung des Kirchenlehrers. Jeschner sprach über das Wirken des verstorbenen Papstes in seiner Funktion als Dogmatik Professor, in der er die Lehre der Kirche auslegen musste, und insbesondere als Präfekt der Glaubenskongregation, sozusagen als oberster Hüter der Glaubenslehre. Weiter führte er aber auch die Sanftmütigkeit und Güte von Benedikt XVI. an, durch die sein Pontifikat geprägt war.

Pfr. Jeschner ging auch auf die sogenannte Freiburger Rede anlässlich des letzten Deutschlandbesuchs Benedikt XVI. als Papst an, in der er von einer „Entweltlichung“ der Kirche sprach. Ein Begriff, den vor über zehn Jahren noch niemand kannte und einzuordnen wusste. Der Pfarrer erklärte weiter, dass Benedikt XVI. damals schon deutlich machen wollte, dass die Kirche kein weltlicher Verein sei und sich wieder mehr auf ihre Wurzeln zurückbesinnen werden müsse, dass sie wieder Gemeinschaft der Glaubenden sein müsse. Auftrag der Kirche sei der Glaube an Gott, die Liebe zu einer Gemeinschaft der Glaubenden und die Hoffnung auf ein Leben nach dem Tod.

Seine Predigt beschloss er mit der Aufforderung an die Gläubigen, für den verstorbenen Papst zu beten, Gott zu danken, dass er ihn auf diese Welt geschickt hatte, aber auch zu beten, dass Gott ihm gnädig sei, da auch er so manche Fehler gemacht habe. Denn auch er sei schließlich nur ein Mensch gewesen.

 

Thomas Schiller/ mk



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