Bischof Voderholzer segnet die Palmbuschen

Palmsonntag: Feier des Einzugs Jesu Christi in Jerusalem im Regensburger Dom

Vertrauen auf Gott bis in den Tod

©J. Schötz


Regensburg, 13. April 2025

Am Morgen des Palmsonntags feierte Bischof Dr. Rudolf Voderholzer im Regensburger Dom St. Peter den Einzug Christi in Jerusalem. Zuvor hatten sich Priester, Gläubige, Bischof und Domchor im Hof des Bischöflichen Ordinariats eingefunden. Hier segnete Bischof Rudolf die mitgebrachten Palmzweige und lud die Gläubigen mit dem Ruf „Wie einst das Volk von Jerusalem Jesus zujubelte, so begleiten auch wir jetzt den Herrn und singen ihm Lieder“ zur gemeinsamen Prozession in die Kathedrale St. Peter ein.

Kinder aus der Dompfarrei begleiteten mit ihren Palmbuschen die feierliche Prozession, in der traditionell auch der Palmesel mit dem darauf sitzenden Jesus mitgeführt wird. 2019 hatte Hans Störringer aus Großköllnbach bei Pilsting die Figur aus Lindenholz handgeschnitzt. Inspiriert ist sie durch die spätgotische Palmesel-Christus-Darstellung in der Pfarrkirche St. Martin in Kasing, im Westen der Diözese. 

Das Tagesevangelium nach Lukas (Lk 22,14 – 23, 56) berichtete in der Passion vom Leiden Jesu Christi. Angefangen beim letzten Abendmahl, bei dem Jesus bereits den Verrat durch einen seiner Jünger andeutet, vom Dienen und Herrschen, der Ankündigung Jesu über die dreimalige Verleugnung durch Petrus, Jesus Gebet am Ölberg in Getsemani, bei dem ihm ein Engel erscheint und die Jünger sich schlafen legen, hin zur Verhaftung Jesu durch den Verrat Judas‘ und die tatsächliche Verleugnung Jesu durch Petrus, das Verhör vor dem Hohen Rat sowie vor Pilatus und Herodes, die Freilassung des Mörders Bárabbas und das gleichzeitige Todesurteil für Jesus. Schließlich erzählt das Evangelium vom Kreuzweg, Kreuzigung, Tod und Begräbnis Jesu Christi.

Auch Bischof Rudolf nahm in seiner Predigt Bezug auf das Evangelium des Tages. Die Apostel, so der Bischof, haben die letzten Worte Jesu wie kostbare Edelsteine aufbewahrt, gehütet und weitererzählt. Es sind insgesamt sieben. Drei dieser sieben letzten Worte Jesu am Kreuz sind im Lukas-Evangelium aufgeschrieben: Da ist zunächst die Bitte an den Vater um Vergebung für seine Peiniger: „Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun!“ Das zweite Wort der Überlieferung, so der Diözesanbischof, sei eines der trostvollsten Worte, die es überhaupt gibt. Dem reumütigen Mitgekreuzigten sagt Jesus auf seine Bitte hin zu: „Heute noch wirst Du mit mir im Paradies sein!“ Die Erlösung, die Jesus am Kreuz für uns erwirkt, ist so mächtig, dass sie ein verkorkstes Leben im letzten Augenblick vollkommen heilen kann. Und die Ewigkeit, die jenseitige Herrlichkeit ist nicht irgendein Ort, sondern die Gemeinschaft mit ihm, bei ihm zu sein, verdeutlichte Bischof Dr. Rudolf Voderholzer.

Das dritte Wort, so der Bischof weiter, das Lukas uns überliefert, ist ein Wort des grenzenlosen Vertrauens. Das Abendgebet Israels, das Sterbegebet Israels, Psalm 31: „In manibus tuis – in deine Hände empfehle ich meinen Geist“. Das Besondere ist: Jesus richtet das Gebet ausdrücklich an den Vater: „Vater, in deine Hände empfehle ich meinen Geist“. Vater war das erste Wort des zwölfjährigen Jesus im Tempel: „Wusstet ihr nicht, dass ich im Haus meines Vaters sein muss?“ Vater, erklärte der Bischof, ist auch sein letztes Wort. Auch wenn er seine Gegenwart nicht spürt, so hat er doch das letzte Vertrauen nicht verloren und gibt sich und sogar seine Verlassenheit in die Hände des Vaters, so Bischof Voderholzer, der abschließend alle Gläubigen herzlich zur Mitfeier der Heiligen Woche einlud. Beginnend mit dem abendlichen Kreuzweg am Palmsonntag zur Regensburger Dreifaltigkeitskirche, der Chrisammesse mit der Weihe der heiligen Öle, der Feier vom letzten Abendmahl mit Fußwaschung am Gründonnerstag, der Feier vom Leiden und Sterben Christi am Karfreitag, der Feier der Osternacht, bei der sechs jugendliche und erwachsene Taufbewerber in die Kirche aufgenommen werden und schließlich das Osterhochamt am Sonntag in lateinischer und damit in der Weltsprache der Kirche.

Text und Fotos: Jakob Schötz

(jas)



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