Namenstag: Philipp Neri, „Il Santo!“
Auch wenn der Name übersetzt "Pferdefreund" bedeutet, der Heilige Philipp Neri (Griechisch: philos = Freund; hippos = Pferd) war vor allem eines: ein Menschenfreund. Am 26. Mai begeht die katholische Kirche seinen Gedenktag.
Philipp Neri stammte aus Florenz. Er wurde im selben Jahr wie Teresa von Avila geboren - nämlich 1515. Als er bei einem Onkel in San Germano, in der Nähe des Klosters Montecassino, eine kaufmännische Lehre absolvierte, lernte er den dortigen Benediktinerorden kennen. Ihm gefiel das klassische Ideal des Einsiedlerlebens und eines Tages entschloss er sich - einem Ruf folgend - nach Rom zu ziehen. Hier verdiente er sich zunächst als Erzieher in einer adeligen florentinischen Familie seinen Lebensunterhalt. Parallel begann er ein Studium der Theologie und Philosophie, machte die Bekanntschaft von Ignatius von Loyola, dem Gründer des Jesuitenordens, und begann, sich um Arme und Kranke zu kümmern.
Gründung der Weltpriester-Vereinigung
1548 rief er zusammen mit seinem Beichtvater eine Priestergemeinschaft ins Leben, die sich vor allem um arme und kranke Rompilger kümmerte; 1551 wurde Philipp Neri auf Anraten seines Beichtvaters selbst Priester und schloss sich der Gemeinde San Girolamo della Carità in Rom an. Seine Versammlungen und Gottesdienste mit Lobliedern und Gebeten in italienischer Sprache kamen so gut an, dass über dem Kirchenschiff ein extra Raum eingerichtet werden musste - das "Oratorium", ein Treffpunkt für Laien und Priester gleichermaßen. Es wurde der Ort, an dem Philipp Neri hauptsächlich wirkte. 1552 entstand daraus die Weltpriester-Vereinigung der "Oratorianer". 1575 wurde diese durch eine päpstliche Bulle zur Kongregation erhoben - mit Philipp Neri als erstem Superior dieser neuen Gemeinschaft.
Am 26. Mai 1595 starb Philipp Neri als einfacher Priester, denn die Kardinalswürde hatte er mehrfach abgelehnt. Die Gebeine des "zweiten Apostels Roms" - wie der Beiname Philipp Neris auch lautet - befinden sich in einem goldenen Schrein in der Kirche S. Maria in Vallicella, auch "Chiesa Nuova" genannt. Im Jahr 1600 wurde er selig-, 1622 heiliggesprochen. Philipp Neri war ein fröhlicher Heiliger, vor allem die Kinder von Rom lagen ihm sehr am Herzen. Für sie hielt er eigene Predigten und komponierte religiöse Lieder. "Pippo buono", guter Philipp, und "Il Santo", der Heilige - so wurde Philipp Neri vom Volk genannt.
Patron der Humoristen
Dargestellt wird der Heilige als Oratorianer, mit Stab und Rosenkranz, zur Gottesmutter Maria betend. Er gilt als Patron der Humoristen, gegen Erdbeben, Unfruchtbarkeit und Gliederkrankheiten. Im Bistum Regensburg gibt es in Aufhausen das Oratorium des Hl. Philipp Neri - eine Priestergemeinschaft, zu der auch Laienbrüder gehören. Es ist eine Kongregation päpstlichen Rechtes, die im Augenblick 11 Mitglieder zählt (4 Priester, 1 Diakon, 3 Theologiestudenten, 3 Laien-Brüder). Auch ein Kinderhaus trägt in Aufhausen den Namen des Hl. Philipp Neri. In der Beliebtheitsskala bei den Vornamen in Deutschland rangierte Philipp im letzten Jahr übrigens auf Platz 28.
Bildnachweis: Ökumenisches Heiligenlexikon