Mit Christus Brücken bauen - Bischof Rudolf Voderholzer schließt seinen dreitägigen Pastoralbesuch in der Region Landshut ab
„Am meisten beeindruckte mich der lebendige Glaube, dem ich in den letzten drei Tagen immer wieder begegnen durfte.“ Beim Mediengespräch in der Geschäftsstelle des Caritasverbandes Landshut fasste Bischof Rudolf Voderholzer mit diesen Worten seine Erfahrungen und Erlebnisse zusammen, die er während seines dreitägigen Pastoralbesuchs in der Region Landshut gewinnen durfte. Vom 15. bis zum 17. Mai war er unterwegs im Süden seines Bistums. Die Lebendigkeit des Glaubens spüre man, weil die Christen Brücken bauen. Allein die Begegnungen des Freitags zeigen, was damit gemeint ist.
Brücken zurück ins Leben: Am Morgen besucht der Bischof das Landshuter Frauenhaus. Hier finden bedrängte Frauen und ihre Kinder den Rückhalt und die Geborgenheit, um aufzuatmen und Hoffnung zu schöpfen. „Ich konnte mir gar nicht mehr vorstellen, selbstbestimmt und frei zu sein“, berichtet eine Ehemalige dem Bischof. Das Frauenhaus war für sie wie eine Brücke zurück ins Leben. Eine Brücke, die die Mitarbeiterinnen der Caritas bauen. „Dabei sei nicht vergessen, dass wir unseren Dienst nur leisten können, weil uns Ehrenamtliche unterstützen“, sagt die Leiterin. „Dass wir rund um die Uhr am Telefon erreichbar sind, dafür sorgen Menschen in ihrer Freizeit.“
Brücken bauen für Flüchtlinge: Das war eines der wichtigsten Themen, die der Bischof mit Heinz Grunwald besprach. Der Regierungspräsident von Niederbayern muss dafür Sorge tragen, dass mehrere tausend Flüchtlinge Obdach finden. Sie suchen Zukunft in Bayern und treffen auf ein lähmendes Asylverfahren. Bischof und Regierungspräsident sind sich einig: „Es kommt darauf an, dass die Menschen auch in der langen Zeit der Ungewissheit sich entfalten, Mitmenschlichkeit erleben und Zukunft gewinnen.“ Dekan Eugen Pruszynski aus Dingolfing erzählt von einer Pfarrei, die zusammen mit Flüchtlingen am Ort solche Brücken baut. „So kann es gehen“ unterstreicht der Bischof.
Brücken bauen zum Glauben: Hunderte von Kindern mit ihren Vätern, Müttern oder Großeltern begrüßen den Bischof am Nachmittag in Wörth an der Isar. Vor der Pfarrkirche Sankt Laurentius haben sich die Menschen versammelt. Gemeinsam geht der lange Zug in die Kirche hinein. „Wahrscheinlich habe ich noch nie eine so volle Kirche gesehen“, freut sich Bischof Voderholzer begeistert. Nach der kurzen Predigt drängen sich die Menschen an den Bischof heran. Allen Kindern legt er die Hände auf und segnet sie. Lang ist die Schlange im Hauptgang. Der Segen Gottes, seine Liebe zu den Menschen wird spürbar. Die Begegnung mit Christus ist keine akademische Erörterung oder Spekulation mehr. Der Bischof selbst wird an diesem Freitagnachmittag zu einer Brücke des Glaubens für die Menschen.
Sicher ist, dass Bischof Rudolf seine Pastoralreisen im Bistum Regensburg fortsetzen wird. Zwei Regionen besuchte er bereits, auf sechs weiter freut er sich schon jetzt.