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Kirche in Not unterstützt Heimkehr katholischer Familien in Syrien

Christliches Leben kehrt in Vorort von Damaskus zurück

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München/Darayya, 13. Mai 2024

In Darayya, einem Vorort der syrischen Hauptstadt Damaskus, können 15 katholische Familien in ihre wiederaufgebauten Häuser zurückkehren. Das weltweite katholische Hilfswerk „Kirche in Not“ unterstützt sie dabei. Einem von mehreren Überlieferungssträngen zufolge soll sich die Bekehrung des Apostels Paulus in der Umgebung von Darayya zugetragen haben. Nun ist die christliche Präsenz nach Jahren des Krieges dort wieder gesichert.

Strahlend steht das Ehepaar Farida vor ihrem schlichten Häuschen, als eine Delegation von „Kirche in Not“ zu Besuch kommt. Die Spuren von Gewehrsalven und Granatexplosionen sind an den Außenmauern noch deutlich zu erkennen. Die Innenräume sind mit dem Allernötigsten ausgestattet: ein Ofen, ein Sofa, ein kleiner Tisch und ein paar Stühle, eine Garderobe. Stolz führen die Faridas durch die Räumlichkeiten.

Sie sind eine der christlichen Familien, die nach Darayya zurückkehren konnten. Die Stadt am Rand von Damaskus gehörte zu den Hauptschauplätzen des Syrischen Bürgerkriegs. Vorher lebten lokalen Angaben zufolge um die 300 000 Einwohner in Darayya. Es war eine wohlhabende Gegend, vor allem dank einiger renommierter Möbelfabriken und der florierenden Landwirtschaft.

90 Prozent der Stadt in Schutt und Asche

Nach Kriegsausbruch wurde die Stadt zu einer Hochburg des Aufstands gegen das Assad-Regime. Regierungs- und Rebellentruppen lieferten sich erbitterte Kämpfe; einige Zeit stand die Stadt unter Kontrolle der „Brigade der Märtyrer des Islam“. Als 2016 ein Abkommen zwischen Regierung und Aufständischen zustande kam, war die Stadt zu 90 Prozent zerstört. Darunter waren auch zahlreiche Kirchen. Die Stadt galt als ein wichtiges christliches Zentrum in der Hauptstadtregion.

„Vor dem Krieg lebten ungefähr 150 christliche Familien in Darayya. Nach dem Ende der Kämpfe konnten sie aber nicht mehr zurück, weil ihre Häuser dem Erdboden gleichgemacht wurden“, erklärt der Projektleiter der Zentrale von „Kirche in Not“ (ACN), Marco Mencaglia. Viele Christen seien deshalb nach Europa oder in die USA ausgewandert oder hätten sich in Nachbarstädten niedergelassen.

„Diejenigen, deren Häuser nicht vollständig zerstört sind, sehnen sich sehr danach, zurückzukehren. Aber ihnen fehlt das Geld für die Reparaturen.“ So wie Abou Rashad, einem Familienvater, der beim Besuch der „Kirche in Not“-Mitarbeiter in seiner ausgebombten Erdgeschosswohnung steht. Er zeigt auf die Schuttwüste davor, die einmal sein geliebter Garten war. „Kirche in Not“ hat ihm und weiteren Familien Hilfe zugesagt, damit sie heimkehren können.

Das Licht des christlichen Glaubens wieder zum Leuchten bringen

Georges Jbeil war einst Pfarrer in Darayya. Heute ist er Ökonom der melkitischen griechisch-katholischen Erzdiözese von Damaskus. Er freut sich, dass in der Stadt bald wieder christliches Gemeindeleben stattfinden kann: „Bereits 2022 hatten wir den Wiederaufbau der Pfarrkirche beendet in der Hoffnung, dass bald auch die Gemeindemitglieder zurückkehren können. Bis jetzt waren es nur wenige. Aber dank der Hilfe von Kirche in Not können jetzt weitere folgen. So kann hier das Licht des christlichen Glaubens wieder leuchten.“

Von den rund 1,5 Millionen syrischen Christen vor dem Bürgerkrieg leben Schätzungen zufolge heute noch weniger als 500 000 im Land, oft werden weit niedrigere Zahlen angegeben. Aufgrund der wirtschaftlichen und humanitären Misere setzt sich der Trend zur Auswanderung fort. „Kirche in Not“ versucht mit den Partnern vor Ort, den Fluchtursachen entgegenzuwirken und die christliche Präsenz in Syrien zu erhalten.

Text: Kirche in Not

(kw)



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