Katholische Akademie für Berufe im Gesundheits- und Sozialwesen in Bayern feiert 40-jähriges Jubiläum
Die Gründung der „Akademie für Berufe im Gesundheits- und Sozialwesen in Bayern“ war eine weitsichtige und zukunftsorientierte Antwort auf den Bedarf an Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten vor allem für Pflegekräfte. Ziel war die Qualifizierung für Leitungsfunktionen vor allem für den Krankenhausbereich (Pflegedienstleitung, Stationsleitung) und die Qualifikation zur Lehrerin und zum Lehrer in der Pflege. Dies war im Bereich der Caritas ehemals nur möglich in Freiburg und Köln-Hohenlind. Die Gründung mit dem Standort in Regensburg war eine gemeinsame Aktion der sieben bayerischen Caritasverbände und sollte nun auch in Bayern die genannten Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten schaffen. Heute feierte die Akademie ihr 40-jähriges Jubiläum.
Das Haus in der Regensburger Ostengasse: Ein Haus mit Geschichte
Bischof Rudolf Voderholzer zelebrierte zu Beginn mit allen Gästen und Verantwortlichen in der Hauskapelle der Akademie den Festgottesdienst anlässlich der Jubiläumsfeierlichkeiten und betonte auch im nachfolgenden Festakt die Bedeutung der Akademie mit ihrem Standort in Regensburg: „Die Akademie steht im großen Kontext der Caritas und des caritativen Auftrags der Kirche. Ein Haus der Weiterbildung, ein Ort der hochprofessionellen Qualifizierung. Die Arbeit hier ist sehr vielfältig und braucht auch ständig neue Impulse. Wir sind sehr froh, dass wir so etwas Wichtiges in Regensburg haben dürfen. Die Akademie wird von allen bayerischen Bistümern getragen. Es ist ein Haus mit Geschichte. Es war einmal die Dependance der Passauer Bischöfe in Regensburg, dann war es auch Krankenhaus, gerade auch für die sozial Schwachen ist hier viel getan worden. Und so stehen wir in einer guten Tradition“, erklärte Bischof Rudolf.
Den Festvortrag hielt Dr. Christoph Hutter, der Leiter des Psychologischen Zentrums im niedersächsischen Lingen unter dem Titel: „Was wandelt sich? – Was hat Bestand? Bindung – Einbindung – Rückbindung“. Dabei betonte er: „Alles ist gut: Das Individuum ist gut, die Ökonomie ist gut, der Fortschritt ist gut. Aber alles muss unterfüttert und damit auch relativiert werden durch Bindung, durch die persönliche Ebene, durch das was auf der Beziehungsebene passiert. Ohne Bindung gibt es keine Bildung. Ohne Bindung gibt es keine soziale Arbeit, ohne Bindung gibt es keine psychosoziale Arbeit und auch keine Gesundheitsarbeit. Und das muss uns auch finanzielle Ressourcen wert sein!“
Eine Akademie im Wandel
Im Laufe der vier Jahrzehnte hat die Akademie inhaltliche Veränderungen und neue Schwerpunktsetzungen als Reaktion auf den jeweils aktuellen Bedarf vorgenommen. So ergab sich eine zunehmende Verlagerung vom Krankenhausbereich in den Bereich der (teil-)stationären Altenhilfe, der ambulanten Pflege und der Hospizarbeit. Aufgenommen wurden neue Themen wie Fach- und Führungskräftequalifikationen im Bereich der (teil-) stationären Altenhilfe und der ambulanten Pflege, Weiterbildung zur Gerontopsychiatrischen Fachkraft und zur Palliative Care Pflegefachkraft, Hygienebeauftragte in der Pflege usw.
Ein weiterer wichtiger Schwerpunkt liegt im Bereich ethischer Fragestellungen. Das Fort- und Weiterbildungsangebot wurde kontinuierlich weiterentwickelt und zuletzt um die Unterstützung der Einrichtungen und Träger in Personal- und Organisationsentwicklung als logische Konsequenz auf die veränderten Bedarfe im Feld erweitert. Neben der einzelnen Person wird damit das gesamte System (z.B. Altenheim) in den Blick genommen. Damit verfolgt die Akademie einen systemischen Ansatz von Bildung.
Jährlich nehmen circa 5.300 Personen die Angebote wahr. Dies ist ein deutlicher Ausweis des guten Rufes, den sich die Akademie im Laufe der Jahrzehnte in Bayern und weit darüber hinaus erworben hat. In der Akademie sind heute 35 Personen beschäftigt. Hinzu kommen weitere Mitarbeitende als Honorarkräfte (120). Weitere Informationen gibt es unter <link http: www.katholischeakademie-regensburg.de external-link-new-window>www.katholischeakademie-regensburg.de