Regenstauf, 5. August 2022
Es wurde ausgelassen gefeiert, getanzt und gemeinsam gebetet. Zu Beginn des Danke-Festes hielt Domkapitular Thomas Pinzer einen Gottesdienst in der Hauskapelle des ehemaligen Bildungshauses Schloss Spindlhof in Regenstauf. 26 ukrainische Geflüchtete, Frauen und Kinder mit und ohne Behinderung, sowie ihre Betreuerinnen und Betreuer haben dort eine neue Heimat gefunden. Zahlreiche ehrenamtliche Helferinnen und Helfer hießen sie dort, im März 2022, willkommen und unterstützen sie auch weiterhin. Mit einem gemeinsamen Danke-Fest hat die Katholische Jugendfürsorge der Diözese Regensburg e. V. (KJF) ein Zeichen gesetzt – für Menschlichkeit und gelebte christliche Nächstenliebe.
Gelebte Nächstenliebe
Auch den ukrainischen Geflüchteten war es ein großes Anliegen, ihren Helferinnen und Helfern von Herzen einmal DANKE zu sagen. So servierten sie ihren Gästen leckere Schmankerl aus der Ukraine und boten ein buntes Unterhaltungsprogramm aus Tanz und Gesang. „Die Menschen sind auf dem Spindlhof nicht nur untergebracht, sondern auch gut angenommen“, sagte Domkapitular Thomas Pinzer, der den Gottesdienst beim Danke-Fest zelebrierte. „Dafür sind viele Helferinnen und Helfer notwendig; als Übersetzer, in der Küche, beim Transport oder für den Nachtdienst. Ihnen wollen wir von Herzen Danke sagen.“ Georg Deisenrieder, Pastoralreferent der KJF, trug das Evangelium vor und erinnerte an die Bedeutung der Nächstenliebe und der Hilfsbereitschaft, die Jesus von allen Gläubigen einforderte.
„Was alle hier gemeinsam geleistet haben, ist unglaublich“
KJF-Direktor Michael Eibl dankte in seiner Ansprache dem Markt Regenstauf, der Feuerwehr Regenstauf, der Bischof-Wittmann-Schule, dem Landratsamt, dem Bezirk und den vielen Ehrenamtlichen, die eine schnelle Aufnahme der Geflüchteten ermöglicht hatten. „Viele Kolleginnen und Kollegen aus unserer Geschäftsstelle, die eigentlich in der Verwaltung tätig sind, waren sofort bereit, hier zu helfen“, sagte er. Sein besonderer Dank gebührte Johannes Magin, Abteilungsleiter Teilhabeleistungen für Jugendliche und Erwachsene, sowie Michael Rupprecht, Bereichsleiter am Cabrini-Haus. „Was alle hier gemeinsam geleistet haben, ist einfach unglaublich und verdient höchsten Respekt“, so Michael Eibl.
„Der Spindlhof ist zu einem zweiten Zuhause geworden“
Johannes Magin berichtete von der Anfangsphase, in der viel Einsatz notwendig war, um die 26 Menschen gut aufzunehmen. Schnell war klar, dass eine so große Gruppe nur auf dem Spindlhof Platz finden kann. „Hier ist ein guter Ort, um anzukommen. Der bewundernswerte Einsatz aller Helferinnen und Helfer und der liebevolle Umgang miteinander waren die Voraussetzungen dafür“, so Magin. Inzwischen wurden 17 neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eingestellt, die dazu beitragen. „Wir sind auch stolz darauf, dass viele, die am Anfang dabei waren, immer noch gerne mitmachen. Gemeinsam erleben wir, was man bewirken kann. Ich bin zuversichtlich, dass wir diese Aufgabe so lange weiterhin erfüllen können.“
Die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer unterstützen beim Frühstück oder Abendessen machen, beim Essen eingeben, beim Übersetzen, bei der Begleitung zu Ämtern, Schulen und Behörden, in der medizinischen Versorgung, beim Einkaufen oder übernehmen Nachtdienste. Andere haben gespendet: Kleidung, Schuhe, Eis oder Geld. Alle zusammen haben dazu beigetragen, den geflüchteten Menschen eine sichere Bleibe zu schaffen, einen Ort, an dem sie leben und Kraft tanken können. Oxana Strelnikova, eine der Betreuerinnen aus der Ukraine, zeigte sich sehr dankbar für die Hilfsbereitschaft, die die Gruppe auf dem Spindlhof erfahren hat: „Hier behandelten uns die Menschen mit großer Freundlichkeit, Geduld und Respekt. Sie halfen uns auf jede erdenkliche Weise. Dafür verneigen wir uns vor ihnen. Der Spindlhof ist jetzt zu unserem zweiten Zuhause geworden.“
Titelbild: Domkapitular Thomas Pinzer feierte einen Dankgottesdienst mit allen Beteiligten
Text: Sebastian Schmid/ Christian Beirowski
Fotos: Christian Beirowski