Feier der Osternacht im Dom
Die Kirche ist auch heute attraktiv
Regensburg, 9. April 2023
„Ostern ist Hoffnung für alle.“ Mit diesen Worten hat Bischof Dr. Rudolf Voderholzer die Feier der Auferstehung Jesu Christi in der Nacht vom Samstag auf Sonntag beschrieben. Der Bischof stand der Liturgie im gefüllten Dom St. Peter in Regensburg vor, in deren Verlauf eine Frau getauft und ein Mann gefirmt wurden. Beide empfingen erstmals die heilige Kommunion.
Eigens wurde in den Fürbitten des Mädchens und seiner Eltern gedacht, das vor wenigen Tagen in Wunsiedel ums Leben gekommen ist. Die Domspatzen unter der Leitung von Domkapellmeister Christian Heiß gestalteten den zentralen Gottesdienst im Kirchenjahr auf höchstem musikalischem Niveau. Domorganist Prof. Franz Josef Stoiber trug zum musikalischen Gelingen an der Domorgel maßgeblich bei. Dafür sowie insbesondere für das Nachspiel „Christ ist erstanden“ (Improvisation) erhielt er zahlreichen Applaus. Viele Gläubige hatten Körbe mit Osterspeisen und -getränken mitgebracht, die sie am Fuße des Altarraums placierten, wo Bischof Voderholzer diese Osterspeisen und die Ostergetränke, auch die im Volk, segnete.
Das Heilswirken Gottes in der Geschichte
Der Bischof hatte zunächst das Osterfeuer auf der Südseite des Hohen Doms gesegnet und damit die Auferstehungsfeier eingeleitet. Es folgte die Prozession mit der entzündeten Osterkerze in den noch dunklen Dom hinein. Die ausgewählten Lesungen aus dem Alten Testament und dem Neuen Testament zeigten das Heilswirken Gottes in den verschiedenen Zusammenhängen der Geschichte an. Dabei wurde deutlich, wie sehr die Schöpfung und die Menschheitsgeschichte auf die Auferstehung Christi, des Osterlammes, zustrebt. Allem ging das Oster-Exsultet des Diakons voran.
Blumen, Wasser, Musik und Herz
Seine Predigt eröffnete Bischof Voderholzer mit dem Hinweis, wie vielfältig die Liturgie und überhaupt die Kirche in ihrem Ausdruck bemüht sind, das Geheimnis der Auferstehung und die Freude darüber zur Geltung zu bringen. Dies beginnt mit der Farbenpracht der Blumen, die für das neu aufblühende Leben stehen. Es setzt sich fort mit dem Wasser (Bischof: „Wo Wasser ist, ist Leben, und wo das Wasser der Taufe ist, ist das ewige Leben“) und reicht bis zu der Musik im „neuen Lied unseres Oster-Jubels“. Vor allem sei das „größte Symbol“ das freudige Herz! Ausdrücklich dankte Dr. Voderholzer Frau Nicole Piehler aus Sulzbach-Rosenberg, die er taufte, und Herrn Maximilian Gerber aus Deining im Nachbarbistum Eichstätt, der in die katholische Kirche aufgenommen wurde und, wie auch Frau Piehler, das Sakrament der Firmung erhielt. Beide hatten außerdem ihre erste Kommunion. Der Bischof dankte mit den Worten: „Für uns alle sind Sie eine Stärkung und Ermutigung im Osterglauben.“ Vor der Spendung der Sakramente hatten Frau Piehler und Herr Gerber dem Bösen abgesagt und den Glauben der Kirche bekannt.
Erstkommunionvorbereitung entflammt für Glauben
Nicole Piehler war durch die Erstkommunionvorbereitung ihrer Tochter für den katholischen Glauben entflammt worden, die Tochter wirkte während der Liturgie im Hohen Dom St. Peter als Ministrantin und hielt bei der Taufe die Schale mit dem Taufwasser. Maximilian Gerber, Lehrer am Dr.-Johanna-Decker-Gymnasium in Amberg, hat durch die Schulgemeinschaft zum katholischen Glauben gefunden. Deshalb waren Kollegen und der Direktor der Schulstiftung, Oberstudiendirektor Günter Jehl, anwesend. „Die Kirche ist auch heute attraktiv“, sagte Dr. Voderholzer mit Blick auf die Aufnahmen in die katholische Kirche, die sich hiermit vollzogen: „wenn sie nämlich das tut, wofür sie da ist: Christus in den Mittelpunkt stellen und die Hoffnung stärken.“
Anschließend an den Gottesdienst lud der Bischof die Neugefirmten, ihre Angehörigen und Kollegen zu einem Empfang ein, bei dem ebenfalls große Freude herrschte. Auch Kaplan Lucas Lobmeier war gekommen, der N. Piehler in den vergangenen Monaten auf dem Weg zur Taufe begleitet hatte.
Text: Prof. Dr. Veit Neumann
Fotos: Prof. Dr. Veit Neumann und Christian Beirowski