„Die Unantastbarkeit der Würde des Menschen ist das Wertfundament unserer Demokratie“
(pdr) Anlässlich der Schenkung Bad Abbachs an das Bistum Bamberg vor 1000 Jahren durch Kaiser Heinrich II. und Kaiserin Kunigunde feierte Bischof Gerhard Ludwig Müller am vergangenen Sonntag in der vollbesetzten Pfarrkirche St. Nikolaus in Bad Abbach einen Pontifikalgottesdienst.
In seiner Predigt erinnerte Bischof Gerhard Ludwig an das heilige Kaiserehepaar Heinrich und Kunigunde, das im damaligen Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation versuchte, aus dem Geist Jesu Christi zu leben und die öffentlichen Belange auf das Erreichen des Wohls für alle Menschen auszurichten. In den folgenden Jahrhunderten sei mit der Herausbildung der Nationalstaaten diese Basis verloren gegangen. In den totalitären Regimen des 20. Jahrhunderts sei nichts mehr von einer christlichen Grundlage spürbar gewesen. „Das sind ideologische Konzepte, die weit von Gott weg sind“, charakterisierte der Bischof Nationalsozialismus und Kommunismus. Als festes Wertfundament unserer heutigen Demokratie hob er die Unantastbarkeit der Würde des Menschen hervor, was in der Praxis mit der Orientierung am Gemeinwohl der Menschen einhergehe. „Eine Politik des Friedens, des sozialen Ausgleichs und der Gerechtigkeit - das ist unsere Orientierung, und hier können wir uns am heiligen Herrscherpaar orientieren“, so der Bischof.
Den Gottesdienstbesuchern machte er deutlich, dass es für die Menschen 1007 wie auch 2007 die gleichen Gefahren und Herausforderungen gegeben habe. Damals wie heute begleite die Kirche die Gläubigen vor allem durch die Sakramente. Dadurch werde deutlich, so der Diözesanbischof, dass den Menschen in jeder Situation des Lebens die Gnade Gottes beisteht. Das „Herzstück aller Sakramente, die Feier der Eucharistie, ist die lebendige Gegenwart Christi. Er schenkt sich für uns auf dem Altar als Speise und Trank zum ewigen Leben“, verdeutlichte Bischof Müller das Geheimnis der Eucharistiefeier.