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Die Marienerscheinungen von Fátima

Aufruf zu Gebet, Opfer und Umkehr

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Regensburg, 13. Mai 2023

1917 wurde Europa von den Grauen des Ersten Weltkrieges bedrückt: Tausende Männer starben auf den Schlachtfeldern eines sinnlosen Krieges. Gerade in diesem Jahr erschien die Gottesmutter Maria in Fátima, auf dem portugiesischen Land, drei Kindern: Lúcia, Jacinta und Francisco. Schon zuvor hatten die Seherkinder eine weiße Engelsgestalt gesehen. Der Engel lehrte ihnen ein Gebet: „Mein Gott, ich glaube an Dich, ich bete Dich an, ich hoffe auf Dich und ich liebe Dich. Ich bitte Dich um Verzeihung für jene, die an Dich nicht glauben, Dich nicht anbeten, auf Dich nicht hoffen und Dich nicht lieben.“ Diese Erscheinungen des Engels wurden in der Folge als eine Art Ankündigung dessen verstanden, was nun geschehen sollte.

Am 13. Mai 1917 war Lúcia einmal mehr in der Nähe von Fátima, in der „Cova da Iria“. Dort hütete sie zusammen mit ihrem Cousin Francisco und ihrer Cousine Jacinta Schafe. Über einer Steineiche erschien den drei Kindern die Jungfrau Maria. Sie kündigte an, in den folgenden Monaten jeweils am 13. den Kindern erneut zu erscheinen. Dabei rief sie die Kinder immer wieder zum Gebet auf, trug ihnen das tägliche Rosenkranzgebet auf und bat die Kinder, ihre künftigen Leiden für die armen Seelen aufzuopfern. Die Erscheinungen sprachen sich schnell rum. Viele waren neugierig, einige aber skeptisch und sogar feindlich gegenüber den Kindern eingestellt. Im August nahmen Behörden deshalb die drei Kinder für einige Tage gefangen, sodass sie am 13. August nicht zur Steineiche gehen konnten – dafür erschein die Gottesmutter einige Tage später.

Maria offenbarte den Kindern auch die drei sogenannten „Geheimnisse von Fátima“: Lúcia, Francisco und Jacinta sahen in einer Vision die Hölle, in der die armen Seelen leiden mussten. In einem zweiten Geheimnis forderte Maria die Kirche auf, Russland ihrem unbefleckten Herzen zu weihen, um Frieden zu erreichen. Das dritte Geheimnis wurde von Lúcia zwar niedergeschrieben, aber zunächst nicht veröffentlicht. Erst im Jahr 2000 entschied sich der Vatikan dazu, auch diesen Text der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. In diesem Geheimnis, einer Vision, sahen die Kinder, wie der Papst, Bischöfe und weitere Christen getötet wurden.

Nachdem Johannes Paul II. am 13. Mai 1981 auf dem Petersplatz angeschossen wurde – just am Jahrestag der ersten Erscheinung in Fátima – wurde das dritte Geheimnis oft auf dieses Attentat hin gedeutet. So pilgerte der heilige Papst Johannes Paul II. ein Jahr nach dem Attentat nach Fátima und sagte: „Ich bin gekommen, um der göttlichen Vorsehung an diesem Ort zu danken.“ Daneben kommt aber eine weitere Deutung des Geheimnisses in Betracht: In der Vergangenheit wie in der Gegenwart leiden Christen um ihres Glaubens willen und müssen ihr Bekenntnis zu Jesus mit dem Leben bezahlen.

Bis heute faszinieren die Marienerscheinungen von Fátima unzählige Christen. Gerade in den Jahren des Krieges waren und sind die Erscheinungen eine Erinnerung an den Willen Gottes, der zum Gebet aufruft und zum Frieden. Die Glaubenskongregation stellte im Jahr 2000 fest: „Die Madonna, die in Fatima erschienen ist, ruft uns diese vergessenen Werte ins Gedächtnis. Sie erinnert uns, dass die Zukunft des Menschen in Gott liegt. Dabei kommt uns eine aktive und verantwortungsvolle Rolle zu.“

Text: Benedikt Bögle

(jw)



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