Renovierungsarbeiten an der Niedermünsterkirche sollen vor dem Wintereinbruch enden
Die Renovierung der Türme der Niedermünsterkirche in Regensburg schreitet zügig voran. Der Helm des Südturms ist bereits ausgerüstet. Noch vor dem Einbruch des Winters soll der erste Bauabschnitt an der Kirche, deren Eigentümer der Freistaat Bayern ist, beendet sein. Das teilte der Leiter des Staatlichen Bauamts, Leitender Baudirektor Hans Weber, mit. Zum ersten Bauabschnitt gehört auch die Neueindeckung eines Teils des Längsschiffs auf der westlichen Seite. Die Dachziegel sind nach vielen Jahrzehnten verbraucht und schadhaft. Die Neueindeckung des östlichen Teils der Längsschiffs, verbunden mit der Einrichtung neuer Dachtragwerke, soll dann im kommenden Jahr in einem zweiten Bauabschnitt erfolgen.
Arbeiten an den Glockenstühlen waren nicht notwendig.
Die Bausubstanz der Türme stammt aus dem 12. Jahrhundert. 1152 war die Kirche, die die Reliquien des heiligen Erhard, eines der Bistumspatrone, beherbergt, über Vorgängerbauten errichtet worden. Der Dachstuhl in der heutigen Form stammt aus der Barockzeit. Im Rahmen der Säkularisierung ging die Kirche ins Eigentum Bayerns über. Sie wurde jedoch durchgängig liturgisch als Kirche genutzt. Im Boden unter dem Gebäude befinden sich verschiedene Bauschichten aus der römischen sowie aus der frühmittelalterlichen Zeit Regensburgs. Derzeit wird das damit verbundene Ausstellungskonzept aus den 70er Jahren überarbeitet.
Auslöser für die Arbeiten an der Außenseite der Kirche war ein Sturm im Jahr 2004, nach dem das Kreuz auf dem nördlichen Turm aus Sicherheitsgründen abgenommen wurde. Die Kosten für die aktuelle Sanierung der beiden Türme und der Dächer beläuft sich auf rund 1,2 Millionen Euro. 19 verschiedene Gewerke sind dabei tätig, vom Zimmerer und Dachdecker über Spengler und Schmied bis hin zu Firmen, die die Arbeiten am Naturstein vornehmen. Fugen und Risse aufgrund von Frostschäden und Verwitterungen sind bereits über weite Strecken geschlossen worden. (ven)