Marianisch aus Leidenschaft – Institutum Marianum stellt neuen Band vor: „100 Jahre Botschaft von Fatima“
Salonatmosphäre, Stuhl an Stuhl mit Bischof Voderholzer und Weihbischof Graf und dazu interessante Impulse zur Botschaft von Fatima – das erlebten die zahlreichen Zuhörer, die am Mittwochabend zur Buchvorstellung des Bandes „100 Jahre Botschaft von Fatima. Mitverantwortung für das Heil der anderen“ gekommen sind. Zu dieser Veranstaltung des Institutum Marianum Regensburg in Kooperation mit dem Akademischen Forum Albertus Magnus war der Zachariassaal im Haus Heuport bis auf den allerletzten Platz gefüllt. Vier der insgesamt neunzehn namhaften Autorinnen und Autoren des Bands stellten in kurzen Vorträgen ausgesuchte Beiträge vor und gaben damit einen Überblick über die vielfältigen Aspekte der Marienverehrung im Blick auf die Erscheinungen von Fatima.
Die Boten von Fatima: Kunst, die Päpste und der seinerzeit erste deutsche Priester im Marienheiligtum
Der Vorsitzende des Institutum Marianum Regensburg Prof. Dr. Josef Kreiml gab einen Einblick in die Botschaft von Fatima, die Warnung und Verheißung zugleich ist, und wies auch auf zahlreiche Beiträge hin, die im von ihm gemeinsam mit Prof. Dr. Sigmund Bonk herausgegebenen Fatima-Band näher nachzulesen sind.
Die junge Journalistin und Theologin Julia Wächter, die im Jubiläumsjahr zum Papstbesuch im portugiesischen Marienheiligtum war, schilderte in eindrucksvollen Worten sowohl sachlich als auch äußerst emotional die Begegnungen mit Papst Franziskus, der im Mai in Fatima ein starkes Zeugnis für den Wert der Marienverehrung abgelegt hatte, indem er betonte: „Wenn wir Christen sein wollen, müssen wir auch marianisch sein.“
Pastoraltheologe Prof. Dr. Veit Neumann, selbst Redaktionsmitglied der Zeitschrift „Bote von Fatima“, gab eine journalistische Analyse der Berichterstattung zu Beginn der 30er Jahre über die rege Vortragstätigkeit des Bamberger Hochschulprofessors Dr. Ludwig Fischer. Er war der erste deutsche Priester, der Fatima besuchte, und rief 1929 den „Boten von Fatima“ ins Leben.
Die Kunsthistorikerin Dr. Susanne Biber warf den Blick auf mehrere in Regensburg beheimatete Fatima-Bilder, darunter das von Albert Figel aus dem Jahre 1931 und jene von Erwin Schöppl, die in den 40er Jahren entstanden.
Es geht ums Ganze
Bischof Dr. Rudolf Voderholzer, der 1997 erstmals in Fatima war und im vergangenen Jahr mit einer Regensburger Pilgergruppe erneut den Erscheinungsort besucht hatte, stellte in seinen Dankesworten an die Herausgeber des neuen Bandes Prof. Kreiml und Prof. Bonk sowie an die Autoren deutlich heraus, dass es bei Fatima „ums Ganze geht, dass es hier um das Ringen von Licht und Finsternis geht, dass es sich aber auch bewahrheitet hat, dass die Divisionen des Papstes, die mit dem Rosenkranz ausgestattet sind, stärker sind als alle Waffen der Welt“. Insbesondere dankte Bischof Voderholzer Prof. Josef Kreiml, dem es als Vorsitzenden des Marianischen Instituts in kürzester Zeit gelungen sei, das „große Erbe“ des Instituts weiterzuführen und zwei stattliche Bände zu den beiden marianischen Jubiläen in diesem Jahr – Patrona Bavariae und Fatima – herauszugeben.
Der 11. Oktober: „Ein mariologisch bemerkenswerter Tag“
Vor der Buchvorstellung feierte Bischof Voderholzer eine feierliche Marienvesper in Regensburgs ältester Pfarrkirche St. Kassian und das an „einem mariologisch bemerkenswerten Tag“, wie der Bischof den 11. Oktober in seiner Predigt bezeichnete. Am 11. Oktober 1931, so erinnerte er, gedachte die Kirche des 1.500 Jahrestages des Konzils von Ephesus, bei dem die Konzilsväter Maria als „Theotokos – Gottesgebärerin“ feierlich definiert hatten. Doch bereits der älteste Marienhymnus, „Sub tuum praesidium – Unter Deinen Schutz und Schirm“ aus dem 3. Jahrhundert ruft Maria als die Gottesgebärerin an, was auch Elisabeth in ihrer Begegnung mit Maria zum Ausdruck bringt: „Wer bin ich, dass die Mutter meines Herrn zu mir kommt?“. An diesem 11. Oktober 1931 wurde das Fest der göttlichen Mutterschaft in der Kirche eingesetzt, an dem auch im Jahre 1962 das Zweite Vatikanische Konzil eröffnet wurde. Um den Christusbezug dieses Festes noch stärker herauszuheben, wurde es dann auf den 1. Januar verlegt. Mit der Seligsprechung von Papst Johannes XXIII. im Jahre 2000 wurde der 11. Oktober sein Gedenktag und nicht wie sonst üblich der Sterbetag. Der jetzt heilige Papst Johannes XXIII. war ein großer Freund des Rosenkranzgebetes, das die Gottesmutter in Fatima den Hirtenkindern und der ganzen Welt besonders ans Herz gelegt hat.
Infos zum Buch
„100 Jahre Botschaft von Fatima. Mitverantwortung für das Heil der anderen“, herausgegeben von Josef Kreiml und Sigmund Bonk, ist im Verlag Friedrich Pustet erschienen und zum Preis von 29,95 Euro erhältlich. ISBN/EAN: 9783791729183.
Genau zum 100. Jahrestag des Sonnenwunders von Fatima, das am 13. Oktober 1917 den Höhepunkt der Marienerscheinungen bildete, ist das Werk im Buchhandel erhältlich. Neben zahlreichen wissenschaftlichen Beiträgen namhafter Autoren enthält der Band eine eindrucksvolle Bilderstrecke mit aktuellen Fotografien von der Fatima-Jubiläumsfeier mit Papst Franziskus.
Bereits im März dieses Jahres war in der neuen Schriftenreihe des Institutum Marianum „Regensburger Marianische Beiträge“ der Titel „100 Jahre Patrona Bavariae – Marienverehrung in Bayern“ erschienen.