Erstmals ökumenische Flusssegnung in Regensburg – Holzkreuz dreimal in die Donau geworfen
Unter großer öffentlicher Beteiligung hat am vergangenen Sonntag in Regensburg erstmals eine ökumenische Donausegnung in griechisch-orthodoxer Tradition stattgefunden. Anlass dafür ist in der orthodoxen Tradition die Epiphanie, das ältere der beiden Weihnachtsfeste. Die Epiphanie – Erscheinung des Herrn – zeigt sich in der Verehrung des Kindes durch die Weisen aus dem Morgenland, bei dem Weinwunder von Kana und bei der Taufe Christi durch Johannes den Täufer im Jordan. Die Flusssegnung steht im Zusammenhang mit der Taufe Christi.
Der Segnung der Donau in Regensburg voran ging eine ökumenische Vesper im Regensburger Dom St. Peter. Ihr standen Bischof Rudolf Voderholzer, Bischof Vassilios von Aristi und Dekan Eckhard Herrmann vor. Der Gottesdienst wurde musikalisch von einem Männerchor der Regensburger Domspatzen und dem Byzantinischen Kantorenchor München gestaltet. Anschließend fand eine feierliche Prozession zur Donau statt.
Auf der Brücke gleich neben dem Brucktor wurden der orthodoxen Tradition gemäß Hymnen und Lesungen vorgetragen. Die Donausegnung gestalteten Bischof Rudolf, der Weihbischof der Griechisch-Orthodoxen Metropolie von Deutschland, Bischof Vassilios von Aristi, der evangelische Dekan Eckhard Herrmann als Vertreter des Landesbischofs Heinrich Bedford-Strohm, der Bischöfliche Vikar in Bayern der Griechisch-Orthodoxen Metropolie von Deutschland, Erzpriester Apostolos Malamoussis, und Erzpriester Ioannis Minas, der der griechisch-orthodoxen Kirchengemeinde Regensburg vorsteht. Rund 700 Gläubige der verschiedenen Konfessionen versammelten sich am darunter liegenden Donauufer neben dem Salzstadel.
Dreimal wurde das Holzkreuz in den Fluss geworfen, womit gemäß orthodoxer Tradition an die Menschwerdung Christi in der Schöpfung erinnert wird. Vassilios Adimoudis vom Vikariat der Griechisch-Orthodoxen Metropolie von Deutschland in Bayern sowie Evi Bingart und Philipp Kroseberg von der Ortsgruppe Regensburg der Wasserwacht waren als Schwimmer eingesetzt und brachten das Kreuz zurück zu den Geistlichen.
Bischof Vassilios von Aristi stellte in seinem Grußwort den Zusammenhang der Erlösungstat Christi mit der Schöpfung her und sprach von der Notwendigkeit, die Natur zu bewahren. Dekan Eckhard Herrmann erinnerte daran, dass die Donau anlässlich ihres Hochwassers im vergangenen Jahr ihr „anderes Gesicht“ gezeigt habe. Bereits während der Vesper im Dom hatte Bischof Voderholzer die Taufe Jesu Christi im Jordan als Geheimnis der Stellvertretung ausgelegt. Der sündenlose Jesus steigt demnach aus dem Jordan heraus, nimmt alle Sünden auf sich und nimmt insofern das Kreuzesgeschehen unblutig vorweg. „Unser Jordan ist die Donau“, sagte der Bischof und brachte damit die Universalität des Heilsgeschehens zum Ausdruck. Gleich zu Beginn des Vespergottesdienstes hatte Bischof Voderholzer seine große Freude über das gute ökumenische Miteinander zum Ausdruck gebracht, das sich anlässlich der Donausegnung zeigte.