Bischof Rudolf Voderholzer weiht Altar in der Stiftspfarrkirche St. Kassian in Regensburg
Im Rahmen eines Pastoralbesuches in der kleinsten Pfarrei der Diözese Regensburg weihte Bischof Rudolf Voderholzer am Sonntagvormittag den neuen Altar in der Stiftspfarrkirche St. Kassian in der Regensburger Innenstadt. Bis auf den letzten Platz besetzt war eine der ältesten Kirchen Regensburgs, die in den vergangenen neun Jahren sich einer gründlichen Sanierung unterzogen hatte. Neben den Kanonikern des Kollegiatstifts Unserer Lieben Frau zur Alten Kapelle, mit der die Pfarrkirche St. Kassian bereist seit ihrer Ersterwähnung 885 verbunden ist, nahmen auch Vertreter der Domkapitel von Regensburg, Bamberg und Bozen-Brixen teil.
Vom Jahre 1009 bis zur Säkularisation gehörte die Alte Kapelle zum Erzbistum Bamberg. Der Kirchenpatron St. Kassian gilt als erster Bischof von Brixen. "Ich gratuliere zur äußerst gelungenen Sanierung dieses Schmuckstückes im Herzen Regensburgs", so eröffnete Bischof Rudolf Voderholzer seine einführenden Worte. Zu Beginn der Festmesse segnete der Bischof das Wasser, besprengte die Gläubigen damit und die Weihwasserbecken wurden wieder gefüllt.
St. Kassian, Haus des Herrn und Oase des Gebetes
"Man hätte keinen besseren Tag für die Altarweihe und Wiedereröffnung der Kassians-Kirche wählen können", bemerkte Bischof Rudolf zu Beginn seiner Predigt im Blick auf den Kirchweihsonntag, der an diesem Tag gefeiert wird. Auch das Evangelium vom Zöllner Zachäus, bei dem Jesus zu Hause Gast sein möchte, treffe die Kernaussage dieses Tages: "Heute kommt der Herr in unser Haus". Der Altar, der die Mitte einer jeden Kirche sei, mache eine Kirche erst zur Kirche. An diesem Altar sei Jesus dann nicht nur der Gastgeber sondern mache sich uns selbst zur Speise. St. Kassian, mitten in der Innenstadt gelegen, könne nun auch wieder zu einer Oase des Gebets werden.
Altarweihe mit Reliquien aus Regensburg, Brixen und Bamberg
Zu Beginn der Altarweihe wurden, wie bei Priester- und Bischofsweihe, in der Allerheiligenlitanei die Heiligen um Fürsprache angerufen. Unterhalb des Altartisches setzte Bischof Rudolf dann drei Reliquien bei, vom Kirchenpatron, dem hl. Bischof Kassian von Brixen, vom Bistumspatron, dem hl. Bischof Wolfgang von Regensburg und vom hl. Kaiser Heinrich II., der das Kollegiatstift im Jahre 1002 wiederbegründet hatte. Danach wurde der Altartisch mit Weihwasser besprengt und dann mit Chrisam-Öl durch den Bischof gesalbt. Damit wurde er zum Symbol für Jesus Christus, zu Deutsch Jesus, den Gesalbten. Nun legte Bischof Rudolf an die vier Ecken des unbedeckten Altartisches Weihrauchkörner, die unter dem Gesang des alten Hymnus "Komm, Heiliger Geist", abgebrannt wurden. Der Weihrauch symbolisiert nicht nur den Heiligen Geist, der alles erfüllt, sondern auch die zu Gott aufsteigenden Gebete.
Mit dem abschließenden Weihegebet des Bischofs war die Altarweihe vollzogen, in der gesamten Kirche wurden die Kerzen entzündet und es wurde die erste heilige Messe auf dem neuen Altar gefeiert. Mit dieser Messe wurde auch die Festwoche anlässlich der Wiedereröffnung der Kassians-Kirche eingeleitet. Das Programm der Festwoche:
Sonntag, 18.10.2015 um 16:00 Uhr
"Die Innenrenovierung von St. Kassian in Bildern"
Vortrag Architekt Michael Feil
Dienstag, 20.10.2015 um 19:30 Uhr
"Maria - die lebendige Bundeslade Gottes.
Zum marianischen Programm der Stiftspfarrkirche St. Kassian"
Vortrag Bischof Dr. Rudolf Voderholzer
Mittwoch, 21.10.2015 um 19:30 Uhr
Festkonzert zur Wiedereröffnung mit Chor und Orchester der Alten Kapelle
Leitung Stiftskapellmeister Wolfgang Hörlin
Donnerstag, 22.10.2015 um 19:30 Uhr
"Kleinod St. Kassian"
Vortrag Klemens Unger
Freitag, 23.10.2015 um 10:00 Uhr
Festlicher Gottesdienst in St. Kassian
Treffen der bayerischen Stiftskapitel
um 19:30 Uhr
"Das Freskenprogramm", Vortrag Dr. Eugen Trapp
"Die Baugeschichte", Vortrag Dr. Michael Schmidt
Samstag, 24.10.2015 um 11:00 Uhr
Öffentliche Kirchenführung
Sonntag, 25.10.2015 um 15:00 Uhr
Vesper mit anschließender Kirchenführung