Bischof Dr. Rudolf Voderholzer dankt Monsignore Dr. Paul Mai und Dr. Werner Chrobak für ihren jahrzehntelangen Dienst im Bischöflichen Zentralarchiv und der Zentralbibliothek
Mit einer Pontifikalvesper in der Hauskapelle des Diözesanzentrum Obermünster wurden am 7. Oktober zwei Persönlichkeiten verabschiedet, die über Jahrzehnte die Geschicke des Bischöflichen Zentralarchivs und der Zentralbibliothek in ganz entscheidendem Maße bestimmt haben. Am 1. September hatte Monsignore Dr. Paul Mai nach 43 Jahren die Leitung von Archiv und Bibliothek an die Regensburgerin Dr. Camilla Weber übergeben. Mit ihm wurde Dr. Werner Chrobak, sein langjähriger Stellvertretender Leiter der Bibliothek, nun feierlich und offiziell verabschiedet. Die Hauskapelle war bis auf den letzten Platz besetzt. Vertreter verschiedener Archive und Bibliotheken aus ganz Bayern, Mitglieder des Domkapitels und der beiden Stiftskapitel, polnische Ordensschwestern und Augustiner-Chorherren aus Paring, Deutschordens-Familiaren und Mitglieder des Cartellverbandes Katholischer Deutscher Studentenverbindungen sowie zahlreiche Vertreter des öffentlichen Lebens in Regensburg waren gekommen, um schon in der Vesper Gott Dank zu sagen für das segensreiche Wirken der beiden Herren.
"Vergelt ´s Gott für den Dienst am Kirche-sein im Bistum Regensburg"
In seiner Predigt griff Bischof Voderholzer die Lesung aus dem Galaterbrief auf, in der der Heilige Paulus die Bedeutung der Dreifaltigkeit für die Heilsgeschichte entfaltet. Weil wir Kinder Gottes sind, mit unserem Bruder Jesus Christus, sandte Gott uns seinen Geist. Die Trinität, so Bischof Rudolf, sei die Mitte unseres Glaubens, drum habe der Lobpreis des "Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist..." auch einen wichtigen Platz in der Liturgie. Vom Text der Schriftlesung schlug der Bischof einen Bogen zur Verabschiedung der beiden Verantwortlichen in Archiv und Bibliothek. Beide Einrichtungen, so der Bischof, hätten eine sehr wichtige Aufgabe für den Glauben der Kirche, sie seien nicht nur Kulturträger sondern hätten vor allem eine ekklesiologische Bedeutung, sie seien das Gedächtnis der Kirche, das die Glaubenserfahrungen aller Zeiten pflege und weitergebe.
Das Katholische Regensburg sagt Dankeschön
Der Festakt im Großen Lesesaal der Bischöflichen Zentralbibliothek, der musikalisch vom Bläserensemble unter Leitung von KMD Thomas Löffelmann umrahmt wurde, war in jedem seiner Wortbeiträge von Wertschätzung und Dank für die beiden zu Verabschiedenden geprägt. Die neue Leiterin des Hauses, Dr. Camilla Weber, und Generalvikar Prälat Michael Fuchs freuten sich, eine so große und vielfältige Zahl an Gästen willkommen heißen zu dürfen, eine Vielzahl, die auch auf die Vielfalt von Dr. Mai und Dr. Chrobak und deren Aktivitäten hinweise. Bischof Rudolf Graber habe damals 1972 den Anstoß für die Gründung von Archiv und Bibliothek gegeben, so der Generalvikar, Bischof Rudolf Voderholzer könne heute den Dank des gesamten Bistums für die geleistete Arbeit aussprechen.
Bischof Rudolf Voderholzer zeichnete in seiner detaillierten Würdigung ein aufschlussreiches und faszinierendes Bild vom bewegten Leben und umfangreichen Werk der beiden. Gerne erinnere er persönlich sich daran, als er 2008 die Aufgabe übertragen bekommen habe, das Institut Papst Benedikt XVI. in Regensburg aufzubauen. Sein Besuch bei Dr. Paul Mai habe ihm damals viele gute Hilfestellungen für den Institutsaufbau gegeben. Auch Dr. Herbert Wurster, Archivdirektor des Bistumsarchives Passau fand sehr persönliche Dankesworte und sprach bei Dr. Mai von seinem "Archiv-Vater", den er bereits in den 70er Jahren als junger Student kennen gelernt habe.
Der Leiter der Staatlichen Bibliothek Regensburg, Dr. Bernhard Lübbers, der auch die Grüße des Generaldirektors der Bayerischen Staatsbibliothek München überbrachte, begann seine Dankesworte auch mit Erinnerungen an seine Studentenzeit in der Diözesanbibliothek und füllte dann sozusagen virtuell eine ganze Regalwand mit den fast unzähligen Publikationen des Hauses, die von Dr. Mai und Dr. Chrobak verfasst und initiiert wurden. Nicht zu vergessen, so der ehemalige Domspatz Dr. Lübbers, seien die mehr als 110 Ausstellungen in den vergangenen 43 Jahren. Sichtlich gerührt dankten der geborene Breslauer Dr. Paul Mai (Jahrgang 1935) und der aus Flossenbürg stammende Dr. Werner Chrobak (Jahrgang 1948) für die vielfältigen Würdigungen. Mit dem schon sprichwörtlichen schlesischen Humor bemerkte Monsignore Dr. Mai schmunzelnd: "Ich bin froh, dass ich mit 79 1/2 Jahren noch selbst hier rausgehen kann, als das ich mit 80 hier rausgetragen werden müsste." Mit den beiden Strophen der Bayernhymne endete der offizielle Teil des Festaktes und es folgten viele gute Gespräche in heiterer Atmosphäre.
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