News Bild Kraftvolles Plädoyer gegen die Verweltlichung des sakramentalen Eheverständnisses – Bischof Voderholzer zum Thema der wiederverheiratet geschiedenen Gläubigen in der Seelsorge

Kraftvolles Plädoyer gegen die Verweltlichung des sakramentalen Eheverständnisses – Bischof Voderholzer zum Thema der wiederverheiratet geschiedenen Gläubigen in der Seelsorge

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Am vergangenen Freitag hat Bischof Dr. Rudolf Vorderholzer im Diözesanzentrum Obermünster in Regensburg zum katholischen Eheverständnis und den sich daraus ergebenden pastoralen Konsequenzen gesprochen. Domkapitular Prälat Peter Hubbauer, Leiter des Seelsorgeamts, führte durch den Abend. Auch Kardinal Walter Brandmüller war anwesend. In diesem Rahmen wurde das von Bischof Voderholzer kürzlich herausgegebene Buch „Zur Seelsorge wiederverheiratet Geschiedener: Dokumente, Kommentare und Studien der Glaubenskongregation“ vorgestellt, das eine Einleitung des damaligen Kardinals Joseph Ratzinger beinhaltet. An das Impulsreferat des Bischofs schloss sich ein Gespräch mit Ernst Baier, Eheberater und langjähriger Leiter des Referats Ehe und Familie, an, bei dem auch Fragen aus dem Plenum zur Diskussion gestellt wurden.

 

 

„Was Gott verbunden hat, das darf der Mensch nicht trennen“ - Rudolf Voderholzer zum katholischen Eheverständnis und den pastoralen Konsequenzen

 

Gender-Mainstreaming, das Aushebeln von Rollenmustern, Ehelosigkeit als "alternativer Lebensentwurf", zunehmende Sexualisierung - angesichts des heutigen gesellschaftlichen Umgangs mit Themen der Sexualität und Partnerschaft seien viele Menschen verunsichert. Unter dem Deckmantel von Emanzipation und Gleichheitsstreben werde allzu oft verkannt, dass das Vater-sein-können oder Mutter-sein-können eines Menschen keine von der Gesellschaft geprägte Rolle ist, sondern eine vorgegebene und unwandelbare, ja seinsmäßige Bestimmung. Die Debatte um die von einigen geforderte Zulassung von zivil wiederverheirateten Geschiedenen zur Kommunion sei angesichts dieser gesellschaftlichen Infragestellung der Ehe als Verbindung von Mann und Frau nicht der vorrangige Ansatzpunkt. Vielmehr müsse die Kirche ein „begründetes Zeugnis geben, warum die Ehe das Zukunftsmodell ist“, betonte Bischof Voderholzer in seinem Vortrag. Freilich werde dabei nicht übersehen, dass die Ehe unter alltäglichen Herausforderungen nicht immer dem Ideal gleichkommen kann. Der Bischof erinnerte auch an die Weisungen des derzeitigen Papstes, denen zufolge die Frage um die Thematik der wiederverheirateten Geschiedenen nicht diejenige sei, ob man die Lehre der Kirche ändern solle, sondern „ob man in die Tiefe geht und dafür sorgt, dass die Pastoral die einzelnen Lebenslagen und das, wozu die Menschen jeweils imstande sind, berücksichtigt“. Weil hinter den steigenden Zahlen der Ehescheidungen aber oft eine geistig-geistliche Not stehe, forderte Rudolf Voderholzer: „Es muss wieder deutlicher und offensiver über Ehe und Familie gesprochen und gelehrt werden, um die Ehe auch den jungen Menschen als wirkliche Lebensweisung vorzustellen.“ Die Ehe müsse zudem beständig durch ein Leben aus dem Glauben und der Liebe genährt werden. Zu ihrem Gelingen betonte Bischof Voderholzer den unerlässlichen Beitrag des gemeinsamen Gebets der Partner: „Wir brauchen auch Formen der Ehespiritualität.“ Ein möglicher Ansatzpunkt könnten Familienkreise sein, um zwischen den Partnern eine „wahrhaft personale Gemeinschaft“ gelingend zu gestalten. Eben dieses Verständnis einer Ehegemeinschaft liege auch der kirchlichen Lehre von Sexualität und ehelicher Liebe zugrunde. Demzufolge ist der Grund für die Befürwortung der Methode der Natürliche Familienplanung in der Ehrfurcht vor dem Geheimnis des menschlichen Lebens verankert: „Ist es doch Gott selbst, der sich als Schöpfer erweist.“

 

 

„Argumente für und wider den Kommunionsempfang verständlich erläutert“

 

Prof. Dr. Sigmund Bonk, Direktor des „Akademischen Forums Albertus Magnus“, betonte den in der Veröffentlichung dargelegten wertvollen Überblick über die wichtigsten lehramtlichen Verlautbarungen zum Pastoralthema „wiederverheiratete Geschiedene“ aus der Zeit des Pontifikats von Papst Johannes Paul II. Zudem seien die Argumente für und wider den Kommunionsempfang verständlich erläutert. So sei die Veröffentlichung ein „kraftvolles Plädoyer gegen die Verweltlichung des sakramentalen Eheverständnisses und für das katholische Verständnis des Ehebundes als Abbild des unzerstörbaren Bundes Jesu Christi mit seiner Braut, der Kirche“.

 

Voderholzer, Rudolf (Hg.), Zur Seelsorge wiederverheiratet Geschiedener. Dokumente, Kommentare und Studien der Glaubenskongregation, Echter-Verlag, 2014.  



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