KAB und Kolping feiern Josefstag in Neunburg vorm Wald
Über die Grundlagen für ein selbstbestimmtes Leben
Neunburg v. Wald, 21. März 2023
Traditionell begehen die katholischen Diözesanverbände Kolping und KAB gemeinsam mit dem Diözesanbischof das Fest des Hl. Josef. Bischof Rudolf Voderholzer zelebrierte am vergangenen Montag den Festgottesdienst in der Pfarrei Neunburg vorm Wald, deren Patrozinium Josef der Arbeiter ist.
Zusammen mit dem -Neunburger Stadtpfarrer Stefan Wagner, dem Kolpingdiözesanpräses Karl-Dieter Schmid und dem Diözesanpräses der KAB, Stephan Rödl, und über 180 Gläubigen aus den Verbänden und der Pfarrei war dies der Auftakt zum Fest des Hl. Josefs. In seiner Predigt betonte Bischof Voderholzer die außergewöhnliche Rolle des Hl Josef. Der Hl. Josef war ein „Kümmerer“ Er, der Ziehvater Jesu, kümmerte sich in allen Belangen und die Familie, dies zeigt auch die Geschichte des 12jährigen Jesus im Tempel, das Erstaunen über das Wissen Jesu geht auf den heiligenJosef zurück. Auch die harte körperliche Arbeit dürfe Jesus nicht fremd gewesen sein. Die Arbeit im Haushalt eines Zimmermanns bestimmte seinen Alltag.
Ungleichheiten gefährden Zusammenhalt in der Gesellschaft
Über „Arbeit und gesellschaftlicher Zusammenhalt“ referierte im Anschluss Prof. Dr. Ullrich Walwei vom Institut der Arbeitsmarktforschung IAB. Dabei betonte der Wissenschaftler, dass der Zusammenhalt und die Ungleichheit am Arbeitsmarkt immer zwei Seiten derselben Medaille seien. Wenn Ungleichheiten wie Lohn, Zugänge zum Markt, Arbeitsverhältnisse und Bedingungen zu stark und zu lange ausfallen, gefährde das den Zusammenhalt in der Gesellschaft. Dabei sind Bewährungsproben des Zusammenhalts zu überstehen, wie die Finanzkrise 2008 oder langfristige Trends wie die Digitalisierung oder die Dekarbonisierung. Trotz der Coronakrise ist der Arbeitsmarkt stabil und auch die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung nimmt zu, so Dr. Walwei.
Gastreferent Prof. Dr. Ullrich Walwei sprach über Arbeit und den gesellschaftlichen Zusammenhalt.
Benachteiligung von Frauen immer noch präsent
In seinem Vortrag zeigte der Referent anhand verschiedener Untersuchungen die differenzierten Ungleichheiten auf dem Arbeitsmarkt auf. Diese Ungleichheiten zeigen sich vor allem in der Dauer der Arbeitslosigkeit und der Lohnverteilung. 916.000 Menschen sind langzeitarbeitslos. Die Benachteiligung von Frauen auf dem Arbeitsmarkt ist unübersehbar Selbst beim bereinigten Gender Pay GAP sind immer noch 7% der Frauen benachteiligter als Männer. Zwar sollen Menschen in Zukunft länger in Arbeit bleiben, doch haben sie deutlich weniger Chancen auf eine Neuanstellung. Bildung und Qualifizierung kann man als präventive Sozialpolitik betrachten. Sie legen die Grundlagen für ein selbst bestimmtes Leben. so der Stellv. Leiter des IAB
Text: Markus Nickl, Fotos: Michaela Zwerger/jas