News Bild Hand in Hand: In der Lernwerkstatt sind Meister und Azubis ein gutes Team.

Hand in Hand: In der Lernwerkstatt sind Meister und Azubis ein gutes Team.

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Für 42 Auszubildende im ersten Lehrjahr in der Lernwerkstatt der Katholischen Jugendfürsorge im Regensburger Gewerbepark ist bereits Routine eingekehrt. Von Langeweile jedoch keine Spur. Ganz im Gegenteil, damit Meister und Lehrlinge Hand in Hand das Beste aus ihrer gemeinsamen Ausbildungszeit machen, stellen sie sich unterschiedlichsten Anforderungen.

Die Auszubildenden lernen begleitend zu fachlichen und praktischen Inhalten wie sie mit Teamgeist und Verständnis füreinander punkten können. Für den späteren Arbeitsalltag stehen Sozialkompetenzen und Arbeitstugenden mit auf der Liste der „Must haves“. Das wissen die Meister/innen aus eigener Erfahrung, deshalb legen sie viel Wert darauf, dass die Auszubildenden gut im Team zusammenarbeiten und einander mit Respekt begegnen.

„Die meisten der jungen Leute in der Ausbildung bei uns sind hochmotiviert“, erklärt Hubert Schmalhofer, Leiter der Lernwerkstatt. „Damit sie einen umfassenden Einblick und ein Gespür für die vielfältigen Anforderungen im Berufs- und Arbeitsleben bekommen, ist uns der Austausch im Team wichtig“, so Schmalhofer weiter. In einem besonderen Projekt werfen die Azubis einen Blick über den Tellerrand und arbeiten einen Tag lang in einem völlig anderen Ausbildungsbereich.

„Wir helfen alle zusammen. Das gefällt mir.“

So kommt es, dass Wolfgang und Michael, beide 16 Jahre und in der Ausbildung zum Malerfachwerker, mit anderen Malern in der Küche stehen, Lasagne, Kirschmichel und Beilagen zubereiten. In der hauseigenen Mensa essen täglich 100 Jugendliche und 20 Mitarbeiter/innen. „Da bekommt man einen ganz anderen Blick für die Arbeit in der Küche“, meint Wolfgang, „und es ist richtig stressig hier.“ Michael findet: „Der Projekttag ist eine gute Abwechslung. Das ist echt schön. Diese Möglichkeit hat man anderswo nicht. Hier sieht man in allen Berufen, worum es geht.“

In der Küche im Team gut eingespielt, haben Sarah und Brigitte, beide 20 Jahre alt, die Schöpfkelle mit dem Malerpinsel getauscht, Farben angemischt, tapeziert und Wände gestrichen. Auch das hat ihnen gefallen. Die angehenden Dienstleistungshelferinnen haben schon konkrete Vorstellungen, in welchen Bereichen sie tätig werden möchten. Küche die eine, Verkauf die andere.

Mit einem qualifizierten, von der zuständigen Kammer anerkannten Ausbildungsabschluss sind die jungen Auszubildenden der Lernwerkstatt gefragte Fachkräfte auf dem ersten Arbeitsmarkt.

Rehafachkräfte im Einsatz

Hauswirtschaftliche Betriebsleiterin Tanja Radi arbeitet in der Küche/Hauswirtschaft mit ihren Kolleginnen mit insgesamt 30 Jugendlichen. Die Fachpraktiker/innen „Küche“ sind im Rahmen ihrer fachpraktischen Ausbildung in der Küche und im Service tätig, die Dienstleistungshelfer/innen „Hauswirtschaft“ darüber hinaus in den Bereichen Wäsche und Reinigung. „Voraussetzung für die Ausbildung ist natürlich das Interesse an dieser Arbeit. An handwerklichem Geschick ist insbesondere Feinmotorik gefragt“, so Tanja Radi, überdies müssten die jungen Leute mit Umsicht arbeiten.

Das große Plus der Lernwerkstatt in der Ausbildung benachteiligter junger Menschen, sind die Kompetenzen und Erfahrungen des pädagogischen Fachpersonals und der Meister/innen in den unterschiedlichen Ausbildungsberufen. Die Ausbilder/innen verfügen über die Zusatzqualifikation „Fachkraft in der arbeitsweltbezogenen Rehabilitation junger Erwachsener“. „Das ist uns sehr wichtig“, stellt Hubert Schmalhofer heraus, „und kommt den jungen Leuten direkt zugute.“ Die Ausbildung, deren Kosten in Höhe von 1.500 Euro die Lernwerkstatt übernimmt, erweitert die fachliche wie persönliche Handlungskompetenz der Ausbilder/innen. Pädagogische Konzepte sind speziell darauf ausgerichtet, dem Förderbedarf der jungen Leute gerecht zu werden.

Weiterführende Informationen:

In der Lernwerkstatt können 28 Berufe in 12 Handwerks- und Dienstleistungsbereichen erlernt werden. Berufsvorbereitende Bildungsmaßnahmen bieten den Jugendlichen die Möglichkeit, Fähigkeiten und Fertigkeiten auszuprobieren oder zu erwerben, sich zu orientieren und eine Berufswahlentscheidung zu treffen, um eine berufliche Erstausbildung aufnehmen zu können.



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