Exotische Speisen für Bischof Rudolf Voderholzer beim Besuch der Straubinger Berufsschule
Für die Schülerinnen und Schüler der staatlichen Berufsschule in Straubing war der gestrige Mittwoch ein besonderer Tag, denn Bischof Rudolf Voderholzer feierte mit ihnen den traditionellen Schulanfangsgottesdienst. Der Regensburger Oberhirte zeigte sich überrascht über den gelungenen Blumenschmuck im Gotteshaus, der von der Floristikklasse der Berufsschule gefertigt worden war. Im Anschluss begegnete er den Schülern und Lehrkräften in den verschiedenen Bildungsbereichen und lernte so unter anderem die Klassen für Kinderpflege, Landwirtschaft, Floristik, Fahrradmechanik und Technisches Zeichnen kennen.
Einen besonderen Akzent bildete das gemeinsame Mittagessen mit den Schülern der Klassen für berufsschulpflichtige Asylbewerber und Flüchtlinge. Diese hatten für ihren Ehrengast in der hauseigenen Schulküche extra ein Menu zusammengestellt und zubereitet. Auf der Speisekarte standen exotische Gerichte aus ihren Heimatländern wie beispielsweise Köfte auf Dilljoghurt, Burmesische Linsensuppe und orientalische Dessertvariationen. Die Schüler, die zwischen 15 und 25 Jahren alt sind stammen aus den verschiedensten bedrohten Ländern dieser Erde. Zwei Jahre werden sie in der Berufsschule begleitet. Im ersten Jahr lernen sie zuerst die deutsche Sprache, im zweiten Jahr erhalten sie Hilfe zur beruflichen Orientierung und verbessern zusätzlich ihre erworbenen Deutschkenntnisse. Im Wochenwechsel sind die Schüler dann in der Schule und in Betriebspraktika bei Kfz-Werkstätten, im Einzelhandel, oder bei Friseuren.
Bischof Rudolf betonte, wie wichtig es sei, dass sich die Gastländer in besonderer Weise der minderjährigen Flüchtlinge annehme: „Es ist wichtig, dass diese jungen Menschen nicht nur unterkommen und psychologisch und medizinisch betreut werden. Sie sollen auch einen Beruf erlernen. Was soll aus den jungen Erwachsenen werden, wenn sie nach jahrelangem Asyl ohne eine fundierte Ausbildung dastehen?“ In diesem Zusammenhang verwies Bischof Voderholzer auch auf die Inobhutnahmestelle der katholischen Kirche im Bistum Regensburg. Dort werden die minderjährigen Flüchtlinge aufgenommen, lernen deutsch und werden an die Berufsbildungswerke der Kirche vermittelt, um in den verschiedenen Berufen ausgebildet zu werden.
Das Schul- und Bildungswesen interessiere ihn sehr, erzählte der Bischof. Seit seinem Amtsantritt habe er bereits zahlreiche Schulen besuchen können. Heute sei aber sein erster Besuch in einer Berufsschule im Bistum Regensburg. Bildungsarbeit sei ein wesentliches Merkmal des kirchlichen Sendungsauftrags: „Alle Fähigkeiten, Charismen, Berufungen und Begabungen haben ihren besonderen Wert und ihre Bedeutung. Es gibt mittlerweile eine Konzentration hin zu den weiterführenden Schulen mit dem Ziel von Abitur und Studium. Ich halte das für keine gute Entwicklung, da das Handwerk und auch andere Berufe von höchster Bedeutung sind. Jeder wird nur dort wirklich glücklich, wo er seine Begabungen und Fähigkeiten wirklich zur Entfaltung bringen kann und das ausüben kann, was ihn erfüllt!“, so Bischof Rudolf Voderholzer.
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