News Bild Dr. Ottermann beim Regensburger Priesterrat: „Pädophilie frühkindlich geprägt“

Dr. Ottermann beim Regensburger Priesterrat: „Pädophilie frühkindlich geprägt“

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(pdr) Am vergangenen Montag und Dienstag hat der Priesterrat des Bistums Regensburg im Diözesan-Exerzitienhaus Johannisthal bei Windischeschenbach (Lkrs. Neustadt/Waldnaab) getagt. Dr. Bernd Ottermann, Ärztlicher Direktor des Kriminal-Forensischen Instituts am Bezirkskrankenhaus in Straubing und zweimaliger Gutachter im Fall Peter Kramer, hielt vor dem Priesterrat einen Vortrag über Entstehung und Einordnung von Pädophilie. Dabei legte er dar, dass Pädophilie auf Persönlichkeitsstörungen in der frühkindlichen Entwicklung zurückzuführen sei. Weiterhin erklärte er, den Verantwortlichen für die Personalführung der Diözese Regensburg sei im Falle Peter Kramers kein Versagen oder leichtfertiges Handeln vorzuwerfen. Unter Berücksichtigung des damals möglichen Kenntnisstandes und der grünen Signale von Justiz und Therapie konnten sie gar nicht anders handeln. „Entgegen dem Eindruck , der in der Öffentlichkeit leichtfertig erweckt wird, sind pädophile Straftaten in der Berufsgruppe der Priester unterproportional vertreten,“ ergänzte Ottermann. Leider gäbe es keine eindeutigen Anzeichen vor einer urplötzlich hereinbrechenden Tat, sodass Prävention fast unmöglich sei.

Ein weiteres Thema war das neue Versetzungsmodell für Pfarrer, das Personalreferent Dr. Franz Frühmorgen vorstellte. Demnach sollte jeder Pfarrer im Lauf seines aktiven Dienstes in der Regel drei verschiedene Stellen wahrnehmen und an keiner Stelle länger als 15 Jahre lang bleiben.

„Im Bistum Regensburg besteht keine Notwendigkeit, riesige Seelsorgeeinheiten zu bilden“, betonte Domkapitular Frühmorgen. Vielmehr wird an der Grundstruktur der Diözese in überschaubaren Pfarreien gemäß den Vorgaben des Zweiten Vatikanischen Konzils festgehalten. Die Priester sollen möglichst ortsnah erreichbar sein, so dass der Charakter der personalen Begegnung aufrecht erhalten bleibt.

Der Priesterrat setzt sich aus rund 60 Priestern der Diözese Regensburg zusammen und berät den Bischof in wichtigen pastoralen Fragen.



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