Der Blick auf die Neuevangelisierung – Bischof Rudolf Voderholzer feiert Messe zum Jahresabschluss
Bischof Dr. Rudolf Voderholzer fand in seiner Predigt am letzten Tag des Jahres 2020 Worte der Besinnung, der Zuversicht und des optimistischen, anpackenden Ausblicks auf das neue Jahr 2021. Im Hohen Dom St. Peter hatten sich zum Pontifikalamt an Silvester, dem Gedenktag des Heiligen Bischofs Silvester (285 - 335) von Rom, die Gläubigen versammelt, um zusammen mit Bischof Rudolf, Weihbischof Dr. Joseph Graf und dem Domkapitel die letzte Heilige Messe des Jahres zu feiern. Am Ende des Pontifikalamtes wurde das Allerheiligste ausgesetzt und Bischof Rudolf spendete den sakramentalen Segen.
<link https: www.bistum-regensburg.de typo3conf ext mediathek_main uploads external-link-new-window internal link in current>Die Predigt von Bischof Rudolf können Sie hier nachlesen.
Bischof Rudolf bezeichnete das Jahr 2020 als ein Jahr, das man so schnell nicht vergessen würde. Er blickte auf das abgelaufene Jahr zurück und stellte den Gläubigen die Frage, ob dieses besondere Jahr die Menschen wohl Christus nähergebracht habe. Das alles beherrschende Thema des Jahres sei die Pandemie gewesen. Die Schwierigkeiten, Unmöglichkeiten und Ausnahmesituationen, die sich dadurch ergeben hätten, seien von den Pfarreien, den Geistlichen und allen ehrenamtlichen Helfern so gut wie möglich bewältigt worden, jeder habe sein Bestes gegeben, so dass das Glaubensleben, zwar auf ungewohnte Weise, aber immerhin aufrecht erhalten werden konnte. Besonders die Alten und Kranken, die wegen der strengen Hygienevorschriften physischen Kontakt hatten entbehren müssen, zollte der Bischof großes Mitgefühl. Gerade da die christliche Gemeinschaft von der Gemeinschaftlichkeit lebe, seien die Einschränkungen, die sich durch Corona zwangsweise ergeben hatten, umso schwieriger gewesen.
Hoffnung auf eine neue Kultur der Wertschätzung
Der Regensburger Bischof entdeckte in all den negativen und schwierigen Einflüssen, die die Coronapandemie auf die Gesellschaft ausgeübt habe und ausübe, dennoch auch positive Entwicklungen und vor allem ein klares Ziel für die Zukunft. Weihnachten sei "heuer erstaunlich still" gewesen. Selbst eingeschworene Weihnachtskritiker, sagte der Bischof, müssten einräumen, welcher Verlust damit einher gegangen sei. Nach der Pandemie werde es eine "Kur brauchen", es müsse ein Ruck durch die Christen gehen nach der coronabedingten Rückzugsphase. Bischof Rudolf erklärte, dass eine Neuevangelisierung erforderlich sei. Elementare Fragen des Glaubens und des Lebens müssten beantwortet werden. Die Zeit der Coronapandemie habe Zeit zum Nachdenken und In-sich-gehen geschenkt. Das "immer mehr und immer schneller" habe einen Dämpfer erhalten. Vieles, was bislang als selbstverständlich erschienen sei, wäre nicht mehr möglich gewesen. Nun sei eine Neuausrichtung auf Gott, auf den Schöpfer notwendig, eine Neuentscheidung für das Christentum. Bischof Rudolf stellte abschließend die Frage: "Werden wir das alles nach der Pandemie zu schätzen wissen oder machen wir so weiter wie vorher? Ich hoffe auf eine neue Kultur der Aufmerksamkeit, der Wertschätzung der kleinen Gnaden des Alltags und auf eine neue Kultur der Dankbarkeit."