Dreiunddreißig Jahre war Alois Sattler für die Diözese Regensburg tätig. Der am 25. April 1961 geborene Niederbayer, der in seiner Jugend fest verwurzelt in der kirchlichen Jugendarbeit war, wurde in den vergangenen Jahrzehnten zur Koryphäe, wenn es um Finanzfragen im Bistum Regensburg ging. Der gelernte Bankkaufmann, der vor seinem Einstieg in die Diözese als Wertpapier-Spezialist bei einer deutschen Großbank arbeitete, war nicht nur der Mann der Zahlen, sondern ein liebenswerter Ansprechpartner für seine Kollegen, galt als ein Mann mit offenen Ohren und weitem Herzen, dessen Maxime stets hieß: „Gemeinsam an einem Strick ziehen – und zwar von der gleichen Seite“.
Bischof Dr. Voderholzer würdigt Sattler in seiner Predigt als „Ein Geschenk für das Bistum“
In seiner Predigt vor dem Festakt zur Verabschiedung des obersten Finanzexperten und Diözesanökonomen des Bistums bedankte sich Bischof Rudolf Dr. Voderholzer für die vielen Jahre einer intensiven Begleitung und des gemeinsamen Miteinanders. Zugleich bat der Oberhirte, gerade mit Blick auf den Umgang mit den materiellen Werten, dass diese der größeren Ehre Gottes und dem Volk Gottes in erster Linie dienen sollten. Wie Bischof Rudolf zugleich hervorhob, kann es kein Zufall sein, dass die Lesung aus dem Buch des Propheten Jesaja (56,1) gerade auf den Tag der Verabschiedung falle. „Wahrt das Recht und übt Gerechtigkeit; denn mein Heil ist nahe, dass es komme, und meine Gerechtigkeit, dass sie offenbart werde“, heißt es dort. In seiner Wahrnehmung, so Bischof Rudolf, lässt sich kaum besser das Wesen und die Dienstauffassung von Herrn Sattler beschreiben als durch diesen Bibelvers. Gerechtigkeit sei im „Alten Testament“ gleichbedeutend mit Heiligkeit – und bei der Verwaltung dieser Güter müssen Recht und Gerechtigkeit walten. Sattler, so Bischof Rudolf, sei ein unbestechlicher Verwalter gewesen, der ganz im Sinne dieser biblischen Werte handelte. Die Prinzipien der katholischen Soziallehre, auch das Prinzip der Subsidiarität, habe Sattler mit seiner Dienstauffassung besonnen, gerecht und auch fromm erfüllt. Sattler, so Bischof Rudolf, sei ein Geschenk für unser Bistum“.