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Aleppo im Visier: Neue, schwere Kämpfe in Nordsyrien

„Angst macht sich breit“

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München / Regensburg, 29. November 2024

Nach einem Überraschungsangriff der dschihadistischen Terrormiliz HTS im Nordwesten Syriens hat sich Pater Hugo Alaniz aus Aleppo, ein Projektpartner, mit der Bitte um Gebet und Hilfe an das weltweite katholische Hilfswerk „Kirche in Not“ (ACN) gewandt. Pater Hugo: „Angst macht sich breit. Die Lage ist sehr angespannt.“ Die Kämpfe zwischen syrischer Armee und Milizen seien noch vor wenigen Tagen als zehn Kilometer von Aleppo entfernt gewesen. Bereits am 29. November berichtete AFP, dass Teile Aleppos in der Hand einer mordenden Moslemmiliz sind.

Der argentinische Ordensmann, der dem „Institut des inkarnierten Wortes“ angehört, kennt auch mögliche Gründe für die Kämpfe. „Es gibt heftige Zusammenstöße mit vielen Toten und Verletzten. Die Krankenhäuser sind überlastet.“ Die Dschihadistengruppen hätten mehrere Dörfer eingenommen, die wichtige Verkehrsroute zwischen Aleppo und Damaskus sei für die Zivilbevölkerung derzeit nicht passierbar.

Bei den schwersten Kämpfen in Syrien seit Jahren sind dschihadistische Kämpfer und ihre von der Türkei unterstützten Verbündeten nach Angaben von Aktivisten und Augenzeugen in die Großstadt Aleppo im Nordwesten des Landes eingedrungen. Die Gruppe Hajat Tahrir al-Scham (HTS) und ihre Verbündeten „kontrollieren fünf Stadtteile der Stadt Aleppo“, sagte der Leiter der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte, Rami Abdel Rahman, am Freitag der Nachrichtenagentur AFP. Sie seien „ohne nennenswerten Widerstand“ der syrischen Armee vorgerückt, und zwar mit schweren Kampfpanzern. Die HTS ist ein militanter Ableger der Al-Qaida.

Angesichts von Meldungen, dass die Milizen auf Aleppo vorrücken, mache sich Unsicherheit und große Furcht unter den Einwohnern breit, sagte nun Pater Hugo Alaniz. Auf seiner an „Kirche in Not“ übersandten Sprachnachricht sind im Hintergrund Explosionen zu hören. Doch die örtlichen Kirchengemeinden seien für Schutzsuchende geöffnet, auch wenn sie dies zu einem potenziellen Angriffsziel machte, so Alaniz.

Unter den Christen stellt Pater Hugo ein großes Gottvertrauen fest. „Wir bitten um das Gebet in dieser Situation. Hoffentlich geht sie schnell vorüber.“ Bereits seit Beginn des Syrienkriegs im Jahr 2011 unterstützt „Kirche in Not“ die Gläubigen dort. Das päpstliche Hilfswerk hat seit Projekte im Umfang von über 60 Millionen Euro unterstützt, aktuell werden die Verteilung von Lebensmitteln und Medikamenten, Schul- und Studiengebühren, Mietbeihilfen, Kinderfreizeiten und vieles andere mehr an Leistungen gewährt.

Nach dem Erdbeben im Norden Syriens im Februar 2023 brachte „Kirche in Not“ Sofort- und Wiederaufbauhilfen auf den Weg. Ein neuer Krieg könnte indessen schlimmere Folgen haben als das schlimmste Erdbeben. Die Geschäftsführende Präsidentin von „Kirche in Not“ (ACN), Regina Lynch, rief angesichts der jüngsten Eskalation erneut zu Einkehr und tätiger Hilfe auf: „Beten wir um Frieden, den Schutz der Schwächsten und ein schnelles Ende der Gewalt in einem Land, das bereits seit über einem Jahrzehnt unermesslich leidet.“ Das Hilfswerk „Kirche in Not“ bietet ein kostenloses Gebetsheft um Frieden im Nahen Osten und weltweit an.

Text: Kirche in Not

(sig)



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