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Armenien: Caritas international warnt vor neuem Krieg

Steht neue Vertreibung von Christen bevor?

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Freiburg / Regensburg, 29. April 2024

Sechs Monate nach der brutalen Vertreibung der gesamten armenischen Bevölkerung aus ihrer seit 1.700 Jahren christlichen Heimat, der Region Berg-Karabach im historischen Südosten Armeniens, ist die Lage nach für die Menschen wie vor eine einzige Katastrophe. Hilfe wird weiterhin dringend benötigt..

Caritas international unterstützt die Integration der Flüchtlinge aus Berg-Karabach in Zentrum Armeniens, das heute als letztes Gebiet des historisch gewachsenen, seit dem Jahre 301 christlichen Staates noch nicht von Moslems überrannt worden ist. Doch schon droht neuer Krieg, denn die Diktatoren der umliegenden, streng moslemischen Staaten lassen nicht locker. Denn Aserbeidschan fordert eine Landverbindung zur südwestlich gelegenen, zu Aserbeidschan zählenden und an die Türkei grenzenden Exklave Nachitschewan – ohne völkerrechtliche Grundlage. Unser Bild, das die im von der Türkei längst eroberten Westarmenien liegende Kathedrale von Ani zeigt, könnte symbolisch werden. Für ganz Armenien. Die aus dem 11. Jahrhundert stimmende Kathdrale ist eine Ruine.

Mit Blick auf Gaza, die Ukraine und Taiwan warnt die Caritas international eindringlich davor, Armenien in der Gemengelage der aktuellen Großkrisen aus den Augen zu verlieren. „Das Land ist keineswegs zur Ruhe gekommen, wie uns die Kolleginnen und Kollegen der Caritas Armenien berichten“, sagt Martin Thalhammer, Referent von Caritas international. „Im Gegenteil, die Menschen haben Angst, dass die von Aserbaidschan geforderte Landverbindung, der Zangezur-Korridor, zur Enklave Nachitschewan im Süden Armeniens zu einem weiteren Krieg führen könnte. Käme der, wäre das eine Katastrophe.“

Lebensbedrohender Druck durch Glaubenskrieg

Armenien sei bereits jetzt am Rande seiner Belastungsfähigkeit, urteilt Thalhammer.  Das Auslaufen von Teilen staatlicher Hilfsprogramme zur Versorgung der Flüchtlinge wertet er als ein Zeichen der Überforderung. „Die Menschen benötigen Hilfe und keinen weiteren Krieg“, so der Referent. Schließlich müssten außer der Integration der 100.000 Flüchtlinge aus Berg-Karabach, auch die massiven sozialen und wirtschaftlichen Probleme Armeniens von der Bevölkerung bewältigt werden.“

„Es mangelt an Einkommensmöglichkeiten, in vielen Teilen des Landes lebt fast die Hälfte der Bevölkerung unter der Armutsgrenze. Aufgrund der desolaten wirtschaftlichen Situation sind viele Männer gezwungen, zum Geldverdienen ins Ausland zu gehen. Zurück bleiben alleinerziehende Mütter und ältere Menschen, die dann mit einer äußerst prekären Lebenssituation zurechtkommen müssen“, so Thalhammer weiter.

Umfassende Hilfe durch Caritas international

Caritas international unterstützt Caritas Armenien unter anderem dadurch, die vielen Flüchtlinge im Land zu versorgen und unterzubringen. Im Fokus stehen besonders verletzliche und gefährdete Gruppe wie Schwangere, Kinder, Alte und Kranke, sowie Menschen mit Behinderungen. Mittlerweile wurde das Hilfsprogramm auf medizinische Versorgung, psychosoziale Betreuung und finanzielle Hilfen ausgeweitet „Diese Unterstützung muss ausgebaut werden und auf längere Sicht weitergehen“, fordert Martin Thalhammer, denn die soziale und wirtschaftliche Integration der Menschen, sowie deren Unterbringung würde noch einige Zeit dauern.

Darüber hinaus engagiert sich Caritas international in der Kinder- und Jugendarbeit, indem sie Caritas Armenien beim Betrieb von Kindertagesstätten und sozialen Diensten unterstützt. Ein weiterer Bereich ist die ambulante Kranken- und Altenpflege, die von Caritas Armenien weiter ausgebaut wird. Das wird immer wichtiger, da die älteren Menschen aufgrund des Anstiegs der Arbeitsmigration zunehmend auf sich allein gestellt sind. In vielen Regionen Armeniens, insbesondere im Norden des Landes, ist es die Caritas allein, die den Menschen Hilfen bereitstellt.

Text: Caritas international

(sig)

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